Bei der Eissporthalle am Bruchweg gibt es aktuell unerfreuliche Entwicklungen. Anfang des Jahres hatte die städtische Bauaufsicht im Zuge der wiederkehrenden Prüfung einen aktuellen Standsicherheitsnachweis für die Halle gefordert. Aufgrund erkennbarer Schäden am Hallendach wurde ein Gutachter für Holzbau eingeschaltet. Das Gutachten liegt noch nicht vor, jedoch eine erste Einschätzung des Gutachters. Diese besagt, dass die Hallendecke der Eissporthalle aufgrund von massivem Wassereintrag nicht mehr sicher genug ist: Eine Eröffnung der Eissporthalle am 30. September zur Saison 2023/2024 ist daher nicht möglich, so die Stadt.
Erst muss das abschließende Gutachten zu den Schäden am Dach vorliegen. Es ist die Grundlage für die Entscheidung, welche Maßnahmen möglich bzw. erforderlich sind, um das Dach der Eissporthalle zu reparieren und die Eissporthalle betriebssicher zu machen.
Derzeit führt die Stadtverwaltung Gespräche mit dem Betreiber und mit dem Förderverein der Eissporthalle sowie mit dem Gutachter über mögliche Lösungen für den Eissport.
Im Rahmen eines beauftragten Gutachtens der Stadt Mainz wurde eine massive Wasserschädigung der Dachbinder – vor allem in den Auflagebereichen – festgestellt. Noch vor der Fertigstellung des eigentlichen Gutachtens, kam die Stadt Mainz jetzt zur obigen Entscheidung.
Der Förderverein Eissport für Mainz e.V. steht im Kontakt mit dem Gutachter, den zuständigen Ämtern und dem Sportdezernenten Günter Beck.
Die Saison hätte eigentlich am 30.09.2023 starten sollen. Nun muss das weitere Vorgehen der Stadt abgewartet werden. Alle Vorbereitungsarbeiten zum Saisonstart wurden vorerst eingestellt!
Förderverein am Boden
Vor allem, nachdem der Förderverein viel Arbeit und Zeit in den Erhalt der Eishalle und den Eissport investiert hat, fielen nicht zuletzt auch die Vereine sprichwörtlich aus allen Wolken. Wenn es jetzt keine schnellen Alternativen für den Eissport gibt, stirbt eine ganze Sportsparte in Mainz, so der 1. Vorsitzende Nick Pawolleck: „Das wäre der Anfang vom Ende. Die ganze Nachwuchsarbeit im Eishockey und auch im Eiskunstlauf wäre zunichte gemacht, wenn wir keine Lösung finden.“
Viele Schulen, Kinder und Jugendliche, Familien die zum öffentlichen Publikumslauf kommen, hätten dann keine Möglichkeit mehr. Eine Eishalle gehöre unbedingt dazu. Auch diverse Projekte des Fördervereins wie Schulsport auf dem Eis, Inklusion für Rollstuhlfahrer und Intergration für Flüchtlinge stünden vor dem Aus.
Warum kommt es immer öfter in Deutschland zu solchen Situationen? Viele Sportstätten sind sanierungsbedürftig und eine Instandsetzung wäre erstrebenswert. Aber hier gibt es eine jahrzehntelange Vernachlässigung und einen enormen Sanierungsstau. Es würden seitens der Politik keine ausreichenden Mittel zur Verfügung gestellt. Es sollte sich allmählich die Erkenntnis durchsetzen „Erhalt statt Neubau“.
Der Förderverein setzt alles daran noch für diese Saison eine Möglichkeit zu finden und hat schon einige Vorschläge unterbreitet. Ohnehin steht er vor einer ungewissen Zukunft. Die aktuelle Entwicklung für ihn ein weiteres Desaster. Ende August 2024 läuft der Vertrag des langjährigen Betreibers Milan Nosek mit der Stadt aus. Wie es weitergeht, ist noch unklar. Der Verein kann sich eine Übernahme vorstellen – analog zum Betriebsmodell des Mombacher Schwimmbades etwa. Auch Uwe Warnecker und sein Sohn Luis, beides Eishockeyspieler aus Essenheim, hatten sich als mögliche Betreiber positioniert. Sowohl Pawolleck als auch Warnecker hatten sich den Erhalt der Halle und eine Sanierung im Bestand gewünscht. Doch alle Beteiligten hatten immer betont, dass zunächst das Gutachten abgewartet werden müsse. Dessen erste Ergebnisse dürften nun für Ernüchterung sorgen.