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Zurück auf Anfang: Kult-Restaurant Hanoi ist wieder eröffnet

Hong Trung Dinh (links) mit Ehefrau und Kollegen im neuen Laden in der Münsterstraße

Von der Neustadt in die Altstadt und das in neuem Outfit. Alles neu im Hanoi? Nicht ganz. Die Crew ist gleich geblieben. Und das einstige Kultrestaurant aus der Leibnizstraße ist nach wie vor genauso beliebt bei seinen Gästen, die so zahlreich strömen, dass man selbst mit Reservierung noch warten muss. An den Sechsertisch am Fenster werden kurzerhand drei wartende Paare zusammen platziert. „Haha“, schmunzelt der Ober, „neue Familie.“
Reset-Knopf
Heller und freundlicher ist es in den neuen Räumen in der Münsterstraße 17. Das größte Plus: Es gibt keine Parkplatzsorgen mehr, das Parkhaus Schillerplatz liegt direkt vor der Tür. Der Kleinkunsttempel unterhaus ist nur wenige Meter entfernt, ein paar Schritte weiter bietet der Schillerplatz ÖPNV in alle Richtungen. Zwei Jahre hatten die Räume im Schatten des Proviantmagazins leer gestanden. Betreiber Hong Trung Dinh hat die letzten Monate denn auch intensiv genutzt, um gemeinsam mit seiner Frau aus dem kahlen Nichts ein neues Hanoi zu zaubern. Gezwungenermaßen haben sie den „Reset“-Knopf gedrückt und das nach zwanzig Jahren. Denn der alte Mietvertrag wurde nicht mehr verlängert. 2003 war die Eröffnung in der Neustadt. 2023 heißt es nun zurück auf Anfang am Romano-Guardini-Platz.

Alles neu
Keine Spur mehr von dem dezent griechischen Ambiente der alten Lokalität. Ob Küche oder Theke – alles ist neu. An den Wänden hängen Bilder aus Vietnam, ansonsten ist der Raum wenig überfrachtet und durchaus modern. Auffällig sind die geflochtenen Lampenschirme mit selbstgebastelten Vögeln und Blüten. Optischen Halt, und offenbar als Geräuschdämpfung im Einsatz, bieten die Akustik- Paneele.

A la carte
Wie schon an alter Stätte läuft auch am neuen Standort das Odenwälder „Schmucker“-Bier aus dem Zapfhahn. Die Speisekarte wirkt aufgeräumt, allerdings ist von der angekündigten Reduzierung wenig zu sehen. Hieß es im Vorfeld noch, es gäbe keine Ente mehr auf der Speisekarte, hat sich der Küchenchef dann doch noch mal umentschieden. Am familiären Sechsertisch wurde prompt „Vit Nuong Sa ot“ bestellt, knusprig gegrillte Ente mit Zitronengras, Zwiebeln, Gemüse und Koriander (14 Euro), die ganz offensichtlich köstlich geschmeckt hat. Sehr empfehlenswert ist auch „Tom Rang me“, ein pikantes Gericht mit frischem Gemüse, Zwiebeln, Ingwer und feiner Tamarindensauce, dazu Garnelen im Tontopf gebraten. Oder „Bo saté“, Rindfleisch gebraten mit Saté- Sauce, Broccoli, Lauch, Karotten, Kokosmilch (13,90). Sehr beliebt ist auch die typisch vietnamesische „Pho“ (13,50) – eine Reisbandnudelsuppe mit herzhafter Rinderbrühe, Sojasprossen und Koriander. Zum guten Schluss: der obligatorische Pflaumenwein aufs Haus, ein glücklich-lächelnder Chef und eine zufriedene Chefin, die trotz ausgebuchter Tischreservierung nie den Überblick verlieren. Und wie fühlen sie sich jetzt an neuer Stätte? „Sehr gut“, strahlen die beiden, „es sind viele Stammgäste wieder gekommen und auch viele neue Gäste – wir sind sehr glücklich.“ Und mit 70 Plätzen ist es sogar etwas größer als in der Neustadt. Eine Außenbewirtschaftung soll erst im kommenden Jahr angegangen werden. Fazit: Die familiäre Atmosphäre aus dem alten Hanoi gibt es auch im neuen in der Münsterstraße. Es schmeckt lecker, und das alles bei einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Text Michael Bonewitz Foto Daniel Rettig

2 responses to “Zurück auf Anfang: Kult-Restaurant Hanoi ist wieder eröffnet

  1. Es ist ein Genuß das Hanoi als neuen Nachbar zu haben.
    Das mit der Reservierung bekommen die Dinh’s auch noch hin.
    Und das Essen ist spektakulär.
    Ein großer Gewinn für die ganze Münsterstraße !!!

  2. Wir kennen das Hanoi von der Neustadt. Das Essen war immer sehr lecker. Wenn jetzt das Ambiente noch schöner geworden ist – noch besser : ) Die neue Lage ist top!

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