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Lulu kommt: Die neue Einkaufs-Erlebnis-Welt im alten Karstadt

Vor allem auch Kunst und Kultur sollen das Lulu beleben

Mainz tanzt auf der Lu, Mainz trifft sich auf der Lu und ab Freitag shoppt man auch noch in der Lulu auf der Lu.
Lulu ist eine neue Einkaufs-Erlebnis- Welt im ehemaligen Karstadt- Kaufhaus auf der Ludwigsstraße. Sozusagen im Herzen von Mainz. Die Macher setzen auf urban und regional, auf Humor und ungewöhnliche Präsentationen, auf Überraschungsmomente und moderne Medien, auf Gemeinsamkeiten und Allianzen, auf Einzelhändler und Künstler, auf Pop-up- Stores und – sofern erlaubt – auf Gastro-Welten.

Bauherren-Art
Hinter Lulu steht zunächst einmal die Boulevard Lu GmbH & Co. KG, ein Projektentwickler, der von der Sparkasse Rhein-Nahe und der J. Molitor Immobilien GmbH ins Leben gerufen wurde. Dieser lässt an einer der zentralsten und bedeutendsten Stellen der Stadt zwischen Fuststraße und Weißliliengasse eine neue „Erlebniswelt“ entstehen. Wie die neue Lu aussehen soll, ist in einem Architekturwettbewerb ermittelt und auch schon präsentiert worden. Die Entwürfe sind immer noch in einem der Pavillons der Lu im Schaufenster ausgestellt. Allerdings benötigen große Bauprojekte lange Vorläufe – bis dahin will man ein „spannendes Interimskonzept“ anbieten. Seitdem klar ist, dass das ehemalige Karstadt-Gebäude nicht mehr genutzt wird, und die neue Lu noch mindestens zwei Jahre auf sich warten lässt, wurde also Lulu aus der Taufe gehoben. Für die Umsetzung haben sich die Verantwortlichen drei Profis ins Boot geholt: Ata Delbasteh (Gastronom) ist zuständig für Kunst, Kultur, Presse und Marketing, Dominique Liggins als Citymanager das Verbindungsglied zum Einzelhandel und Marco Friedmann fungiert mit seiner Eventagentur „Hier und Jetzt Events“ als Vertragspartner.

Mainzer Kreative am Start
Im November waren die Etagen des ehemaligen Kaufhauses noch komplett leer, aber die Köpfe der Lulu-Umsetzer quollen bereits über mit Ideen. Im Erdgeschoss entsteht eine Art Mix – Feinkost, Wein und Satellitenshops etablierter Einzelhändler – nicht nur aus der Altstadt. Das Geschoss eröffnet jetzt – die anderen Etagen folgen sukzessiv: Lounge-Möbel neben Schokoladenkreationen, Blumengestecke neben Taschen, hergestellt aus recyceltem Meeresplastik – der Fantasie scheinen keine Grenzen gesetzt. Im Untergeschoss könnten bald Töpferkurse neben Wein-Tastings stattfinden. Man schaut Künstlern bei der Arbeit zu und kauft im Idealfall ein handgefertigtes Unikat. Victor Anta-Muñoz etwa will hier Kunst von Künstlern aus ganz Deutschland ausstellen und anbieten. Kooperiert wird mit der Besserleut GbR, die schon das Alte Postlager mit einem Streetfoodmarkt und anderen Events bespielten. Auch hinter dem Postlager steht die J. Molitor Immobilien GmbH, die schon länger den Schulterschluss zu innovativen Mainzer Kreativen sucht. Im Obergeschoss könnte in einen Teilbereich „Vinokilo“ mit seiner Vintage-Fashion einziehen und nachhaltige Mode zum Kilopreis anbieten.

Shop-Möglichkeiten vorhanden
Fest steht, Lulu ist kein etabliertes Kaufhaus, sondern ein Versuchsballon, eine Experimentierwiese, eine Chance für Neues, das jeden einlädt, sich einzubringen – und das zu attraktiven Miet-Konditionen: „Es muss zu unseren Eckpfeilern Kunst, Kultur und Einzelhandel passen. Wir sind offen für neue Ideen“, so Marco Friedmann, „und wir werden immer in Bewegung sein. Manche Shops und Künstler sind nur temporär, andere werden als Dauerbrenner ein fester Teil sein“. Wer also (Shop-)Ideen hat, oder als Künstler Flächen sucht, kann sich an das Lulu-Team wenden. Bereits dabei sind Künstlerin Bianca Wagner, Andreas Toschka als Hausmeister Kalubke und Frederick van der Sonne mit einem Schaufenster-Studio. Auch kleine Vereine könnten im Lulu ihre Waren gesammelt anbieten. Mit der Mainzer Fastnacht eG werden bereits Gespräche geführt, um auch die Fastnacht im Lulu sichtbar werden zu lassen. Citymanager Dominique Liggins bringt zudem „Mainz gebracht“ ein, den Lieferservice der Mainzer Einzelhändler, künftig betrieben von den VeloCarriern Mainz, die mit einem Mini-Umschlaglager ins Lulu einziehen. „Wir planen mittelfristig einen Abholpunkt und eine Annahmestelle einzurichten“, so Liggins, der noch eine frohe Botschaft mit im Gepäck hat: „Die ersten 1.000 Päckchen sind kostenlos, dank der Unterstützung der Sparkasse Mainz.“

Text Michael Bonewitz

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