So wohnt Mainz: Unterm Gitarrenhimmel

„Man müsste doch mal weg“, dachte Karen Ihm immer mal wieder. Aber die Diplom-Pädagogin blieb in Mainz, ist hier geboren, hat hier studiert und hier auch ihren ersten Job gefunden, den sie immer noch ausübt. Irgendwann vor 30 Jahren tauchte Volker Wirges auf, da war sie noch im Abi-Stress. In der WG im oberen Stockwerk war Party, er wollte eigentlich nur mal kurz telefonieren. Und von da an blieben sie der Stadt gemeinsam treu – und sich auch. Wie Karen hatte Volker gleich mit der ersten Bewerbung nach dem Studium Glück. Und wie sie blieb er dabei. Karen arbeitet seit 1991 bei der Stiftung Lesen und entwickelt Programme zur Förderung der Lesekompetenz – mit Druckwerken, Tagungen, Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer und Erzieher und auch modernen Medien wie Lesen- Lernen-Apps. Eigentlich möchte sie ihre Arbeit überflüssig machen. Aber angesichts von 20 Prozent der 14-jährigen, denen es laut Pisa-Studie an ausreichender Lesefähigkeit mangelt, und ebenfalls 20 Prozent der Kita-Kinder mit Sprachproblemen ist das noch ein langer Weg. Auf dem helfen der Stiftung auch prominente „Lesebotschafter“ und Kampagnen mit Unternehmen. „Man muss die Kids halt dort abholen, wo man sie erreicht.“ Der jährliche bundesweite Vorlesetag im Herbst gehört auch dazu.
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