Direkt zum Inhalt wechseln
|

Die besten Mainzer Sushi Läden

Die Kombi von Algen, Reis und rohem Fisch ist keine Erfindung der Moderne. Noch bevor Sushi im 8. Jahrhundert in japanischen Dokumenten erwähnt wurde, diente Reis als Konservierer von Süßwasserfisch am Mekong. Das verfeinerte Sushi, wie wir es heute kennen, kam erst tausend Jahre später. Sushi besticht durch Leichtigkeit und bietet auch jenseits von Asien eine Geschmacksvielfalt, die ihresgleichen sucht. Auch in Mainz sind durchaus ein paar Highlights zu finden. 

Toller Service: Buddhas Römerpassage

Das Buddhas hat einem modernen Innen- und einen geräumigen Außenbereich. Das junge Team um Chef Than ist professionell und freundlich, die Vielfalt in der Karte groß und reicht von traditionell bis kreativ. Neben selbst eingelegtem Ingwer gibt es dreierlei Sojasaucen, wechselnde Specials, verschiedene vergünstigte Wochentags-Angebote sowie einen Lieferservice. Gemischte Boxen für eine Person kosten zwischen 10,90 und 17,90 Euro. Die mit Kresse und Blümchen dekorierten Sushirollen sind so fest gedreht, dass sie auch beim Sturz in die Sojasauce nicht verunglücken. Die Miso-Suppe aus fermentierter Bohnenpaste, Algen und Seidentofu ist lecker würzig, der Tintenfischsalat frisch wie am Mittelmeer. Mo – Sa 9:30 – 22 Uhr, die Küche öffnet um 11 Uhr.

Unkompliziert: Asia Family Große Bleiche 3

Das kleine, gut besuchte Lokal am Münsterplatz hat zwar den Charme eines To Go-Ladens, dafür überzeugen Preise und Zubereitung: Das meiste wird vor Ort verarbeitet und sieht appetitlich aus. Lediglich der Reis könnte ein bisschen frischer sein. Ansonsten gibt es im Restaurant viele weitere asiatische Klassiker, vor allem leckere vietnamesische Suppen. Die Sushi-Menüs kosten zwischen 8 und 15 Euro. Mo – Sa 12 – 22:30 Uhr.

Traditionell und puristisch: Sushi DoMo Mittlere Bleiche 27

Das DoMo (1995) ist das älteste Sushi- Restaurant der Stadt. Man setzt auf Erfahrung und Qualität und legt keinen Wert auf Schnickschnack. Die Auswahl ist groß und die Karte ohne Bilder – nichts für Anfänger also. Dank der kleinen Tischklingel ist Hilfe aber nie weit. Die würzig-leckere Miso-Suppe trinkt man authentisch  aus dem Becher. Menüs für eine Person kosten zwischen 11 und 18 Euro. Das Sushi ist lecker, der Lachs zart wie Butter und der Reis so frisch, dass er noch ein bisschen warm ist. Außer einem kleinen Klecks scharfem Wasabi und ein bisschen Ingwer konkurriert hier nichts mit der Ästhetik des Sushis. Einziges Manko: Die metallischen Stäbchen sind ein bisschen rutschig und die Sushis nicht ganz so fest, weshalb man teils Stücke aus der Sojasauce retten muss. Besonders lecker: Die Titanic-Rolle ist mit einer raffiniert fruchtigen Sauce benetzt. Täglich 12 – 15 & 18 – 22:30 Uhr, sonntags 18 – 22:30 Uhr. Beliefert auch die Außengastro der Zeitungsente.

Günstig und lecker: Saigon-Rice Steingasse 13-15

Das jüngste Mainzer Sushi-Restaurant bietet vornehmlich vietnamesische Küche, aber das Sushi muss sich nicht verstecken. Die günstigen Menüs kosten 6,90 bis 13,90 Euro. Die Karte bietet zwar keine japanischen Vorspeisen wie Miso-Suppe an, aber immerhin Edamame, die gesalzenen und gegarten grünen Sojabohnen, aus denen man die proteinreichen Kerne herauszutzelt. Hungrige essen das All-you-can-eat Menü für 18 Euro.

Wer lieber zuhause bleibt, kann auch liefern lassen − dank den neuen externen Lieferdiensten, die gerade die Gastro-Szene aufmischen. Uns fällt auf, dass zeitweise bis zu vier Lieferanten gleichzeitig im Restaurant sind, um ihre Bestellungen abzuholen. Dieser Aufwand wirkt sich aber auch auf den Service für die sonstigen Gäste aus. Besonders lecker sind die drei verschiedenen Saucen zum Sushi: Soja, scharfe Mayonnaise und Unagi, eine süßliche, dickflüssige Aalsauce. Täglich 11:30 – 22 Uhr, Sonn & feiertags ab 17 Uhr.

Authentisch japanisch: Niko Niko Tei Gaustraße 67

Das über einen Innenhof erreichbare Restaurant konnte uns bereits bei vergangenen Besuchen überzeugen. Außer Sushi sind hier auch japanische Fleischgerichte und Nudelsuppen erhältlich. Der helle Innenraum mit beleuchtetem Steingemäuer wirkt einladend und schick, Deko und Bilder sorgen für authentisches Flair. Mittags gibt es ein günstigeres, gemischtes Angebot; wir probieren die Premium-Variante „Set Menü“ für 25 Euro: California Roll, dreierlei Sashimi (also der nackte, rohe Fisch), ein kleiner Salat sowie eine Miso-Suppe ohne Tofu und viel Frittiertes: von paniertem Schwein und Garnelen bis zu Gemüse im Tempurateig.

Diese Kombi eignet sich optimal zum Teilen. Der Reis ist weder zu trocken, noch zu klebrig. Lachs und Thunfisch sind zart im Biss und lecker, aber ihr Anteil im Set vergleichsweise klein. Weitere „Rolls“, eine „Chirashi“- Schüssel und Nigiri à la carte munden ebenso. Darüber hinaus gibt es vegane Highlights: Shiitake-Maki, Aubergine- und Avocado-Nigiri. Di – Sa 12-15 Uhr & 17:30-23 Uhr, So 13-22 Uhr (Küche bis 21 Uhr)

Abwechslungsreich: Happy Sumo Holzhofstraße 5

Am Römischen Theater lächelt uns ein dickbäuchiger Sumo-Kämpfer entgegen. Das jährlich wechselnde Special beinhaltet aktuell roten oder schwarzen Seetang-Salat und exotische Mango-Maki mit Chilifäden oder Zimt-Apfel-Rolle mit Lachs. Wir bestellen Gyoza-Teigtaschen mit unbekannter Gemüsefüllung, das Maguro- Deluxe-Menü und das vegetarische Zen-Menü mit Gemüse und geräuchertem Tofu.

Beide Menüs kommen mit einem etwas faden Miso-Süppchen. Die Optik stimmt, der Lachs ist weich wie Butter; der Thunfisch hingegen etwas trocken. Auch trocken ist leider der Reis und daher ohne Sojasauce oder Getränk zum Runterspülen schwer zu genießen. Drinnen sitzt man entspannt, draußen in der Nähe von Straße und Bahnhof herrscht urbane Atmosphäre. Mitnahmeboxen rangieren zwischen 6,50 und 9 Euro. Mo – Sa 11:30 bis 15 Uhr & 17:30 bis 24 Uhr, Sonn & feiertags 15 –22 Uhr

Billiges All-you-can-eat: Sakura Sushi Steingasse 10 & Binger Straße 11

Das Sakura in der Steingasse glänzt mit Achtzigerjahre-Flair. Die Besonderheit hier ist das Laufband, auf dem die Sushi-Spezialitäten vorbeigleiten. Mittags (außer Sonntag) bekommt man hier das billigste Sushi der Stadt: Nur 10,90 Euro kostet das All-you-can-eat pro Person. Abends sind es 16,90 Euro pro Person. Lachs und Thunfisch schmecken frisch, Exoten wie Rotmuschel und Oktopus sind dagegen zäh.

Abzüge gibt es in Punkto Kreativität: Die Kreationen sind einfach, es gibt keine Besonderheiten wie bunte oder gar flambierte Inside-Out-Rollen, besondere Saucen oder spektakuläre Dekorationen. Trotzdem schmeckt es und die Preise sind vor allem für Vielesser unschlagbar: Menüs zwischen 7,90 und 22 Euro. Die größere Zweitfiliale in der Binger Straße bietet ähnliche Küche, aber eine größere Auswahl. Mo – Sa 11:30 bis 15 Uhr & 17:30 – 22:30 Uhr, Sonn & feiertags 17:30 – 22:30 Uhr

Unschlagbar kreativ: Hoi An QT Rheinstraße 53 (gegenüber Rathaus)

Betritt man den Altbau, auf dem noch immer der Name seines Vormieters Bocado prangt, fühlt man sich ein bisschen wie im Urlaub: überall Buddhas und Bambus. Die Bar ist schön mit Früchten und Blumen dekoriert. Auf Ästhetik versteht man sich hier gut: Auch und vor allem die große Sushiplatte, die man uns an den Tisch bringt, ist ein Kunstwerk: alle Bestellungen sind treppenförmig auf Glaselementen an geschnitztem Gemüse, Kresse und Blumen angeordnet.

Trockeneis sorgt für mystischen Dampf, der über die Schieferplatte wabert. Nicht nur die Optik, auch die Qualität ist spitze: Der Lachs zergeht auf der Zunge und der Thunfisch überrascht mit Frische und Zartheit. Der Ingwer ist selbst eingelegt. Einziges Manko: Die Miso-Suppe schmeckt ein wenig fade. Menüs kosten zwischen 10,50 und 17,50 Euro für eine Person. Täglich von 12 bis 16 Uhr gibt es eine wechselnde Mittagskarte. Beinahe so etwas wie ein Testsieger. Öffnungszeiten: täglich ab 12 Uhr

FAZIT

Die Sushi-Auswahl in Mainz kann sich mittlerweile sehen lassen. Beinahe für jeden Geschmack und Geldbeutel ist etwas dabei. Richtig top war das Hoi An QT. Wer keinen spektakulären Schi Schi braucht, den werden auch Buddhas, DoMo und das Niko Niko Tei begeistern. Weiter geht es mit immer noch „ziemlich gut“ (Happy Sumo) und „gut und günstig“ (Asia Family und Saigon Rice).

Wer keinen Wert auf exotische Besonderheiten oder Abwechslung legt, ist im Sakura bestens aufgehoben. Insgesamt fällt auf, dass die Qualitätsunterschiede kleiner sind als gedacht – der Lachs scheint überall frisch zu sein und vor einer Fischvergiftung braucht man sich kaum mehr zu fürchten. Der größte Unterschied liegt in der Vielfalt und Präsentation.

Texte: Viktoria Lotz, Thomas Schneider, David Gutsche, Viktoria Kühne

Fotos: Stephan Dinges