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Zentrum für selbstbestimmtes Leben wird 30 – Neue Projekte zur Inklusion

Drei nur schwer zu überwindende Bordsteinkanten-Zentimeter:
Rollstuhlfahrer hätten gerne weniger, Blinde benötigen mehr (Foto: I. Schelenz)

Im Georg-Forster-Gebäude auf dem Uni-Campus sind alle Räume fein säuberlich mit Blindenschrift versehen. Doch an jedem Seminarraum steht nur „Seminarraum“ und die Schrift wurde so groß gewählt, dass Blinde Probleme haben, sie mit den Fingern zu ertasten. Häufig sind es Kleinigkeiten wie diese, die Menschen mit Behinderung kopfschüttelnd bis verzweifelt zurücklassen. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht – davon können Betroffene ein Lied singen. Und aus diesem Grund ist es für sie wichtig, mitzureden und mitzuentscheiden. „Unser Motto ist: Nicht über uns ohne uns. Wir wissen selbst am besten, was gut für uns ist“, so die Geschäftsführerin des Zentrums für selbstbestimmtes Leben (ZsL e. V.) Gerlinde Busch.

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Haus gesucht: (Gemeinschaftliche) Wohnprojekte haben es schwer

Die snuggies, das selbstverwaltete
Wohnprojekt für (junge) Menschen
und Familien in Mainz, auf der Suche

Angesichts eines überhitzten Immobilienmarktes und für Normalverdiener bald nicht mehr bezahlbaren Preisen scheint die Suche nach einem großen, leerstehenden Mehrfamilienhaus in Mainz beinahe hoffnungslos. Die 15 Mitglieder des Wohnprojekts snug e.V. suchen dennoch seit sechs Jahren eine Immobilie, in der sie ihre Vorstellung vom Wohnen und Leben realisieren können. Doch die Hürden sind groß. Der Verein will nicht einfach nur Eigentum erwerben, sondern einen dauerhaft bezahlbaren Lebensraum schaffen für sich und andere, den die Bewohner gemeinschaftlich, solidarisch und selbstbestimmt gestalten können: ob Singlehaushalt, WG oder Familien aller Art, von jung bis alt, und alles unter einem Dach. (mehr …)

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Inflation und Armut: Mainzer Tafel verhängt Aufnahmestopp

Lange Warteschlange vor der Mainzer Tafel

Mit guten Worten, Mimik und Gestik und fast körperlichem Einsatz gelingt es der Frau, die angespannte Situation vor der Mainzer Tafel in der Heidelbergerfaßgasse zu deeskalieren. Sie beruhigt und vertröstet. Seit einer Weile warten die Menschen schon, dass es 10:30 Uhr wird und die Lebensmittelausgabe beginnt. Wegen des großen Andrangs sind viele früher gekommen. Vor der Tür steigern sich Nervosität und Unmut. Zu groß ist die Sorge, leer auszugehen. (mehr …)

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Neue Förderungen bei Künstlicher Befruchtung: Gut gemeint

Ein Kinderwunsch ist allzu oft auch eine
Frage des nötigen Kleingeldes

Sabine K. ist Patientin in einem Mainzer Zentrum für ungewollt kinderlose Paare. Seit über zwei Jahren versuchen sie und ihr Mann ein Kind zu bekommen. Sabine hat keinen Eisprung, weshalb das Paar professionelle Unterstützung in Anspruch nimmt. Anna M. ist ebenfalls Patientin in Mainz. Sie und ihr Mann haben bereits dreimal eine Künstliche Befruchtung gestartet. Da sie bisher keinen Erfolg hatten, möchten sie es weiter versuchen. Dass eine solche Behandlung eine emotionale Berg- und Talfahrt ist, wissen viele, denen es ähnlich geht. Pro Jahr werden an der Mainzer Uniklinik und im Mainzer Kinderwunschzentrum um die 1.500 Paare betreut.
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In Mainz öffnet die erste Beratungsstelle für männliche Opfer häuslicher Gewalt

Bernd Seifried leitet die Beratungsstelle „safe“, die erste in Rheinland-Pfalz für Männer als Opfer häuslicher Gewalt

Nicht nur Frauen, auch mindestens jeder fünfte Mann in Deutschland ist von Gewalt in häuslichen Beziehungen betroffen, Tendenz zunehmend. Um diesen Männern Hilfe zu bieten, gibt es in Mainz erstmalig in Rheinland-Pfalz eine Beratungsstelle namens „safe“, die unter anderem kostenfreie Beratungen anbietet. Das Land Rheinland-Pfalz fördert die Beratungsstelle über das Familienministerium.

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Ein hartes Brot: Lebensmittelverwertung in Mainz

Ist das noch essbar oder muss
das weg? Ladungen einer
Essensrettungsinitiative

Ein kühler Sommerabend, als wir mit unseren Fahrrädern in eine Hauseinfahrt einbiegen. Hier stehen mehrere Tonnen und Rollschränke, die ein wertvolles Gut bergen: Essen. „Manchmal kamen wir schon am Wochenende abends her, um uns ein Croissant fürs Frühstück zu holen“, sagt Martina* schmunzelnd, die uns zum „Containern“ mitnimmt. Containern heißt, dass Mülltonnen von Läden gezielt nach Essen abgesucht werden. Wir sind dabei ausgerüstet mit Taschenlampen und Plastikhandschuhen. Die erste Tonne wird geöffnet: Darin befinden sich Paprika, Salatköpfe, Joghurtprodukte, aber auch Topfpflanzen. Es riecht faulig und die Sachen sind verschmutzt. Ein Karton Eier taucht auch auf, in dem nur ein Ei kaputt ist. Dennoch ist die Packung damit unverkäuflich und wird von den Supermärkten weggeworfen – mit neun heilen Eiern darin.
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Nach Auszug der Flüchtlinge ist die Zukunft des Allianzhauses ungewiss

Ein Block steht beinahe leer – und nebenan die Büroimmobilie der LBBW auch (Foto: Domenic Driessen)

Das markante Gebäude auf der Großen Bleiche steht wieder leer. Vor Jahren sollte es abgerissen werden und einem Neubau weichen. Jedoch legte der Kulturclub schon schön im Erdgeschoss Einspruch ein, da er noch einen Mietvertrag bis 2025 besitzt. Der neue Eigentümer, die stadtnahe Mainzer Aufbau Gesellschaft (MAG), musste einlenken und eine neue Idee wurde zusammen mit der Stadt geboren: Während der Flüchtlingskrise 2016/17 wurde das Allianzhaus als Flüchtlingsunterkunft ertüchtigt. An die 200 Menschen fanden seitdem dort Platz. Nun sind die verbliebenen 143 ausgezogen und ihre – als auch die Zukunft des Allianzhauses – steht wieder offen.

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Tanzaktion „One Billion Rising“: Clip ab 14. Februar online

Aus dem Projekt, das die New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler 2012 initiierte, ist eine weltweite Bewegung geworden, die mit positiver Energie Aufmerksamkeit auf schwierige Themen lenken möchte. Die Corona-Pandemie verhindert das gemeinsame Tanzen auf öffentlichen Plätzen und so haben die Evangelische Jugend, das Frauenzentrum Mainz und das Staatstheater mit Unterstützung des Frauenbüros der Stadt Mainz, des AK Gewalt an Frauen und Kindern und des Mädchenarbeitskreis’ der Landeshauptstadt Mainz eine Online-Aktion gestartet.
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Taktile Stadtpläne ab sofort am Hauptbahnhof und Tourist Service Center

Als neues Projekt inklusiver Teilhabe sind in dieser Woche zwei taktile Stadtpläne in der Eingangshalle des Mainzer Hauptbahnhofs und vor dem Tourist Service Center im Brückenturm montiert worden. Hierbei handelt es sich um eine Orientierungshilfe für blinde und stark sehbehinderte Menschen. Die Pläne zeigen im Innenstadtbereich die Hauptachsen des Mainzer Straßennetzes im Maßstab 1 : 1800, die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten und touristischen Höhepunkte, aber auch wichtige infrastrukturelle Einrichtungen wie Behörden, Kultureinrichtungen, Fußgängerüberwege, Fußgängerzonen, barrierefreie Toiletten, Taxistände und Schiffsanlegestellen in Mainz.
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Wie das Mainzer Tierheim durch den Winter und die Corona-Krise kommt

Neugierige Hunde, dösende Katzen, huschende Kaninchen und zwitschernde Vögel – im Innenhof des Mainzer Tierheims streift nahezu jeder Blick ein Lebewesen. Hinter einem grünen Sichtschutz unter der Mombacher Hochbrücke stehen neun Häuschen: drei für Hunde, zwei für Katzen und der Rest für Klein- und Wildtiere – fast alle voll besetzt. Es regnet, während die Vorsitzende Christine Plank uns herumführt. Trotzdem wird an allen Ecken und Enden im Freien gearbeitet. Planks Schritt ist so zügig und bestimmt wie ihre Antworten auf meine Fragen. Sofort ist klar: Mit romantischer Verklärung kann man hier nichts anfangen. Dafür sind alle mit ganzem Herzen bei der Sache und Christine Plank kennt die Geschichte jedes einzelnen Tieres.
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