Direkt zum Inhalt wechseln
|

Vortrag über die Vorfahren von Anna Seghers am 13. August im Landesmuseum

Auf eine spannende Spurensuche rund um die Vorfahren von Anna Seghers begibt sich Dorothee Glawe, zuständig für die Provenienzforschung im Landesmuseum am 13. August um 18 Uhr mit ihrem Vortrag über die „Kunst- und Antiquitätenhandlung David Reiling“, die seit 1892 von Hermann und Isidor Reiling geführte wurde. Die Kunsthandlung war als hessischer, preußischer und russischer Hoflieferant lange die größte und einflussreichste Kunsthandlung in Mainz. Sie war überregional sowie international bekannt.

1939 mussten die beiden Brüder aufgrund ihrer jüdischen Abstammung die Kunsthandlung liquidieren. Beide verstarben wenig später, ihre Ehefrauen Hedwig und Flora wurden deportiert und ermordet. Allein Isidors Tochter Netty Reiling, besser bekannt als Anna Seghers, überlebte den Holocaust in der Emigration. Bis heute gibt es nur wenige Anhaltspunkte dafür, was mit den Kunstwerken aus den Privatsammlungen und dem Kunsthandlungsbestand der Reilings geschah.

Der hochinteressante Vortrag ist Teil des Rahmenprogramms zur Sonderausstellung „Herkunft [un]geklärt. Die Erwerbungen des Altertumsmuseums und der Gemäldegalerie der Stadt Mainz 1933-45“ und findet in Kooperation mit dem Mainzer Altertumsverein statt. Die im Vortrag vorgestellten Erkenntnisse sind Ergebnisse des zweiten vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Provenienzforschungsprojekts am Landesmuseum Mainz.

Die Sonderausstellung „Herkunft [un]geklärt“ ist noch bis zum 15. September im Landesmuseum zu sehen. Gezeigt werden dabei die Ergebnisse des mehrjährigen, vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Provenienzforschungsprojekts, das sich mit den rund 375 Erwerbungen des Altertumsmuseums und der Gemäldegalerie der Stadt Mainz – den Vorgängerinstitutionen des Landesmuseums Mainz – aus den Jahren 1933 bis 1945 beschäftigt hat.

Es besteht die Möglichkeit, an der Veranstaltung in Präsenz teilzunehmen oder ihr in digitaler Form zu folgen. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird um eine Anmeldung bis 12. August, 12 Uhr, per E-Mail unter anmeldung@gdke.rlp.de gebeten. Die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert