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Das schöne Paar im Januar: Angela Bröder und David Dürlich (optiker am dom)

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von Anna Janina Zepter, Foto: Roman Knie

Obwohl unser Paar nur leicht fehlsichtig ist, wollten beide nie etwas anderes als Optiker werden. Angela (29 Jahre) – aus der Nähe von Weiher, Loreley – und David (32 Jahre) – aus dem Raum Ludwigsburg – kamen nach der mittleren Reife über ein Praktikum zum Optiker-Beruf.

„Das hat mir einfach von Anfang an Spaß gemacht, dieser Mix aus Handwerk, Technik, Betriebswirtschaft und Kundenkontakt“, erklärt David seine Passion. Beide tragen den Meistertitel (korrekt heißt das „staatlich geprüfte Augenoptiker und Augenoptikermeister“) und arbeiten mit Begeisterung in ihrem Job. Kennen gelernt hat sich das Paar, das über sechs Jahre zusammen ist, auf der Meisterschule – korrekt: höheren Fachschule für Augenoptik – in Köln. Während der zweieinhalbjährigen Ausbildung im selben Semester hatten sie genug Zeit, sich ausgiebig zu beschnuppern. Gefunkt hat es am Ende: „Auf der Abschlussfahrt haben wir uns zum ersten Mal geküsst.“ Dabei stand eigentlich für beide fest, nie jemanden vom gleichen Berufsstand als Partner zu haben …

Der Traum vom eigenen Laden
Nach der Ausbildung übernahm Angela eine Stelle als Geschäftsführerin in Aurich (Schleswig-Holstein). David ging zurück nach Ludwigsburg. Nach ein paar Jahren Fernbeziehung wollten jedoch beide wissen, ob sie sich auch näher gelegen gut verstehen: „Irgendwann kam für mich der Punkt, da hieß es ganz oder gar nicht und ich bin dann zu Angela in den hohen Norden gezogen“, erinnert sich David. So wohnten sie zusammen, er arbeitete dabei in Oldenburg und pendelte nach Aurich. Der Traum vom eigenen Laden begleitete beide seit Beginn ihres Berufswegs. Als sie erfuhren, dass der Optiker Müller am Dom in Mainz in den Ruhestand gehen würde, waren sie sofort Feuer und Flamme. Denn Angela war schon immer klar: Der eigene Laden muss näher in Richtung Heimat liegen. Es sollte eine Stadt sein, wo etwas passiert, die aber dennoch nicht zu groß ist. „Wir haben das Leben im Norden geliebt – aber auch ein bisschen das Wesen der Menschen vom Rhein vermisst“, resümiert sie. Nach einigen Treffen und Gesprächen mit Vorbesitzer, Bank und nicht zuletzt miteinander stand die Entscheidung fest: Der Optiker am Dom soll es sein: „Es hat einfach alles gepasst.“

Traum erfüllt
Nach einmonatigem Umbau eröffneten die beiden also im Mai 2013 ihren ersten eigenen Laden. Mit ihrem Konzept möchten sie sowohl die Kunden ihres Vorgängers als auch eine jüngere Zielgruppe ansprechen: „Uns war wichtig, dass es hier nicht zu klinisch wird. Auch die Kunden von unserem Vorgänger Herrn Müller sollen sich zu Hause fühlen.“ Deshalb ist die Verkaufsfläche hell, aber auch mit vielen Elementen aus Holz gestaltet. Das Sortiment spiegelt eine große Bandbreite wider: Mit top-aktuellen Modellen bedienen sie die jüngere Kundschaft, doch auch eine Ordensschwester findet das Gestell, das zu ihr passt. Die Brücke zwischen jungem studentischen Publikum und alteingesessenen Mainzern schlägt dabei auch ihre Angestellte Karin Peyk, die schon beim Vorbesitzer arbeitete und eine Bezugsperson für die Kundschaft ist. David und Angela freuen sich über den Mix in ihrer Kundschaft: „Das ist auch das Tolle an unserem Beruf: Du weißt nie, wer als nächstes durch die Tür spaziert.“

Leben fürs Geschäft
Trotz ihrer langen Beziehung arbeitet das Paar erst seit einem halben Jahr miteinander. Seit der Eröffnung sehen sich beide 24 Stunden am Tag. Trotzdem gibt es wenige Differenzen. Jeder hat seinen Bereich: David die Werkstatt, Angela das Büro. Kunden beraten sie gemeinsam. Bei einem Job in einem Geschäft, das sechs Tage die Woche geöffnet hat und bei dem man sonntags oft Messen besucht, bleibt wenig Zeit für Privatleben, Urlaub oder Freizeit. „Erstmal sind Urlaub und Freizeit tatsächlich gestrichen, aber wir haben uns das schließlich so ausgesucht. Wir sind froh, dass der Laden gut läuft“, erklärt David. „Unsere größte Sorge war, geputzt und gestriegelt hier zu stehen, und keiner kommt. Aber die Mainzer haben den neuen, alten Laden gut angenommen.“ So verwundert es nicht, wenn beide auf die Frage, was sie sich für ihre Zukunft wünschen, erst einmal stumm bleiben und mit den Schultern zucken: „Wären wir vor einem Jahr gefragt worden, was wir uns wünschen, dann wäre die Antwort gewesen: Einen schönen gemeinsamen Laden in einer netten Stadt, der gut läuft und nicht zuletzt, dass wir uns so gut verstehen wie bisher.“ Wir sagen: Weiter so!
www.optikeramdom.de