von Michael Jacobs (aus der Allgemeinen Zeitung) Foto: Sascha Koppp
Aus der Traum von einer Interimslösung für das KUZ nach Beginn der Sanierungsarbeiten an der Dagobertstraße. Pläne, den Betrieb in den leerstehenden Gebäuden des Alten Rohrlagers weiterzuführen, haben sich jetzt an den zu hohen Kosten für den Lärm- und Brandschutz zerschlagen.
Nach „offenen und fairen“ Gesprächen mit den beiden KUZ-Geschäftsführern sei man überein gekommen, dass sich der finanzielle Aufwand bei der Erfüllung von Auflagen für eine Zeitspanne von eineinhalb Jahren – solange sollen die Arbeiten am KUZ dauern – in keinem Verhältnis zu den erwarteten Einnahmen stehe, sagte Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne.
Zwar habe man schon einen Umnutzungsantrag erarbeitet, doch hätte das Betreibermodell, wie es den KUZ-Geschäftsführen vorschwebte, erheblicher baulicher Nachbesserungen bedurft, die weder dem KUZ noch den Stadtwerken für ein Provisorium ökonomisch sinnvoll erschienen, meinte Höhne. Nach AZ-Informationen gab es wohl auch massives Sperrfeuer seitens einiger Anwohner und eines benachbarten Hoteliers. Man hätte zuviel in den Lärmschutz investieren müssen, so Höhne.
Für Ausstellungen nutzbar?
Besser sieht es für die Kulturinitiative Peng aus, die ebenfalls einige Gebäude auf dem Stadtwerke-Areal an der Weisenauer Straße bespielen will. Die Gespräche für eine Zwischennutzung laufen weiter, sagt Höhne. Insbesondere das alte Schalthaus eigne sich gut für Ausstellungen. Aber auch die Pengler müssten sich, etwa bei Konzerten oder Parties, an die Bauvorschriften halten.
Für die Noch-KUZ-Geschäftsführer Norbert Munk und Joe Trautmann haben sich damit die Hoffnungen, das „Kuz im Exil“ noch eine Weile weiterzuführen zerschlagen. Er sehe derzeit keine Alternative zum Alten Rohrlager, meinte Munk. So wird die Ära des „alten“ KUZ am 31. Dezember mit einer Silvesterparty enden. Wie es dann weitergeht, erläutert die Zentrale Beteiligungsgesellschaft Mainz (ZBM) am Dienstag, 19 Uhr, in einem Anwohnergespräch.
Wie bereits berichtet, soll mit den Arbeiten, die zirka 4 Millionen Euro kosten, Anfang kommenden Jahres begonnen werden. Die alte, nicht sehr lärmdichte Konzerthalle aus den 1960er-Jahren wird abgerissen. Eine vergleichbar große Veranstaltungsfläche soll durch die Zusammenlegung der beiden Säle im Gebäudeinneren entstehen. Aus den derzeit leerstehenden Büro und Wohneinheiten im ersten Obergeschoss könnten zwei weitere kleinere Kulturräume erwachsen. Details über ein Betreibermodell für die künftige inhaltliche Ausrichtung des Kulturzentrums will OB Michael Ebling demnächst bekannt geben.