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sensor Gastro-Check: Vietnam-Style im „an o ban“ (Neustadt)

Es sind manchmal Zufälle, die einem zum nächsten Schritt verhelfen. Als die Brüder Duc Anh und Gia Hoai Nam Le, im Juli 2016 gemeinsam mit Melanie Asal das „an o ban“ in der Neustadt eröffneten, wollten sie ganz bewusst ihre großen Traum vom eigenen Restaurant auf kleinstem Raum verwirklichen. Mit Erfolg. Ihre köstliche vietnamesische Küche sprach sich schnell herum. Zwar ist das Speisenangebot klein, aber die Fangemeinde wuchs schnell. „Eines Tages rief uns unser Vermieter an, ob wir nicht auch die Nachbarräumlichkeit haben wollten“, erzählt Duc Anh. In den letzten zwei Jahren hatte es dort drei Mieterwechsel gegeben. Der Anruf kam wie gerufen. „Wir rissen eine Zwischenwand ein, erweiterten die Toiletten und vergrößerten den Tresen.“ Am Ende konnte das an o ban die Sitzplatzzahl verdoppeln und den Außenbereich im Sommer vergrößern. Seinen Charakter nach dem Motto „Essen bei Freunden“ (an o ban) hat das vietnamesische Lokal aber beibehalten. Man sitzt zusammen, kommuniziert über Nachbartische hinweg und erlebt authentische vietnamesische Küche.

Frisch und hausgemacht

„Wir bleiben unserer Linie treu und bieten genau das an, was wir können – Gerichte aus Vietnam, frisch und alles von uns selbst zubereitet.“ Fest auf dem Speiseplan stehen die Frühlings- und Sommerrollen – übrigens auch im Winter – in verschiedenen Variationen. Beliebt sind die vietnamesischen Baguettes oder auch der Glasnudelsalat; bei vielen Gerichten wahlweise mit Fleisch, Geflügel, vegetarisch oder vegan. Als Hauptspeise locken die Reisbandnudeln mit Tofu oder mit mariniertem Schweinefleisch. Als erfrischendes Getränk ist der hausgemachte Mango-Matcha zu empfehlen, vietnamesischer Kaffee oder in den Abendstunden auch mal ein Export-Bier. Die Brüder Duc Anh und Gia Hoai Nam Le kommen gebürtig aus Villingen- Schwenningen im Schwarzwald. Sie zogen später mit ihren Eltern nach Stuttgart, wo sie ein klassisches Asia- Restaurant betrieben. „Als Teenies hat es uns nicht so viel Spaß gemacht, wenn wir im Restaurant aushelfen mussten, vor allem wenn unsere Freunde Fußball spielen durften“, erinnert sich Duc Anh. Die Leidenschaft für die Küche kam erst während des Studiums in Koblenz. Passenderweise wählte er als Thema seiner Bachelorarbeit: „Prozessoptimierung in der Gastronomie“.

Gemütliches Ambiente

Die Ergebnisse seines Studiums konnte er gewinnbringend ins eigene Restaurant übertragen. Die Idee, nach Mainz zu gehen, hatte übrigens sein jüngerer Bruder Gia Hoai Nam Le, der hier studierte und die aufblühende Neustadt als idealen Standort ausmachte. Das Konzept ging auf. Anfangs haben sie den Laden alleine betrieben. Inzwischen hat das kreative Trio personell aufgestockt, um den Ansturm bewältigen zu können. Der Service ist weiterhin freundlich, das Essen köstlich, die Atmosphäre schön und schlicht, ein bisschen puristisch, aber auch gemütlich.

Text Michael Bonewitz Fotos Daniel Rettig

Rezept

Frühlingsrollen (Für ca. 10 Rollen)

40 g Karotten, 5 g getrocknete Morcheln, 70 g Weißkohl, 30 g Zwiebeln, 1 dünne Stange Lauchzwiebeln, 30 g Glasnudeln, 60 g Sojasprossen, 1 Ei, 150 g Hackfleisch, gemischte Reispapierplatten für Frühlingsrollen (eine Packung), 1 EL Fischsoße, 1,5 TL Sesamöl, eine Prise Pfeffer, Salz, Zucker

Karotten, Weißkohl und Zwiebeln raspeln und Lauchzwiebeln klein schneiden. Die Morcheln in heißem Wasser einlegen und aufweichen lassen. Wenn sie weich sind, klein schneiden und alles in einer Schüssel vermengen. Das Ei und die Fischsoße hinzu geben sowie Sesamöl und Gewürze. Die Glasnudeln in trockenem Zustand dazu geben und unterrühren. Zum Schluss das Hackfleisch unter die Masse mischen. Die Reispapierplatten direkt vor dem Rollen kurz in warmes Wasser tauchen. Von der Frühlingsrollenmasse einen großen Esslöffel auf die Mitte der Platte geben und diese über die Masse klappen, Seiten einfalten und zum Schluss den Rest aufrollen. Anschließend die Rollen in der Fritteuse oder einer tiefen Pfanne sieben Minuten frittieren.