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Come on Barbie – Kasteler Bordell testet Sexpuppen

Sie sind heiß, sie sind jung, sie sind willig – und 100 Prozent synthetisch. April, Amy, Bella, Bonny, Loretta und Trixy sind lebensechte Sexpuppen und arbeiten seit knapp drei Monaten im Kasteler Bordell „Sugar Pearl Girls“. Eine halbe Stunde mit ihnen kostet 60 Euro, eine volle 80. Einen Dreier mit einem der „echten“ Girls gibt es für 150 Euro. Auch als Escort können sie gebucht werden – ab 200 Euro plus Fahrtkosten. Klingt nach viel Geld für ein lebloses Stück Kunststoff, doch Chefin Sarah und ihr Team haben auch einiges investiert. In der Anschaffung kostet eine Puppe zwischen 3.000 und 5.000 Euro. Versichert sind sie nicht, wodurch jeder Herrenbesuch ein kleines Risiko birgt. „Teilweise kommen die Puppen komplett verdreht oder zerkratzt zurück“, erzählt Sarah, „keine Ahnung was die Kunden mit ihnen anstellen“.

Ausziehpüppchen nach Kundenwunsch

Was im Schlafzimmer passiert, weiß letztendlich nur der Kunde. Besonders bei zurückhaltenden Männern kämen die Kunststoffdamen gut an, schließlich können sie weder reden noch verurteilen. Sie sind allesamt ausgestattet mit drei Löchern (vaginal, anal, oral) und können nach Kundenwunsch gestaltet werden. Nicht nur Kleidung und Perücken sind austauschbar, auch das lebensechte Vaginal-Inlay wird auf Wunsch gegen ein Penisimitat gewechselt. Nach Benutzung wird das Inlay in eine Desinfektionslösung eingelegt, Mund und Anus mit einer Pumpe ausgespült und der restliche Körper gründlich abgeduscht – wie beim Menschen eben. „Für unsere Damen kann das eine echte Entlastung sein“, erklärt Sarah, „schließlich können die Puppen Services übernehmen, die sie nicht anbieten“. Das „Sugar Pearl Girls“ ist das erste Bordell im Rhein-Main-Gebiet, das Puppen im Team hat. Doch schaut man sich die Nachfrage an (drei bis vier Buchungen pro Tag), scheint es ein zukunftsfähiges Modell zu sein. Zudem haben seit dem neuen Prostituiertenschutzgesetz viele Frauen der Prostitution den Rücken gekehrt, da sie aufgrund der Meldepflicht nicht mehr anonym arbeiten können. Den Freiern erleichtern die Puppen andererseits das Gewissen: „Ein Großteil unserer Kunden ist verheiratet“, sagt Sarah. „Mit einer Puppe zu schlafen fühlt sich weniger wie Fremdgehen an.“

Willkommen in Westworld

Gummigirls – der neueste Schrei im ältesten Gewerbe der Welt? Wissenschaftler behaupten, in 30 Jahren werde es völlig normal sein, Intimitäten mit Robotern zu teilen. Ausgestattet mit künstlicher Intelligenz könnten sie den käuflichen Sex mit echten Frauen komplett ersetzen. Doch während die einen auf Sexroboter als Mittel gegen Einsamkeit schwören, warnen andere vor Abstumpfung und sozialer Verkrüppelung. Empirische Forschung existiert auf diesem Gebiet bisher nicht. Aber wenn man dystopischen Robo-Serien wie „Westworld“ glaubt, stehen die Chancen gut, dass wir alle dabei draufgehen. Frohes Vögeln!

Mehr Infos zur Buchung: www.sugar-pearl.de

Text Ida Schelenz Fotos Stephan Dinges