Der in Mainz geborene Florian Hupf arbeitet seit einigen Jahren mit indigenen Stämmen aus Südamerika. Hier vor allem mit den Huni Kuin und Yawanawá, die nahe der peruanischen Grenze tief im Regenwald Brasiliens leben. Im Schatten der Corona Pandemie schwelen dort massive Landkonflikte. Die Invasion durch die Agrar- und Goldindustrie schreitet stärker fort als bisher. Unter Präsident Bolsonaro ist in Brasilien kaum etwas besser geworden. Er hat den Umweltschutz abgewrackt und Minderheitenrechte beschnitten. Darunter leiden insbesondere die Indigenen. Bolsonaro treibt so gut es geht die Zerstörung ihrer Heimat voran, einen der wichtigsten Naturschätze unserer Welt.
Schon in der Vergangenheit hatte die indigene Bevölkerung mit Sklaverei, Missionierung und eingeschleppten Krankheiten zu kämpfen. Seit einigen Jahren öffnen sich die vormals verschlossenen Stämme dennoch wieder für Besucher aus aller Welt, um in einen kulturellen Austausch zu gehen und an die Bedeutung der Natur zu erinnern. Für wirtschaftliche Hilfe im Bereich Energie, Transport und Technologie geben sie ihr Naturwissen weiter, das in unserer Gesellschaft weitgehend verloren gegangen ist. Eine Beziehung aus Geben und Nehmen.
Auch die Pflanzenmedizin und -kenntnis spielt dabei eine große Rolle. Zunehmende Bekanntheit erfährt vor allem der Gebrauch etwa von Ayahuasca in rituellen und religiösen Zeremonien. Alle großen indigenen Stämme in der Region betrachten Ayahuasca als heilige Medizin, um die „wahre Wirklichkeit“ zu erfahren. Man glaubt Geister und Ahnen zu treffen, in die Zukunft zu blicken oder Lösungen und Heilwege für Krankheiten und psychosoziale Konfliktlagen zu finden. Für die Schamanen geht es um Pflanzenseelen, die sich als Lehrmeister offenbaren. Ayahuasca wird in einem mehrstündigen Ritual aus der Liane Banisteriopsis caapi und teilweise auch mit Blättern eines Kaffeestrauchgewächses als Tee gekocht. Zu diesen Zeremonien gibt es traditionelle Diäten, bei uns vergleichbar mit dem Heilfasten.
Florian Hupf war bereits mehrfach in Brasilien und führt auch Gruppen aus Europa zu den Stämmen tief in den Regenwald. Er hält seine Eindrücke auf seiner Webseite und social media (@iskubu.sianai) fest und bietet zudem Meditationen am Lagerfeuer, bei denen er die Gesänge und Weisheiten der Stämme teilt. Ihm geht es vor allem um den Schutz der indigenen Stämme und deren Traditionen sowie um die Bewahrung des Regenwaldes als einzigartigen Lebensraum mit vielen noch unentdeckten Heilpflanzen. Wer helfen möchte, kann Projekte der Huni Kuin und der Yawanawá unter folgendem Link unterstützen: www.iskubu.net/tribute