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So fährt Mainz: Peter und sein Porsche

Peter Leussler und sein Porsche Boxster 986

Peter Leussler feiert das 25-jährige Bestehen seines Kult-Imbisses „Beim Peter“ in der Mainzer Neustadt, wo er nicht nur mit leckerem Essen, sondern auch mit herzlichem Engagement überzeugt. Sein Weg in die Selbstständigkeit war nicht immer einfach, doch mit Kampfgeist und Unterstützung erfüllte er sich seinen Traum. Neben seinem Imbiss und sozialem Engagement hegt er eine besondere Leidenschaft für seinen Porsche Boxster 986.

Die silbernen 18-Zoll-Felgen „Sport Classic II“ vereinen Eleganz und sportliches Design

„Wer jetzt noch durch Meenz rennt und de Peter net kennt, der hat legger Esse zum subber Preis verpennt!“ – so lautet der Leitspruch vom Neustädter Imbiss „Beim Peter“. In diesem Jahr feiert Betreiber Peter Leussler sein 25-jähriges Jubiläum. „Mein Laden ist meine Bühne, mein zweites Wohnzimmer“, erzählt er mit einem Lächeln. Und genau das spürt man, sobald man seine kleine, gemütliche Lokalität in der Feldbergstraße 2 betritt. Hier gibt es keine sterile Gastronomie, sondern ein herzliches, familiäres Miteinander. Der Weg zum Kult-Imbiss Auch wenn ihn viele als „Metzger Peter“ kennen, sieht sich der gebürtige Ingelheimer in erster Linie als Gastronom. Nachdem er in einem Marienborner Supermarkt die Fleischwarenabteilung leitete, bekam er von seiner ehemaligen Chefin, die sich selbstständig gemacht hatte, das Angebot, ihren Laden zu übernehmen. Die einzige Voraussetzung: 20.000 DM Startkapital – eine Summe, die Peter damals nicht aufbringen konnte. Sein Traum musste warten. Doch das Schicksal hatte andere Pläne. Seine Mutter erlitt einen Unfall und erhielt 60.000 DM Schmerzensgeld. Ohne zu zögern, überließ sie ihm einen Teil des Geldes mit den Worten: „Mach dich selbstständig, ich stehe hinter dir.“ Peter nahm die Chance an, wagte den Schritt in die Unabhängigkeit – und zahlte seiner Mutter den Betrag in den folgenden Jahren vollständig zurück. Im Jahr 2000 eröffnete er eine kleine Verkaufsstelle für Wurst- und Fleischwaren in der Kurfürstenstraße. Doch 2014 flatterte unerwartet die Kündigung für die Geschäftsräume in seinen Briefkasten. Im Rahmen der ZDF-Dokureihe „37 Grad“ begleitete ein Kamerateam seine Suche nach einer neuen Location in der Mainzer Neustadt. Die fand er schließlich. Aber der Neuanfang war alles andere als leicht. „Obwohl nur 300 Meter zwischen meinem alten und neuen Laden liegen, ist der Umsatz zunächst um die Hälfte eingebrochen“, öffnet Peter Leussler die Gedächtnisschublade. „Weil die Laufkundschaft ausblieb. Aber ich bin ein Kämpfer und habe nach vorne geschaut. Heute läuft es besser als je zuvor.“ Sein Lebensmotto: „Aus negativen Dingen kann man immer etwas Positives machen.“

Eine Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt

Soziales Engagement
„Beim Peter“ ist längst mehr als ein kleines Restaurant. Es ist ein Treffpunkt für alle. Ob Geschäftsleute, Studenten oder Rentner – hier begegnen sich alle Generationen, Nationalitäten und Gesellschaftsschichten. Besonders am Herzen liegt Peter sein wöchentlicher Seniorennachmittag: „Ab 16 Uhr gibt es für Rentner bei mir kostenlosen Kaffee und Kuchen. Viele haben niemanden zum Reden oder die Rente reicht nicht, um in ein Lokal zu gehen.“ Doch sein soziales Engagement reicht noch weiter. Bleibt am Abend Essen übrig, lädt er gezielt Wohnungslose ein. „Ich habe nicht viel, aber das, was ich habe, teile ich gerne.“ Auch in der Kommunalpolitik ist er aktiv: Für die ÖDP sitzt er im Ortsbeirat der Neustadt, um sich für seine Stadt einzusetzen. Und obwohl sich Peter selbst als „relaxed, introvertiert, aber gleichzeitig aufgeschlossen und ambitioniert“ beschreibt, vertritt er seine Überzeugungen mit Entschlossenheit.

Peter präsentiert sein vielfältiges Sortiment an Fleischspezialitäten

Porsche als Kindheitstraum
Im Leben von Peter gibt es aber noch eine große Leidenschaft: sein Porsche Boxster 986 aus dem Jahr 1999. Für ihn ist dieser Sportwagen weit mehr als nur ein Statussymbol, „eine Herzensangelegenheit“, betont er und bringt damit seine tiefe Verbundenheit zu dem Wagen zum Ausdruck. Der Porsche repräsentiert für Peter eine ganz persönliche Lebensqualität – weit entfernt von der Idee des Materialismus. „Ich brauche kein großes Haus und keine teuren Gegenstände“, erklärt der 45-Jährige, „viel wichtiger ist mir, gutes Essen zu genießen und zu reisen.“ Zusammen mit seiner Freundin, einer Schwedin und ZDF-Mitarbeiterin, lebt Peter in einer gemütlichen Dreizimmerwohnung in der Kurfürstenstraße, für gerade einmal 430 Euro Warmmiete. Und die Reisen – jedes Jahr an Weihnachten geht es nach Lanzarote. Schon als 13-Jähriger hatte Peter den Traum, sich seinen eigenen Sportwagen zu leisten. Was mit kleinen Ersparnissen begann, wuchs im Laufe der Jahre zu einer konkreten Vision. Jeden Tag legte er fünf Euro beiseite – bis er sich im Jahr 2004 endlich seinen Traum erfüllen konnte: den Porsche Boxster 986 für stolze 19.000 Euro. Dabei ging es alles andere als gewöhnlich zu: „Ich habe den Wagen bar bezahlt – mit einem Schuhkarton voller Fünf-Euro-Scheine“, lacht Peter. Der Porsche Boxster 986 ist nicht nur ein Auto, sondern eine Ikone sportlicher Eleganz. Mit einem 2,7-Liter Sechszylinder-Boxermotor und 252 PS sorgt er für atemberaubende Fahrleistungen: In nur 6,3 Sekunden beschleunigt der Roadster von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 240 km/h. Das Fahrzeug besticht durch seine klassische Roadster- Form, das manuell verstellbare Verdeck und das sportliche Fahrverhalten dank Hinterradantrieb und McPherson-Federbeinachse. Trotz der sportlichen Eigenschaften bietet der Porsche komfortable Merkmale wie zwei Sportsitze, ein Lederlenkrad und eine gut durchdachte Sicherheitsausstattung mit einem verstärkten Fahrgastraum und Sicherheitsrollbügeln aus Aluminium. „Es geht nicht darum, teure Dinge zu besitzen, sondern darum, das Leben in vollen Zügen zu genießen“, sagt Peter. Und so fährt er nicht nur mit einem Porsche, sondern lebt seinen Traum jeden Tag aufs Neue – mit Leidenschaft, Lebensfreude und der Überzeugung, dass wahre Werte nicht in materiellen Dingen zu finden sind, sondern in den Erlebnissen, die wir sammeln, und in den Menschen, mit denen wir unser Leben teilen.

Text: Finley Heinze

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