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Jacob & PhilFill auf Tour – Hier bei uns wieder ab dem 12. Dezember


von Sophia Weis, Foto: Dominik Gruszczyck

Der Eine entdeckte mit elf Jahren die Gitarre für sich und spielte eher leise Töne. Der Andere begann mit zwölf in einer Punkband zu singen. Heute bilden Beide als „Jacob & PhilFill“ eine symbiotische Einheit und ziehen mit ihrer Performance in den Bann.
„Was ich damals gemacht habe, würde ich aus heutiger Sicht eher Geschrei statt Gesang nennen“, lacht Philipp: Als zum wiederholten Mal ein Schlagzeuger die Schulband verließ, in der er der Sänger war, setzte er sich einfach selbst an die Trommeln und übte, was das Zeug hielt. Diese Leidenschaft für Rhythmus hielt an und statt am Mikrofon zu stehen, saß Philipp künftig an den Drums und studierte nach dem Abi „Jazz und Popularmusik“ mit Schwerpunkt Schlagzeug an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Mannheim. Nur das Singen lag in all den Jahren ein wenig brach, erst mit Mitte Zwanzig entdeckte er es wieder. In einem kleinen Homestudio fing Philipp an, eigene Songs zu schreiben. Daraus entstand 2007 das Projekt „PhilFill“. Und dann kam Jacob (Vetter). Auch er studierte Jazz mit Schwerpunkt Gesang. Und auch er gründete sein eigenes Projekt: „Jacob and the Appleblossom“, mit dem er sich in den vergangenen Jahren im Rhein Main Gebiet bereits einen feinen Namen gemacht hat …

Zwei Songwriter finden sich
Es war 2008, als sich die Wege der beiden Vollblut-Musiker kreuzten. Philipp hatte gerade ein Album mit einer Jazzband aufgenommen. Als Jacob die Platte hörte, war er sofort begeistert von dessen Schlagzeugkünsten. Schnell fand sich eine gemeinsame Ebene und von nun an wirkte Philipp bei „Jacob and the Appleblossom“ mit und andersrum. Nicht ganz ohne Probleme, denn zuerst waren die Live-Auftritte der Gruppe mit hohem Aufwand verbunden: „Wir waren teilweise bis zu acht Leute auf der Bühne. Das war immer viel organisatorischer Aufwand und finanziell blieb am Ende nur wenig übrig“, erinnert sich Jacob. Nach zwei Jahren mit Live-Band kamen sie daher auf die Idee, es zu zweit zu versuchen. Unterstützung holten sie sich lediglich vom Gitarristen Niklas Kleber. Eine Tour wurde auf die Beine gestellt und die Drei begannen mit Jacob am Keyboard und Philipp am Schlagzeug als „Trio mit vier Fäusten“ durch die Republik zu tingeln, „und die Resonanz der Leute war so positiv, damit hätten wir nie gerechnet“, freut sich Philipp.

Entspannte Akustik, die einen in ihren Bann zieht
Das Konzept hinter „Jacob and Phil- Fill“ ist simpel, aber genial. Beide spielen Songs aus ihren jeweiligen Solo-Projekten, jedoch neu arrangiert. So erschaffen sie kleine Varianten ihrer sonst viel instrumentierten Stücke, die nun auch im voll akustischen Rahmen funktionieren. Eine große Show gibt es bei den Auftritten nicht, alles ist sehr auf die Musik reduziert. „Kammersoul“ – so beschreiben die Jungs ihren Stil. Die Einflüsse aus Jazz und Funk sind unverkennbar. Gepaart mit elektronischen Elementen und den souligen Stimmen von Jacob und Philipp entstehen gefühlvolle und groovige Lieder, die schnell in den Bann ziehen und das Tanzbein zucken lassen. Diese Stimmigkeit kommt nicht von ungefähr, denn die Chemie zwischen beiden Charakter-Köpfen harmoniert auch auf der Bühne: „Das Schöne an dem Projekt ist, dass ich die Möglichkeit habe, mich ein bisschen zurückzuziehen. Wenn wir einen Song von Philipp spielen, dann supporte ich ihn instrumental, aber ich stehe nicht den gesamten Auftritt im Mittelpunkt. Das hat etwas sehr Entspanntes und überträgt sich vielleicht auch auf das Publikum“, sinniert Jacob.

Debütalbum und neue Tour
Letzten Februar haben „Jacob & Phil- Fill“ ihr erstes gemeinsames „Hit-Album“ herausgebracht, kann man fast schon behaupten. Die Produktion fand auf einer Burg in Nordhessen statt. Vier Tage lang konzentrierten sie sich ohne Handy und mit wenig Kontakt zur Außenwelt voll und ganz auf das musikalische Schaffen. Das Ergebnis kann man sich ab jetzt auch live auf ihrer Deutschland-Tournee anschauen. Gleich drei Mal gastieren Jacob, Philipp und Niklas in unserer Nähe: am 12.12. in der Kreativfabrik Wiesbaden, am 14.12. im Künstlerkeller Darmstadt und am 21.12. im Café „Dicke Lilli, gutes Kind“ hier in Mainz, Breidenbacherstraße, Ecke Gaustraße. Viel Vergnügen.