Artikel aus der Allgemeinen Zeitung von Denise Frommeyer
Unaufhörlich surrt der kleine flache Roboter über die schwarze Leinwand, malt feine Linien. Dann stoppt er kurz, bewegt sich einmal quer über die Fläche und beginnt erneut zu malen. Der Roboter wird von Nutzern der App „Radwende“ gesteuert. Sobald sie auf ihren Fahrrädern durch die Stadt radeln und die App anschalten, werden ihre Bewegungen registriert.
Diese Kunstinstallation im Staatstheater zeigt, welche Strecken die Radfahrer in Mainz zurücklegen. Beim diesjährigen „Stadtradeln“ hatten viele die App benutzt, um ihre Strecke aufzuzeichnen. Und auch bei den „Futouren“, den Radtouren der Initiative „In Zukunft: Mainz“, die von der Theaterwissenschaft der Uni und dem Staatstheater organisiert werden, wurden Strecken registriert. Wer zudem eine bestimmte Streckenlänge zurücklegte, konnte bei Partnern der Entwickler von „Radwende“, wie bei „Luups“ oder dem „Möhrenmilieu“, Rabatte bekommen. Diese Aktion laufe auch noch bis zum Ende des Kultursommers, so Nanna Beyer.
Insgesamt zeigten sich alle Organisatoren zufrieden. Bei den „Futouren“ seien im Schnitt bis zu 40 Teilnehmer pro Tour dabei gewesen, berichtet Annika Wehrle von „In Zukunft: Mainz“.
Und auch die Bilanz des Stadtradelns kann sich sehen lassen: 756 Teilnehmer, 177 537 Kilometer in drei Wochen und dabei 25,2 Kilogramm Kohlendioxid gespart. Umwelt- und Verkehrsdezernentin Katrin Eder ist sehr zufrieden. „Das entspricht etwa der 4,5-fachen Länge des Äquators.“ Im direkten Vergleich mit Wiesbaden haben die Mainzer beim „Stadtradeln“ 20.000 Kilometer mehr geschafft. Eder ist froh, dass sich so viele Menschen beteiligt haben – nicht nur, weil es der Umwelt gut tut. „Die Radfahrer nutzen so die vorhandene Infrastruktur in Mainz und zeigen uns, was wir noch verbessern können und müssen.“
Die insgesamt fünf Kunstwerke werden nun an die Teilnehmer der jeweiligen Radtouren verlost.