Zum Inhalt springen
|

Prof. Dr. Stephan Füssel erhält den Mainzer Medienpreis 2025

Der Hochschullehrer i.R., Buch- und Medienwissenschaftler Prof. Dr. Stephan Füssel erhält nach einstimmigem Votum der Findungskommission den Mainzer Medienpreis 2025. Der Sprecher der Findungskommission Prof. Dr. Christian-Friedrich Vahl beglückwünscht den diesjährigen Preisträger herzlich: „Die Wirkung von Stephan Füssel reicht weit über den akademischen Rahmen eines Lehrstuhles hinaus. In den Fußstapfen Gutenbergs, des Vaters der Massenkommunikation, engagiert sich Stephan Füssel als Förderer von Wissen und Bildung für Jeden. Er diskutiert unermüdlich kritisch die Rolle der Medien in unserer Gegenwartskultur. Er begeistert sich für die Architektur von Bibliotheken als Zugangsorte des verfügbaren Wissen und weist darauf hin, dass zum Beispiel in Doha (Quatar) die Bibel und der Koran in der Stadtbibliothek in gleicher Weise verfügbar sind.“

„Als Wissenschaftler hat er immer den Kontakt zu den Bürgern gesucht und gefunden“ stellt Peter Krawietz, stellvertretender Sprecher der Findungskommission, fest, „ in Vortragsveranstaltungen wie auch in Büchern: sein Buch „Gutenberg und seine Wirkung“ zeichnet das geistige Klima einer gesamteuropäischen Bildungselite um 1500 n.Ch. nach. Auch die Wechselwirkung des Buchdrucks mit der Reformation, deren Erfolg wesentlich auf Gutenberg beruht, wird von Füssel ebenso benannt, wie das Entstehen der ersten Zeitungen, der Bücher für Hebammen und Ärzte, der ersten Prosaromane“

Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes- Gutenberg- Universität, ergänzt: „Nicht nur durch die von ihm betriebene Etablierung des Forschungsschwerpunktes Medienkonvergenz hat er die Universität akademisch sichtbar gemacht, sondern auch als Dekan neue Studienabläufe und bauliche Strukturen in der Universität vorangetrieben, von denen nachfolgende Studentengenerationen noch viele Jahre profitieren werden“.

„Er ist – würde man heute sagen – ein begnadeter und weitsichtiger Kontextualisierer“ , sagt Prof. Dr. Gregor Daschmann, Dekan des Fachbereiches Sozialwissenschaft, Medien und Sport, in gewohnt knapper Diktion. „Die Zusammenhänge, die er erschließt, scheinen dem Zuhörer im Nachhinein stets selbstverständlich.“

Die Kulturdezernentin der Stadt Mainz, Marianne Grosse, ergänzt: „Es ist ein Glücksfall für die Stadt Mainz, dass in der Person von Prof. Füssel die Johannes -Gutenberg-Universität, die Stadt Mainz und das Gutenbergmuseum zu engsten Partnern zusammengewachsen sind.“

„Das mediale Gesicht einer Gutenberg-Stadt wurde durch Stephan Füssel so nachhaltig geprägt“, meint Hans-Jürgen Eberhardt, Prälat und Mainzer Domkapitular, „ dass heute in Mainz jeder Bürger spontan etwas zu Gutenberg sagen kann.“

„Mit Stephan Füssel wurde ein Preisträger gefunden, der wirklich für den Dreiklang Massenmedium, Bildung und Verantwortung steht. Der freie, ungehinderte Zugang zur Information gehört in die Mitte jeder demokratischen Gesellschaft“, freut sich Torsten Kirchmann, Vorsitzender des Presseclub Mainz.

Univ.-Professor Dr. Stephan Füssel, Jg. 1952, promovierte 1983 an der Universität Göttingen mit einer Arbeit über italienisch-deutsche Literatur- und Kulturbeziehungen in der Renaissance. Seine Habilitation erfolgte 1991 an der Universität Regensburg über den bedeutendsten Verleger der deutschen Klassik, Georg Joachim Göschen (1752-1828); 1992 folgte er dem Ruf an den Gutenberg-Lehrstuhl der Universität Mainz und wurde zum Leiter des Instituts für Buchwissenschaft. Er ist u.a. Präsidiumsmitglied der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft (Mainz), war seit 2008 Sprecher des neugegründeten Forschungsschwerpunktes Medienkonvergenz und war gewählter Senator der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er ist Herausgeber des Gutenberg-Jahrbuchs, der Mainzer Studien zur Buchwissenschaft und der Schriftenreihe/e-book-series «Media Convergence».

Dekan Andreas Klodt würdigt das Engagement von Stephan Füssel im bürgerlichen Leben Deutschlands, aber vor allem seine Akzeptanz im internationalen Rahmen, die sich in zahlreichen Einladungen und Übersetzungen seiner Arbeiten in andere Sprachen widerspiegelt: „Das ist nachhaltiges mediales Wirken.“

Ulrich H. Drechsler betont, auch der unternehmerische Erfolg müsse beachtet werden: „Gutenberg war ein klassischer Unternehmer und er hat mit seiner Erfindung Geld verdient. Stephan Füssel ist auch ein „Bildungsunternehmer“: die von ihm eingeworbenen Drittmittel sind eine persönliche geldwerte Leistung, die anderen zugute kommt. Mit dieser Perspektive in die Zukunft wird Füssel auch unserem Anspruch auf Nachhaltigkeit gerecht.

Nach Herbert Bonewitz, Jürgen Klopp, Gundula Gause, den Mainzer Hofsängern, Prof. Gerhard Trabert, Dr. Annette Ludwig, Michael Bermeitinger und Markus Müller ist Prof. Stephan Füssel der neunte Preisträger des Mainzer Medienpreises.

„Ich sehe den Mainzer Medienpreis auf einem sehr überzeugenden und nachhaltigen Weg“, freut sich Dr. Annette Ludwig, Direktorin der Museen der Klassik-Stiftung Weimar, langjährige Direktorin des Gutenberg-Museums und Preisträgerin 2022, „weil der Preis jungen künstlerischen Positionen Sichtbarkeit verleiht, die Varianz druckgraphischer Techniken im zeitgenössischen Portrait widerspiegelt, aber nicht zuletzt auch, weil er die multiplen Krisen unserer Zeit unbeschadet überstanden hat: ein weit über Stadt und Land hinaus wirkendes gesellschaftliches Ereignis, das für Qualität und Kontinuität
steht.“

Der Mainzer Medienpreis steht unter Schirmherrschaft des Presseclub Mainz und der Stadt Mainz. Er wird an eine Persönlichkeit vergeben, die mit ihrer Arbeit eine nachhaltige mediale Wirkung erzielt. Das Medium kann neben dem Journalismus auch der Sport, die Kunst, die

Wissenschaft und anderes sein. Die Preisträger werden von einem Künstler, der für innovative Druckgraphik steht, dargestellt und durch eine museale Präsentation in der Landeshauptstadt geehrt. Die als Preis von dem Preisträger zu erstellende Druckgraphik wird in die Obhut der Landeshauptstadt Mainz gestellt.

Der mit der Erstellung der Druckgraphik von Stephan Füssel zu betrauende Künstler oder die Künstlerin wird aktuell von einem gesonderten Findungsgremium unter Leitung von Patrick Hermann ausgewählt. Der Festakt der Preisverleihung wird im Spätherbst 2025 im Landesmuseum Mainz stattfinden.

Mitglieder der Findungskommission zum Mainzer Medienpreis für nachhaltiges Wirken 2025 sind: Karl Otto Armbrüster, Prof. Gregor Daschmann, Prof. Bernhard Dorweiler, Ulrich H. Drechsler, Hans-Jürgen Eberhardt, Marianne Grosse, Dr. Birgit Heide, Patrick Hermann, Torsten Kirchmann, Andreas Klodt, Dorothea van der Koelen, Prof. Georg Krausch, Peter Krawietz, Dr. Annette Ludwig und Prof. Christian Vahl.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert