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Aktion #MainzEntscheidetSich am Tag der Organspende 1. Juni

Eine Organspende rettet Leben – aber nur, wenn genügend Organe zur Verfügung stehen. Daran erinnert jedes Jahr der Tag der Organspende mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen. In Mainz unterstützen am ersten Samstag im Juni viele Geschäfte und Gaststätten die Kampagne #MainzEntscheidetSich. Sie legen Flyer, Postkarten und Organspendeausweise bereit, damit sich ihre Kunden und Gäste informieren und eine Entscheidung treffen können.


Die Kampagne #MeineStadtEntscheidetSich wurde ins Leben gerufen, um möglichst viele Menschen dazu zu bewegen, sich Gedanken zum Thema Organspende zu machen, ihre Entscheidung zu dokumentieren und mit anderen darüber zu sprechen. Neben Städten wie Hamburg und Düsseldorf gehört jetzt auch Mainz zu den Orten, an denen die Zahl derer, die sich entschieden haben, steigen soll. Gemeinsam mit der Hochschulgruppe „Aufklärung Organspende“ der Universitätsmedizin Mainz hat die Initiative Organspende Rheinland-Pfalz die Aktion in die Stadt getragen und mehr als vierzig Geschäftsleute für die Teilnahme gewonnen. „Die Initiative #MainzEntscheidetSich ist eine Chance, durch die Unterstützung der Geschäftswelt noch mehr Menschen für das Thema Organspende zu sensibilisieren. Wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten“, sagt Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG), bei der die Initiative Organspende angesiedelt ist.

Entscheidung kann auch online registriert werden
„Egal, wie die Entscheidung festgehalten wird – ganz traditionell auf dem Organspendeausweis oder im elektronischen Organspenderegister: Jede Entscheidung zählt und kann irgendwann Leben retten“, erklärt Dr. Matthias Krell. Das zentrale Organspenderegister ist seit März 2024 online. Es soll Kliniken künftig ermöglichen, schneller und zuverlässiger die Spendebereitschaft eines verstorbenen Menschen zu ermitteln. Dies ist wichtig, weil in Deutschland die so genannte Entscheidungslösung gilt. Organe dürfen nur entnommen werden, wenn eine nach-weisliche Zustimmung dafür vorliegt. Wenn der Wille der verstorbenen Person nicht dokumentiert ist, werden Angehörige gebeten, im Sinne des/der Verstorbenen die Entscheidung über die Organspende zu treffen.
Die Entscheidungslösung wird aufgrund der geringen Spendenzahlen von vielen Menschen kritisch gesehen. Sie fordern, auch in Deutschland die in den meisten europäischen Ländern geltende Widerspruchsregelung einzuführen. Dabei gilt jeder Mensch als zur Organspende bereit, wenn er nicht zu Lebzeiten aktiv widersprochen hat. Die Hoffnung ist, dass damit mehr Patienten auf der Warteliste ein lebensrettendes Organ erhalten könnten.

Spenderorgane werden dringend gebraucht
In den ersten vier Monaten des Jahres 2024 gab es laut Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) bundesweit 292 Menschen, die nach ihrem Tod Organe gespendet haben. Von diesen konnten 888 gespendete Organe übertragen werden. Insgesamt wurden in Deutschland von Januar bis Ende April diesen Jahres 973 Organe transplantiert – postmortale Spenden aus dem Eurotransplant-Raum eingeschlossen.
In Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Organspendenden laut DSO von Januar bis März 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um eine Person von acht auf neun gestiegen. Angesichts der rund 400 Patienten, die in Rheinland-Pfalz auf ein Organ warten, ist dies eine kaum spürbare Verbesserung. In ganz Deutschland stehen aktuell ca. 8.400 Menschen auf der Warteliste. 665 Menschen sind im Jahr 2023 auf der Warteliste verstorben.

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