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ATG muss (erst einmal) nicht schließen

Die Immobilie im Bleichenviertel wurde an Fischer&Co verkauft

Entgegen anderslautender Gerüchte hier oder da, muss das ATG in der Hinteren Bleiche nicht schließen – jedenfalls nicht in näherer Zukunft. Auch wenn sich der Club in der selben Immobilie wie die Palatin-Kinos befindet, passiert hier vorerst noch gar nichts. Noch nicht einmal eine Baugenehmigung wurde bisher erteilt.

Um die Fakten zu klären: Die gesamte Immobilie wurde bekanntermaßen im letzten Jahr von Fischer+Co gekauft, die Abriss und Neubau planten. Im Haus befinden sich die Palatin-Kinos und das ATG. Nach öffentlichem und politischen Druck haben sich Fischer+Co bereit erklärt, in den Neubau erneut Kinos (3 Säle) zu integrieren. Die Kinos bleiben also erhalten. Die Stadt überlegt sich Ankauf derer oder Anmietung, analog zum Capitol-Kino um die Ecke. Auch Wohnungen sind in dem großen Gebäude geplant.

Im zum Teil (!) denkmalgeschützen Keller befindet sich das ATG, hier aber vor allem in einem alten Kreuzgewölbe – dieser Teil ist wiederum nicht denkmalgeschützt. Deswegen muss es im Zuge der Bauarbeiten schließen. Der Eingang bzw. das Foyer sowie Toilettenanlage sollen neu hergestellt werden. Die Immobilie liegt im Grabungsschutzgebiet, d.h. auch Archäologen werden tätig sein. Die Tiefbauarbeiten mit Unterfangungen der Nachbarhäuser beanspruchen eine Bauzeit ca. zwei Jahren. Doch grundsätzlich sei das Ansinnen aller Beteiligter (ATG, Stadt und Investor), dass man den Club erhält.

Es wurde bisher keine Baugenehmigung erteilt
Fischer+Co-Geschäftsführer Frank Röhr habe ATG-Chef Michael Vogt persönlich versprochen, dass er ihm mindestens ein Jahr vor Abriss des Überbaus bescheid gibt, erzählt er sensor auf Anfrage. Da es sich aber noch Monate bis zu einer Baugenehmigung hinziehen kann und dann erst eine Info ein Jahr vorher gegeben wird, sieht es so aus, als habe das ATG bis zu einem Abriss des Gebäudes noch sicherere ein bis eher zwei Jahre.

Dennoch befürchtet Betreiber Vogt natürlich zu Recht, dass die Schließung Einbußen auf allen Ebenen (inklusiver seiner Mitarbeiter) bringt und das sich spätestens nach Entstehen von neuem Wohnraum (Zeithorizont 5-6 Jahre), die neuen Bewohner über Lärm beschweren könnten und er dann vielleicht komplett schließen müsste.
Aus der Perspektive könnten sich jedoch auch gleich viele weiteren Mainzer Clubs melden, die befürchten, bald dicht machen zu müssen, wegen ganz anderer Dinge, siehe schon schön im Allianzhaus, Caveau, etc. – 2025 wird für all diese ein spannendes Jahr – bis hin zum Alten Postlager.

In diesem Sinne tut Michael Vogt gut daran, nach einem Plan B für einen Übergang Ausschau zu halten. Hier ist neben seiner Kneipe „Good Time“ ein paar Häuser weiter auch die Weintorklause in der Altstadt im Gespräch. Alles weitere ist vom Zeitrahmen her gesehen momentan noch relativ spekulativ.

Kommentar von David Gutsche

1 response to “ATG muss (erst einmal) nicht schließen

  1. Die Frage ist, ob denn überhaupt schon ein Bauantrag gestellt wurde?
    Ich bezweifele, dass der Bauträger Interesse an drei Kinosälen hat. Genauso bezweifele ich, dass die Stadt Interesse am Capitol Kino hat.
    Ich befürchte, dass von Seiten Bauträger und Stadt spekuliert wird, dass über den genannten Zeithorizont von 5-6 Jahren Gras über die ganze Kinosache wächst, und bereits ganz andere Pläne in der Schublade liegen.
    Freut mich für ATG, dem mit Sicherheit noch ein paar Jahre an Ort und Stelle bleiben. Was aber aus sicherheitstechnischen Gründen nicht möglich sein wird, ist ein Betrieb während der Bauzeit, sollte diese einmal kommen.

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