Die Gastronomie ist seine Leidenschaft – und genau diese Leidenschaft macht er jetzt vollends zu seinem Lebensinhalt. Jan Appeltrath eröffnet sein erstes eigenes Restaurant. Nachdem er über zwei Jahre nach einem passenden Lokal gesucht hatte, hat er jetzt die passende Immobilie für das „Gasthaus Willems“ gefunden. Die liegt in der Kapuzinerstraße und hat in Mainz eine bewegte gastronomische Geschichte: Der ehemalige „Templer“, in dem zuletzt die vegane Weinstube „Gutenberger“ zuhause war, wird Jan Appeltraths gastronomische Heimat.
Flott gemacht mit schickem Design
Am Wochenende war Eröffnung. Verantwortlich für die Innenarchitektur zeigt sich das Mainzer Architekturbüro „Formaat“, das bereits einigen Mainzer Gastronomien frischen Schwung verliehen hat. „Die alten Holzvertäfelungen, die Bank und der Fußboden bleiben“, erklärt der 28-Jährige. Alles andere, darunter die Theke, die Küche, die Stühle, die Deko, schaffte er komplett neu an: „Ich möchte eine Symbiose aus modernem und rustikalem Charme schaffen“. Vor allem heller und frischer wirkt der Raum. Frische Luft gibt es übrigens auch: Im Sommer will er draußen, auf dem Platz vor der Ignazkirche, seine Gäste bewirten – und so zum typischen Mainzer Lebensstil beitragen. Bis zu 30 Sitze sind hier geplant, im Innenraum etwa 50 bis 60 (unten wie oben in etwa gleich). Eine Besonderheit ist die Brunnenstube, die – als Séparée genutzt – bis zu 15 Personen Platz bietet.
Vom Zweitnamen inspiriert
Seit 13 Jahren arbeitet Appeltrath, der in Frankfurt geboren ist, inzwischen aber in Mainz lebt, in der Gastronomie. Seine Leidenschaft hat er trotz seinen hauptberuflichen Tätigkeiten nie aus den Augen gelassen. Bei BASF hat er als Trainee im Hotelmanagement gearbeitet und außerdem BWL studiert. „Das ist eine gute Grundlage, um selbstständig zu sein“, meint er selbstbewusst. Sein eigener Herr sein, Kreativität ausleben, das wünscht er sich. Der Name seines Lokals ist übrigens ganz persönlich begründet: Sein zweiter Vorname lautet „Willem“. Auf der Speisekarte gibt es ausschließlich Produkte aus der Region: „Eine moderne, regionale Küche mit Anspruch“, umschreibt er das kulinarische Programm. „Es wird nur das gekocht, was Mutter Natur in der Saison hergibt, sowohl was Fleisch als auch was Gemüse betrifft.“ Auf der Weinkarte spielt er die „Great Wine Capitals“ als Trumpf aus. „Diese Auszeichnung, die Mainz und Rheinhessen ihr eigen nennen, kommt oft zu kurz“, findet er. Weswegen es also hauptsächlich Rheinhessen-Weine gibt. Personal für die Küche und den Service hat er schon gefunden. Beim Kaffee berät ihn Paul Bonna von der Kaffeekommune.
Eröffnungsfest im August geplant
Für August plant Appeltrath ein großes Eröffnungsfest. Und wenn es nach ihm geht, soll das nicht die letzte Eröffnung sein, die er feiert. „Drei Läden in den nächsten sieben Jahren“, so lautet sein ambitioniertes Ziel. Aber erst mal hat er im „Gasthaus Willems“ noch alle Hände voll zu tun. Von Montag bis Sonntag ist durchgehend ab 11.30 Uhr geöffnet. Einen wechselnden Mittagstisch soll es dann geben, Kaffee und Kuchen sowie abends Essen à la carte. Preislich wird es sich im leicht gehobenen Niveau abspielen: „Eine reine Studenten-Location wird es eher nicht.“
Artikel aus der Allgemeinen Zeitung von Maike Hessedenz
Foto: Sascha Kopp