Im Rahmen der gemeinsamen Ausstellungsreihe „Tout en art !“ eröffnen das Institut français Mainz x PART nächsten Mittwoch, 10. Juli um 19 Uhr die Ausstellung „Action – Réaction“ im Institut français. Gezeigt werden fotographische Werke von Greta Fay und figurative Ölbilder von Noomi Moyal, beide aufstrebende Talente der Mainzer Kunsthochschule.
Was haben Sport und Kunst gemeinsam? Ob im Spiel oder in der Kunst, es gilt actio et reactio, denn jede neu erschaffene Situation bringt ein daran angepasstes Handeln mit sich. Den Sport und die Kunst verbinden aber noch viel mehr. Es ist der Antrieb, meist aus einer Emotion heraus, etwas zu schaffen und zu kreieren. Es ist der Wunsch nach Ausdruck, nach Selbstentfaltung, nach Individualität. Sportler*innen und Künstler*innen vereint die Leidenschaft genau das zu tun, was sie tun, meist weil sie gut darin sind. Aktivitäten vereinen Menschen und bringen sie zusammen. Die Kunst lädt ebenso zum zusammen sein ein, wie sportliche Events. Welche Reaktionen aber entstehen, wenn man diese beiden Felder miteinander vereint? Was passiert, wenn geballtes Testosteron auf künstlerische Medien trifft? Die Betrachtenden sollen selbst entscheiden und eigene Antworten finden.
Bilder auf diese Fragen liefern jedenfalls die zwei Mainzer Künstlerinnen Greta Fay und Noomi Moyal. Beides aufstrebende Talente der Mainzer Kunsthochschule. Auf den ersten Blick unterscheiden sich ihre Arbeiten grundlegend.
Greta Fay arbeitet foto- und videographisch, während Noomi Moyal figurative Ölbilder malt. Inhaltlich scheinen ihre Arbeiten, ohne darauf abgestimmt zu sein, in ein Gespräch zu treten. Fays Fotos, die mal mit gefundenem Material spielen und mal Inszenierungen abbilden, laden ein in ihre ganz eigene Wirklichkeit, so wie sie die Welt wahrnimmt. Während Moyals Bilder das Absurde und die Stereotype unserer Gesellschaft ironisch in Szene setzen. Beide Positionen sind im Grunde eine Aktion, gefolgt von einer Reaktion. Es geht um Geschlechterrollen und darum die damit verbundenen Stereotype offen zu legen. Während Moyal diese mit Bildwitz zur Geltung bringt – was macht das deutlicher als eine klassische Prügelei – führt Fay uns die Begeisterung und Zweifel direkt vor Augen. Von einem zwanglosen Kinderspiel bis hin zu Männerbünden in der Kneipe. Es geht um die Vielfarbigkeit, im Fußball aber auch sonst im Alltag. Beide entwerfen Bildwelten, die uns vieles fragen lassen, auch was Sport eigentlich bedeutet. Da trifft im Grunde einiges zusammen, dass wir sowohl im Sport als auch in der Kunst finden: Freundschaft, Intimität, Emotionen und Kreativität – gebündelte Selbstentfaltung eben. Bei genauerer Betrachtung löst sich diese scheinbare Heiterkeit aber in ernsthaften Themen auf.
Die Bilder der beiden Mainzerinnen drücken Gefühle aus, für die uns oft die Worte fehlen.
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Vernissage:
10. Juli, 19 Uhr
Laufzeit:
11. Juli bis 16. September (Sommerpause: 29. Juli – 20. August)
PART GALLERY CRAWL:
29. August, 18.00 – 22.00 Uhr
Öffnungszeiten:
Mo – Do, 10.00 – 18.00 Uhr, Fr 10 – 13 Uhr