Die Vorlesungsreihe im Rahmen der Uni-Stiftungsprofessur 2021 von Bundespräsident a. D. Joachim Gauck steht unter dem Thema „Demokratie in Frage“. Im dritten Vortrag der Reihe am 25. Mai richtet Gastredner Staatsminister a. D. Prof. Dr. Dr. h.c. Julian Nida- Rümelin nach einer kurzen Einführung durch Gauck sein Augenmerk auf die Frage „Ist die westliche Demokratie im Zeitalter der Digitalisierung noch zeitgemäß?“. Die Digitalisierung verändert Kommunikationsformen, Meinungsbildung und Entscheidungsfindung grundlegend. Sie kann einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Demokratie leisten, aber auch zu einem Element ihres Niedergangs werden. Der vom Referenten entwickelte kosmopolitische Humanismus bietet eine Perspektive in Zeiten des Umbruchs. Im Anschluss an den Vortrag diskutieren Gauck und Nida-Rümelin das Zusammenspiel von Demokratie und Digitalisierung.
Julian Nida-Rümelin, Professor emeritus für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, gilt als einer der „renommiertesten Philosophen in Deutschland“ (Handelsblatt vom 30.7.2017). Nida-Rümelin gehörte als Staatsminister für Kultur und Medien dem ersten Kabinett Schröder an. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste, Direktor am Bayerischen Forschungsinstitut für Digitale Transformation. Im Jahr 2016 verlieh ihm die bayerische Landesregierung die Medaille für besondere Verdienste um Bayern in einem Vereinten Europa. Im Jahre 2019 erhielt er den bayerischen Verdienstorden. Seit Mai 2020 gehört er dem Deutschen Ethikrat an.
Wann: Dienstag, 25. Mai 2021, ab 18:15 Uhr
Wo: https://livestream.kemweb.de/event/demokratieinfrage
Webseite: http://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/
Programm: https://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/vorlesungsreihe-2021-demokratie-in-frage/
Facebook-Event: https://www.facebook.com/events/220075199549860
Informationen zur Veranstaltungsreihe
Bundespräsident a. D. Joachim Gauck ist Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2021. Seine Vorlesungsreihe stellt er unter das Thema „Demokratie in Frage“. Hatte man mit dem Ende des Kalten Krieges erwartet, die westliche Ordnung von Demokratie, Freiheit und Marktwirtschaft werde sich weltweit durchsetzen, so weisen die Entwicklungen des frühen 21. Jahrhunderts in eine andere Richtung. Das Modell der liberalen Demokratie ist in die Krise geraten und wird von populistischen Bewegungen und autoritären Staats- und Regierungsformen bedrängt. Digitalisierung, Klimawandel und die Pandemie stellen zudem die tradierten repräsentativen Demokratien vor ganz neue, übergreifende Probleme. Joachim Gauck und prominente Gäste diskutieren daher im Sommersemester 2021 jeweils dienstags ab 18:15 Uhr, ob das westliche Modell der liberalen Demokratie auch im 21. Jahrhundert zukunftsfähig ist und wie es sich verändern muss.
Die weiteren Termine der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur im Überblick:
jeweils 18:15 Uhr online unter https://livestream.kemweb.de/event/demokratieinfrage
https://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/vorlesungsreihe-2021-demokratie-in-frage/
Dienstag, 1. Juni 2021
Die Demokratie und ihre Bürger
Thea Dorn
Dienstag, 8. Juni 2021
Wissenschaft, Moral und Demokratie. Zur Neucodierung politischer Konflikte in westlichen Gesellschaften
Prof. Dr. Wolfgang Merkel
Dienstag, 15. Juni 2021
Islam und Demokratie – ein Widerspruch?
Prof. Dr. Susanne Schröter
Dienstag, 22. Juni 2021
Die offene Gesellschaft und die Grenzen der Toleranz
Bundespräsident a. D. Joachim Gauck
Dienstag, 29. Juni 2021
Muss sich die westliche Demokratie neu erfinden?
Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio
Dienstag, 6. Juli 2021
Abschlussveranstaltung
Der Wert der Demokratie: Persönliche Erfahrungen und politische Perspektiven
Bundespräsident a. D. Joachim Gauck
Foto/©: Diana von Schoen