„Wir backen alles selbst, ob Brot, Brötchen oder Brioche, ob Focaccia oder unseren Kuchen – bei uns ist so gut wie alles hausgemacht, selbst die Marmeladen und die Nussnougatcreme“, erklärt Sven Gareis voller Stolz. Er ist einer der beiden Inhaber im Café Schnack, das sich seit Dezember letzten Jahres in den ehemaligen Räumlichkeiten der Martinstube am Naturhistorischen Museum innerhalb weniger Monate zur neuen Trendlocation gemausert hat. Der Name ist Programm. „Wir schnacken selbst gerne und freuen uns, wenn wir untereinander schnacken.“ Der Renner sind die veganen Zimtschnecken: „Die sind durch die Decke geschossen“, freut sich Gareis. Die Idee dazu hatte Ralle, der Bäcker im Schnack, der zunächst normale Zimtschnecken im Angebot hatte. Als dann ein Gast nach einer veganen Variante gefragt hat, packte Ralle der Ehrgeiz und er kreierte eine vegane Zimtschnecke ohne Geschmacksveränderung, die prompt zum Verkaufsrenner avancierte.
Saisonal und regional
Das Konzept im Café Schnack ist sehr einfach: So saisonal und so regional wie möglich. Die Wurstwaren stammen von der Metzgerei Harth aus Stadecken-Elsheim, das Gemüse aus der Region, der Wein vom Weingut Wasem aus Ingelheim, die Kräuter von STEIN´s Kräuter & Garten aus Gonsenheim, der Kaffee von „Amori Coffee“ aus der NeueGoldenRossKaserne in der Mombacher Straße, und selbst die Espressotassen sind aus Mainz, exklusiv gefertigt in der Töpferwerkstatt „Objektnormal“ von Marcel Boerckel. In Zukunft sollen auch Schüsseln für Dips und Müslischalen getöpfert werden. Sven Gareis und sein Geschäftspartner Adrian Löwe haben ursprünglich bei Vera Kohls „Dicke Lilli, gutes Kind“ gearbeitet und wollten das Café gerne übernehmen. „Wir haben das alles sehr fair besprochen, aber am Ende hat es doch nicht geklappt, also haben wir uns nach einer Alternative umgeschaut.“ So landeten sie irgendwann in der „Martinstube“, Mitternacht 18, die allerdings auf den ersten Blick eher den Charme einer dunklen Höhle versprühte. „Wir haben sehr viel Zeit und noch mehr Ideen reingesteckt“, erklärt Adrian. Das Auffälligste sind die riesigen Fenster, die den ganzen Raum heller und freundlicher wirken lassen. Die alten Fliesen sind verschwunden, dafür dominieren helle Hölzer, ob im Parkett am Boden oder bei den Bänken und Tischen. In der Mitte des Raums steht ein kleines Podest, das auch mal als Bühne dienen könnte. Momentan thront hier ein braunes Sofa mit blauem Tisch als ungewöhnlicher Eyecatcher.
Café und (manchmal) Bar
Angefangen haben die beiden am 14. Dezember 2022 mit einer 4-Tage- Woche. In der Zwischenzeit wurde noch reichlich umgebaut, bis die Innenausstattung komplett fertig war. Nun hat das Café Schnack an sechs Tagen geöffnet. „Mittelfristig wollen wir jeden Tag aufmachen“, ergänzt Sven Gareis. Ohnehin hat das Café Schnack mehr im Angebot als Frühstück oder Kaffee und Kuchen. Wochentags gibt es zwischen 12 und 14:30 Uhr einen Mittagstisch mit einem Wochengericht, zum Beispiel Orechiette mit selbstgemachtem Rucolapesto & Champignons; die Gerichte bewegen sich preislich zwischen 9,50 Euro und 11,50 Euro. Mittwochs ist inzwischen bis 24 Uhr geöffnet: Dann wird aus dem Café Schnack die Schnack-Bar. Adrian bietet abends 2 bis 3 Cocktails und drei Focaccias an. An Freitagen lautet das Motto „Pizza. Aperoli“, ein Angebot, das auch am Samstag zur Museumsnacht zum Renner wurde. Freitag und Samstag ist bis 20 Uhr geöffnet. Alle zwei Wochen bietet die Küche donnerstags abends einen „Schnack bis Mitternacht“ mit einem 3-Gang- Menü an, ein Konzept, das zwar im Juli und August erst mal in Sommerpause geht, aber ab September wieder starten soll. Wer keinen alkoholischen Cocktail mag, der kann übrigens auf den „Saft des Monats“ zurückgreifen, mal als „Rote Zora“ in der Erdbeerzeit oder als „Fenchelfahrt“ – mit Apfel, Orange, Fenchel, Ingwer und Limette. „Es lohnt sich, regelmäßig auf unserem Instagram-Kanal nachzuschauen, denn wir probieren gerne Neues aus“, verspricht Adrian.
Text Michael Bonewitz
1. will ich mit einer Freundin zum Kaffeetrinken kommen
2. wir wollen ein Pärchen zum Abendessen einladen