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Tod von Papst Franziskus & Nachworte aus Mainz

Deutsche Bischofskonferenz

Papst Franziskus ist gestorben. Hier einige Nachworte, u.a. vom Bischof Kohlgraf und Ministerpräsident Alexander Schweitzer. Heute wird um 12 Uhr die Martinusglocke des Doms anlässlich des Tods geläutet. Und um 17 Uhr findet ein Totengebet für Papst Franziskus im Dom statt, dem Bischof Peter Kohlgraf vorstehen wird.

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in einem Nachruf auf Papst Franziskus, der heute, am Ostermontag, 21. April, verstorben ist. Die Botschaft im Wortlaut: „Papst Franziskus ist tot. Ein einschneidender und trauriger Moment für mich. Und zugleich bin ich dankbar für diesen Papst. „Brüder und Schwestern! Guten Abend!“ So begann sein Pontifikat vor fast zwölf Jahren. Das war der Beginn einer ganz neuen Akzentsetzung in der Kirche. Erstmalig gab es mit dem verstorbenen Papst einen Argentinier, Jesuiten und Papst namens Franziskus. Neu war auch sein Stil: Vom Ende der Welt erlebte er sich vom Konklave als Bischof von Rom geholt. Und aus dieser Perspektive nahm er sowohl Themen als auch Regionen in den Blick, die zuvor nicht zentral im Blickfeld lagen. Als Kardinäle wählte er nicht selten Bischöfen aus Regionen, denen mittlerweile eine Bedeutung zugewachsen ist, die bisher nicht entsprechend beachtet wurde. In Einfachheit und Humor begegnete er unkompliziert seinen Mitmenschen. Er lebte schlicht in einer Zwei-Zimmer-Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Mit Sätzen wie „Wer bin ich ihn zu verurteilen?“ initiierte er eine offene Debattenkultur innerhalb der Kirche. Dass ihm die Suche nach einer angemessenen Rolle der Frauen innerhalb der Kirche ein Herzensanliegen war, zeigt sich etwa in der Vergabe von Verantwortung
an Frauen wie Schwester Raffaella Petrini, die Papst Franziskus 2025 an die Spitze des Vatikanstaats stellte als auch in der Initiierung einer theologischen Kommission zum Frauendiakonat.
Er wollte eine synodale Kirche, die sich, wenn es sein muss, verbeult zeigt und durchaus einem Feldlazarett gleicht, in dem für Menschen in ihrer Gebrochenheit oder sozialen Notlage gesorgt wird. Migration, Kapitalismuskritik und Einsatz für Frieden waren für ihn keine
Randthemen. Seine Enzykliken Laudato Si’ und Fratelli tutti handeln zentral von seinem sozialen und ökologischen Engagement für eine Welt im Klimawandel und massiven ungerechten Zuständen. Dies alles zeugt von seinem Vertrauen auf einen Gott der Liebe, von dem er noch im Januar dieses Jahres beim Angelusgebet sprach. Mir persönlich ist die Begegnung mit ihm bei der Privataudienz 2022 und während der Ministrantenwallfahrt nach Rom letztes Jahr in lebendiger Erinnerung. Ein motivierender Mensch. Danke Papst Franziskus.“

Ministerpräsident Alexander Schweitzer: Papst Franziskus war ein Leuchtturm der Nächstenliebe
„Ich habe den Papst als einen sehr beeindruckenden und weltgewandten Menschen kennengelernt, der die Sorgen und Nöte der Menschen ernst nahm. Sein Pontifikat war geprägt von einem unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft. Er rief zu Solidarität mit den Bedürftigen sowie zur Bewahrung der Schöpfung auf. Für mich war er ein Leuchtturm der Nächstenliebe,“ würdigte Ministerpräsident Alexander Schweitzer Papst Franziskus. „Mein tiefes Mitgefühl gilt all jenen, die um ihn trauern – den Gläubigen weltweit, seinen Weggefährten und allen, die Trost in seinem Wirken und seinen Worten gefunden haben.“
Am 8. Februar 2025, hatte Ministerpräsident Alexander Schweitzer die Ehre, Papst Franziskus in dessen Wohnsitz der Casa Santa Marta zu besuchen: „Trotz seiner gesundheitlichen Herausforderungen waren seine Kraft und Entschlossenheit spürbar. Das Gespräch mit ihm war eindrucksvoll, tief und auch ermutigend. Es wird mir immer in lebendiger Erinnerung bleiben.“
Ministerpräsident Schweitzer übermittelte dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, das tiefe Mitgefühl der Landesregierung. Viele Gläubige fühlen sich dem Wirken und den Botschaften der Nächstenliebe und Gerechtigkeit von Papst Franziskus eng verbunden.
Papst Franziskus wurde am 17. Dezember 1936 als Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires, Argentinien, geboren. Vor seiner Wahl zum Papst am 13. März 2013 war er Erzbischof von Buenos Aires und wurde insbesondere für seine Bescheidenheit und seinen direkten Kontakt zu den Menschen geschätzt. Franziskus gehörte dem Jesuitenorden an und war der erste Papst des globalen Südens. Er kritisierte das massive Wohlstandsgefälle zwischen Nord und Süd, postkoloniale Ausbeutung und Konsumwut als zentrale Herausforderungen unserer Zeit.
„Sein Tod markiert das Ende eines außergewöhnlichen Pontifikats, dessen Einfluss weit über die katholische Kirche hinausreicht. Papst Franziskus hinterlässt ein Vermächtnis des Mitgefühls, der Demut und des Engagements für eine gerechtere Welt. Sein Wirken wird in den Herzen vieler Menschen fortleben“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer.

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