Das Wahlergebnis mag für einige überraschend sein, doch rückblickend ergibt es Sinn: Friedrich Merz wird Bundeskanzler, die CDU stellt die stärkste Fraktion, und die AfD ist zweitstärkste Kraft im Bundestag. Die SPD konnte nicht überzeugen – Olaf Scholz zog wohl doch nicht mehr. Und die Grünen, die mit starkem Marketing und steigenden Mitgliederzahlen auf sich aufmerksam machten, schnitten schwächer ab als erwartet. Überraschungssieger sind die Linken, die ihren Stimmenanteil zuletzt mehr als verdoppeln konnten. Das BSW ist nicht sicher drin beim Schreiben dieser Zeilen und die FDP fällt offenbar krachend unter die 5 Prozent-Hürde und damit aus dem Bundestag.
Nun beginnt das politische Ringen um eine Regierungsbildung. Alle Parteien betonen ihre Verantwortung und sehen das Ergebnis wie immer als Auftrag der Wähler. Doch welche Koalition kommt tatsächlich? Union & AfD wäre komfortabel, aber undenkbar und so stehen die Zeichen aktuell entweder auf Kenia-Koalition, also eine Art Verlängerung der bisherigen Bundes-Politik, oder CDU & SPD – beim Schreiben dieses Beitrags noch nicht voll ausgezählt.
In Mainz haben 86 Prozent der Wahlberechtigten haben ihre Stimmen abgegeben. Die meisten Zweitstimmen gingen mit 24,1 Prozent knapp an die Grünen, dicht gefolgt von der CDU mit 23,7 Prozent, SPD mit 18,1 und Linke mit 14 Prozent.
Bei den Erststimmen lag die CDU mit 24,3 Prozent vorn, gefolgt von Grünen, SPD, den Linken mit 13 Prozent, AfD mit 8 Prozent und der FDP mit immerhin 5,1 Prozent.
Unter den Direktkandidierenden haben die Wähler sich mit der Erststimme mehrheitlich für Ursula Groden-Kranich von der CDU entschieden. Ob Groden-Kranich tatsächlich ein Mandat bekommt, hängt aber von der späteren Berechnung anhand des neuen Wahlrechts ab.
Am meisten gewonnen haben bei uns die Linken, auch den Einzug in den Bundestag von Gerhard Trabert – am meisten verloren die SPD mit minus 7 Prozent, dennoch bleibt Daniel Baldy wohl in Berlin. Grüne und AfD-Direktkandidaten sind auch noch nicht klar und auch die FDP kämpft noch mit der 5% Hürde.
Fest steht: Die politische Landschaft Deutschlands hat sich verändert – und die kommenden Jahre versprechen intensive Debatten.