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(Abgespeckter) Rosenmontagsumzug soll April / Mai nachgeholt werden

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Artikel aus der Allgemeinen Zeitung von Monika Nellessen

Mit einem Mainzer Umzug zum Rheinhessen-Jubiläum wollen sich die Narren einen Ausgleich dafür verschaffen, dass ihr Rosenmontagszug wegen Sturmgefahr abgesagt wurde. Auf diese Linie haben sich nach AZ-Informationen am Donnerstagabend die Mitglieder der gerade gegründeten Fastnachtsgenossenschaft verständigt. Damit würde der Rosenmontagszug also nicht einfach nachgeholt, sondern der Aufmarsch der Garden und Motivwagen ein neues Gepräge erhalten.

Wann dieser Festumzug zwischen Mai und Juli stattfinden soll, steht nach wie vor nicht fest. Ein vom MCV für die zweite Aprilhälfte angedachter Termin war den anderen Vereinen offenbar zu früh. MCV-Präsident Richard Wagner bestätigte der AZ am Donnerstag, der MCV-Vorstand habe sich am Vorabend grundsätzlich dafür entschieden, die Motivwagen doch noch mal rollen zu lassen.

„Aber wir machen es nur, wenn die anderen Vereine und Garden das ebenfalls wollen und mitmachen“, unterstrich er. Zudem müssten Stadt und Polizei einverstanden sein. Dazu gab es am Mittag ein Gespräch mit Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD), am Abend war ein Treffen der „Fastnachtsgenossen“ angesetzt.

„Nicht auf die lange Bank schieben“

„Wenn wir es wollen, müssen wir uns zeitnah darauf verständigen“, sagte Wagner. OB Ebling pflichtete bei: „Man sollte das Vorhaben nicht auf die lange Bank schieben.“ Klar sei allen, dass der angedachte Zug kleiner ausfallen werde als an Rosenmontag. Auch solle er ausgesprochen kein närrisches Gepräge haben. Ebling: „Stadt und Region sollen im Mittelpunkt stehen.“

Was den Termin angeht, gab es im MCV nach AZ-Informationen zunächst die Tendenz, den Zug am Samstag, 30. April, zu planen, sozusagen als Auftakt für einen „Tanz in den Mai“. Dieses Vorhaben erwies sich anscheinend als nicht praktikabel, da an diesem Wochenende andere polizeiintensive Veranstaltungen anstehen und Mainz 05 den Hamburger SV empfängt, wobei allerdings der genaue Spieltag noch nicht feststeht. Als Alternative war dann wohl von Samstag, 23. April, die Rede, denn ein Samstag soll es in jedem Fall sein, um bis in den Abend hinein feiern zu können. Am Donnerstag einigten sich die Vereine nun dem Vernehmen nach darauf, das besondere Ereignis eines außerhalb der Kampagne organisierten Umzugs mit mehr Vorlauf vorzubereiten. Näheres wollte MCV-Pressesprecher Michael Bonewitz auf AZ-Anfrage nicht sagen, da jetzt erst alle Vereine über die am Donnerstagabend gefundene Linie informiert werden sollten.

Prinzengarde im Winzerkittel?

Er bestätigte nur: „Es soll ein Umzug im Reigen der Rheinhessenfeierlichkeiten werden.“ Dazu werde jetzt mit den Organisatoren des Rheinhessen-Jubiläums beraten. Unter solchen Vorzeichen findet Karl-Otto Armbrüster, Präsident der Prinzengarde, die Idee gut: „Fastnacht ist am Aschermittwoch vorbei, daher müssen wir eine andere Form finden.“ Wichtig seien ihm zwei Dinge: „Dass die Leute die Motivwagen sehen, solange es noch einen zeitlichen Bezug dazu gibt und dass das Ganze Mainzer Lebensfreude ausstrahlt.“

So kann Armbrüster sich vorstellen, dass seine Garde in Winzerkitteln aufmarschiert und dazu den mobilen „Weinstand“ aufbietet, mit dem sie in der Kampagne die Stadt verulkte. „All dies muss ich aber erst besprechen“, betonte er. „Außerdem müssen wir über die Kosten reden.“ Schließlich sei jedwede Neuauflage eines Zugs mit finanziellem Aufwand verbunden.