Aus der Allgemeinen Zeitung von Maike Hessedenz (Foto: Sascha Kopp)
Es ist ein schattiges Plätzchen, zwischen alten Bäumen, dennoch geräumig und urban: Der Platz, den sich die Mainzer Winzer für ihren Weinprobierstand wünschen, liegt am Rheinufer auf Höhe des Fischtorplatzes, zentral auf dem mithilfe kleiner Mauern abgetrennten Platz.
Der Diskussion um einen geeigneten Standort für einen fest installierten Weinstand am Rheinufer hofft der Verein, der jetzt eine entsprechende Bauvoranfrage bei der Stadt eingereicht hat, so ein Ende zu bereiten. Recht absurd, das findet Horst Hünerkopf von den Mainzer Winzern, seien die Vorschläge für mögliche Plätze zuletzt gewesen. Er meint damit die Idee der Altstadt-SPD, die Räume des ehemaligen Spielcasinos im Hilton zum Weinstand umzufunktionieren.
„Damit wird weder der Zweck des von uns angestrebten Weininformationsstandes erreicht, noch wäre ein solches Vorhaben wirtschaftlich zu betreiben“, sagt Hünerkopf. Auch die Lage sei alles andere als ideal. Bedauerlich sei es, dass die Altstadt-SPD vor ihrem Vorstoß nicht das Gespräch mit den Winzern gesucht habe. Der Fischtorplatz habe sich dank der Erfahrungen aus vergangenen Jahren, aber auch aufgrund der Vorgaben, die ein Weinstand am Rhein erfüllen müsse, als beste Lösung herauskristallisiert.
2005 hätten die Winzer am Fischtorplatz, allerdings ein paar Meter weiter Richtung Wohnbebauung, einen Stand unterhalten. Damals gab es Anwohnerproteste. Einem Stand hinter dem Hilton im Jahr 2006 habe die Frequenz gefehlt. Der Stand, der seit 2011 über Sommer sonntags am Templertor betrieben werde, sei dagegen sehr erfolgreich, werde außerdem von den Anwohnern akzeptiert – obwohl er näher an der Wohnbebauung liege als der jetzt vorgeschlagene Ort.
Hochwertiger Pavillon
Der Fischtorplatz sei zudem für Mainzer und Touristen sowohl aus Richtung Stadt wie auch am Rheinufer gut erreichbar; ein Stand füge sich dort ideal in das Stadtbild ein, sagt Hünerkopf. Bei der Gestaltung des Standes wollen die Winzer auf die Vorgaben der Stadt Rücksicht nehmen, außerdem einen Architekten mit der Realisierung ein hochwertigen Pavillons beauftragen. Die Toilettenfrage solle gemeinsam mit der Stadt beratschlagt werden. „Nach unseren Informationen gibt es schon lange die Absicht, in diesem Bereich eine öffentliche Toilette einzurichten. Das wäre dann doch der richtige Zeitpunkt, diese Absicht zu verwirklichen“, sagt Hünerkopf.
Der Verein der Mainzer Winzer, dem 26 Betriebe angehören, will den Stand auch dazu nutzen, Touristen und Besucher über den Wein und Mainz als „Great Wine Capital“ zu informieren. Dass der Stand noch dieses Jahr errichtet werde, sei zwar nicht ausgeschlossen, meinen die Winzer, realistischer allerdings sei eine Eröffnung im Frühjahr 2016. Voraussichtlich an drei bis vier Tagen, also von Donnerstag bis Sonntag, könnte der Stand dann von spätnachmittags bis gegen 22 Uhr geöffnet sein.