Die Sonderausstellung in Kooperation mit dem Römisch-Germanischen Museum Köln stellt ausgewählte Exponate aus dem spätantiken Mainz vor, die durch aussagekräftige Funde aus dem Umland ergänzt werden. Dem gegenüber gestellt werden Objekte der gleichen Zeit aus Köln, um einen direkten Vergleich zu ermöglichen. Die Ausstellung umfasst den Zeitraum vom Ende des 3. Jahrhunderts (Einführung der Tetrarchie) bis zur Machtübernahme und Aufsiedlung der Region durch die merowingischen Franken Ende des 5. Jahrhunderts.
„Mainz und Köln liegen beide am Rhein, sind bekannte Fastnachts- und Karnevalshochburgen und spielen sowohl im Fußball als auch beim römischen Erbe in der ersten Liga“, bekennt der für das kulturelle Erbe zuständige Minister Roger Lewentz zur Eröffnung der Sonderausstellung „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“, die vom 11. Juni 2022 bis zum 29. Januar 2023 im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) zu sehen ist.
Knapp 14 Tage vor Eröffnung der großen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ im Rheinischen Landesmuseum Trier widmet sich das Landesmuseum der spannenden Epoche der Spätantike und legt dabei den Fokus auf die beiden Rheinmetropolen Mainz und Köln. „Wir bedanken uns an dieser Stelle für die wunderbare Kooperation mit dem Römisch-Germanischen Museum Köln“, ergänzt die Generaldirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto, „und freuen uns, dass wir in unserer Sonderausstellung einzigartige Exponate aus dem spätantiken Mainz besonders aussagekräftigen Objekten der gleichen Zeitstellung aus Köln gegenüberstellen können“.
Gezeigt werden rund 100 Exponate aus Mainz, seinem Umland sowie aus Köln. Die Ausstellung umfasst den Zeitraum vom Ende des 3. Jahrhunderts (Einführung der Tetrarchie) bis zur Machtübernahme und Aufsiedlung der Region durch die merowingischen Franken Ende des 5. Jahrhunderts. „Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Mainz und Köln vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse rund um den Untergang des Römischen Reiches, den Veränderungen in der Provinzstruktur sowie den Reformen bei Militär und Verwaltung“, erklärt die Kuratorin der Ausstellung Dr. Ellen Riemer, „weitere Schwerpunkte liegen auf dem erstarkenden Christentum, dem Zusammenleben von Romanen und Germanen und dem Machtwechsel im 5. Jahrhundert. Abschließend wird auch der Frage „Niedergang oder Neuanfang“ nachgegangen.“
Eines der zahlreichen Highlights ist der rund 360 Kilogramm schwere römische Kaiserkopf, der erst kürzlich auf spektakuläre Weise von der Steinhalle in den Ausstellungstrakt des Landesmuseums transportiert wurde. Ebenso werden ausgestellt ein reich mit Gläsern ausgestattetes Familiengrab aus der Kölner Domstraße, ein Schatzfund aus Mainz-Kastel mit silbernen Tracht- und Waffenteilen sowie zahlreichen Gold- und Silbermünzen sowie das Grab eines Germanen aus Flonheim mit einem Schwert mit Goldblech verkleideten Griff.
„Besonders stolz sind wir darauf“, ergänzt die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Birgit Heide, „dass wir mit der Eröffnung der Sonderausstellung auch eine virtuelle Darstellung des Forum Romanum von 320 n Chr. präsentieren können. Ich möchte mich dabei ausdrücklich auch bei unserem amerikanischen Kooperationspartner Flyover Zone und Prof. Bernard Frischer bedanken.“
Tatsächlich befindet sich Rom 320 n. Chr. auf dem Höhepunkt seiner gesellschaftlichen und geografischen Entwicklung. Das Forum Romanum bildet dabei das ideelle Zentrum der Stadt und des gesamten Reiches. In einer außergewöhnlichen, auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden 3D-Rekonstruktion werden die Besucherinnen und Besucher in diese Zeit zurückversetzt, können über spezielle Tablets in das antike Stadtzentrum Roms eintauchen und die Bedeutung der Gebäude, Straßen und Denkmäler kennenlernen. Die virtuelle Präsentation trägt den Titel „Rome Reborn – Das Forum Romanum von 320 n. Chr.“.