Und wieder ein neuer Masterplan, dieses Mal für „nur“ 350.00 Euro: Der Stadtvorstand und der Verkehrsausschuss empfehlen dem Stadtrat, einen nachhaltigen städtischen Mobilitätsplan nach dem Muster eines SUMP (Sustainable Urban Mobility Plan) erstellen zu lassen.
In Mainz wurde bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Planwerke mit Verkehrsbezug erarbeitet. Bislang fehle aber eine Strategie, die dort verankerten Maßnahmen und Ziele stärker zu bündeln und ins Verhältnis zueinander zu stellen. Die soll angeblich jetzt kommen. Ein Ver„Bindeglied“, biete der sogenannte „nachhaltige städtische Mobilitätsplan“, im Englischen: „Sustainable Urban Mobility Plan“, kurz SUMP (Grafik oben).
Zu den elementaren Kennzeichen eines SUMP gehören der partizipatorische und integrierte Ansatz, die Verpflichtung zu nachhaltiger Entwicklung, eine klare Vision, Zielvorstellungen und messbare Größen sowie die Überprüfung von Verkehrskosten und -nutzen. Es geht um einen Rahmenplan, der Inhalte und Konzepte bereits existierender Planungsgrundlagen (z.B. Nahverkehrsplan, E-Handlungsstrategie, Masterplan 100% Klimaschutz, Digitalisierungsstrategie, usw.) strukturieren, ergänzen und erweitern kann.
Ein SUMP unterscheide sich von herkömmlichen Generalverkehrsplänen dadurch, dass er sich weg von einem rein infrastrukturellen „Bauprogramm“ hin zu einem strategischen, an den Mobilitätsbedürfnissen und Bürger ausgerichteten Planungsprozess orientiere und zugleich die Verknüpfung mit dem Umland suche.
In etlichen Bundesländern bildet der SUMP für die Städte bereits die Grundlage, um entsprechende Landesförderungen zu erhalten. Für EU-Förderungen und zukünftig wahrscheinlich auch Bundesförderungen wird er ab 2025 verpflichtend.
Der SUMP-Ansatz wurde in den letzten Jahren verfeinert, um der zunehmenden Komplexität urbaner Mobilität gerecht zu werden. Ein besonderes Augenmerk liege auf den Herausforderungen des Klimawandels und der Luftreinhaltung sowie den Chancen, die Digitalisierung und Elektrifizierung des Verkehrs und die Verlagerung auf umweltfreundliche Verkehrsmittel bieten.
Einen besonderen Stellenwert für die erfolgreiche Erarbeitung eines langfristig tragfähigen SUMP liege in der Beteiligung der Bürger sowie der Interessenvertretungen, wie beispielsweise auf Erfahrungen der Straßenbahnerweiterung „M wie Zukunft“, des „Forums Regierungsviertel“ sowie der Kinder- und Jugendbeteiligung.
Kosten
Der SUMP wird als Beratungsleistung an ein externes Büro vergeben. Für den Prozess der Erstellung eines SUMP, der Abstimmung mit dem Büro aber auch die Umsetzung der Maßnahmen sei aber zusätzliches Personal notwendig. In anderen Städten wurden 1-3 Personale bereitgestellt, die sich um die Koordinierung des Prozesses kümmern. In Mainz will man zwei neue Personalstellen schaffen – unbefristet.
Die europaweite Ausschreibung wird sich bis in die erste Jahreshälfte 2024 ziehen. Die Bearbeitung des SUMP erfolge dann 2024 und 25. Es ist vorgesehen, dass die Gremien die Vergabe und auch die einzelnen Projektphasen begleiten. Die Verwaltung erwartet die Kosten in Höhe von 350.000 € über einen Zeitraum von etwa eineinhalb Jahren.
Die Stadt Mainz hat diese 350.000€ im laufenden Haushalt bereits eingestellt (200.000€ für 2023 und 150.00€ für 2024).
Danke, für die Hintergrundinformationen und das nicht wieder einfach nur ein Werbewaschzettel wiedergegeben wurde.