„Die Waldeck“ ist eine Burgruine und eine große Wiese mit Panoramablick auf den Hunsrücker Schieferwald – wenn es da nicht die vielen schöpferischen Menschen und ihre Lieder gäbe. Im Film begegnen uns diese Musenkinder über fünf Generationen. Mit ihnen erleben wir die fast hundertjährige Waldeckgeschichte. In ihren Liedern erzählen sie von Freiheitsliebe, Ferne und Heimat, von einem intensiven Leben. Die Regisseurin Gabi Bollinger ist am Donnerstag anwesend.
Die Waldeck ist seit 1922 die Burg Nerother Wandervögel, großer Sänger, bündischer Vaganten und Weltenfahrer. Verbot, Verfolgung in der Nazizeit und Verwicklungen nach dem Kriege führen dazu, dass es dort oben auch die Arbeitsgemeinschaft Burg Waldeck gibt, die in den 1960er Jahren das „Chanson Folklore International“ veranstaltet hat. Auf diesen ersten Open Air Festivals in Westdeutschland singen Franz Josef Degenhardt, Reinhard Mey, Hannes Wader, Hein & Oss, aus England Colin Wilkie & Shirley Hart, aus den USA Hedy West. Sie singen zeitkritische Lieder und Chansons, authentische Volkslieder, internationale Folklore. Als Geburtshelfer der neuen Liedbewegung in Westdeutschland ist die Waldeck zur Legende geworden. Auf der Festivalwiese lagert jetzt wieder Jugend, noch unbekannte Musikgruppen und viele neue Lieder.
»Die Waldeck«, Dokumentarfilm von Gabi Heleen Bollinger, D 2013