In der Innenstadt sollen nach und nach an zehn permanente „Sperreinrichtungen“ eingebaut werden, beginnend am 14. März mit zwei Anlagen in der Fuststraße und Liebfrauenstraße. Die Bauzeit je Standort wird rund 3 Wochen betragen. Entsprechende Umleitungen werden eingerichtet. Anders als die vereinzelt im Stadtgebiet bereits installierten Versenk-Poller, die beim Öffnen senkrecht in den Untergrund fahren, handelt es sich hierbei um ein patentiertes System mit horizontal verschiebbaren Pollern, die geringere Einbautiefen und damit ein niedrigeres Konfliktpotenzial mit dem Leitungsbestand im Untergrund aufweisen.
Die Stadtspitze hat der Mainzer Sicherheitsarchitektur schon 2018 Rechnung getragen und die Verwaltung mit der Erarbeitung eines sogenannten „Zufahrtsschutzkonzeptes gegen Überfahrtaten“ beauftragt. Dabei stand nicht der Schutz von Gebäuden sondern der von Personenansammlungen auf öffentlichen Straßen und Plätzen im Vordergrund.
Nun wurde ein Konzept erstellt, das sich primär auf Personenansammlungen im Zuge großer Volksfeste und Sportveranstaltungen in der Innenstadt richtet, gleichzeitig aber auch einen Einstieg in die Regulierung der Einfahrten in Bereiche der Mainzer Fußgängerzonen darstellt. Dennoch ist der öffentliche Personennahverkehr zu gewährleisten, Not- und Rettungswege müssen freigehalten und die Zufahrtsmöglichkeiten für Lieferanten, Taxen etc. ermöglicht werden.
An den fertig errichteten Anlagen werden im Endzustand verschiedene technische Vorrichtungen dafür sorgen, dass Berechtigte auch außerhalb der Lieferzeiten diese problemlos passieren können. In einem fortgeschrittenen Zustand ist das System in der Lage, die heutzutage unerlaubten Zufahrten von Kfz in die Altstadt zu regulieren und zu minimieren.
Der Zufahrtsschutz ist ein neuer Baustein im Erscheinungsbild und der Funktion der Innenstadt, mit dem alle Beteiligten in der Anfangsphase den Umgang werden lernen müssen. Gleichwohl erhöhe es signifikant das Sicherheitsniveau bei Veranstaltungen wie der Johannisnacht und anderen großen Festen. Dies bestätigt auch die Auswahl der Stadt als Modellkommune durch das rheinland-pfälzischen Innenministerium, im Zuge dessen die Umsetzung des Projektes gefördert wird.
Vorbildlich innovativ!
Ganz im Sinne der Gutenbergisch – Mainzer Tradition von Humor, Weitblick und Innovation hat die Stadt Mainz mit der nun begonnenen Umsetzung des weltweit beachteten Zufahrtsschutzkonzepts eine mutige und beachtenswerte Vorreiterrolle eingenommen. Dies zeigt sich nicht nur im Einsatz modernster Hochleistungsbarrieren, welche weder tief in den Untergrund eingreifen und vor allem während der Öffnungs- und Schließphasen für den Kraftfahrer immer sichtbar bleiben und somit schädliche Anfahrschäden zu vermeiden helfen. Die Barrieren schützen in erster Linie jeden Tag die Menschen auf den Straßen der Mainzer Innenstadt.
Die Verantwortlichen der Stadt Mainz beweisen Mainzer Tradition und handeln vorbildgebend für viele weitere Städte und Gemeinden.
Christian Schneider,
UNO Sachverständiger u. Gutachter für Zufahrtsschutz
Aber warum waren die Dinger so teuer? Mehrere Millionen für ein paar im Boden verankerte Stahlpoller?
Und könnte ein Lastwagen dann nicht einfach von der großen Bleiche aus an der Fußgängerampel in Richtung Römerpassage in die Fußgängerzone fahren, so wie quasi der ganze Lieferverkehr?
Die allgegenwertige Angst vor so einer Tat hält sich wohl auch in Grenzen.
Steuergeld kann man auch sinnvoller nutzen.