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Bistum Mainz verabschiedet Jahresabschluss 2015 – höhere Erträge / mehr Kirchensteuer

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Das Bistum Mainz hatte 2015 Erträge und Aufwendungen von 366 Mio. Euro. Es erzielte somit zum Vorjahr einen Überschuss von 18,3 Mio. Euro. Die Kirchensteuer, die knapp zwei Drittel der Erträge ausmacht, belief sich 2015 auf rund 206 Mio. Euro und liegt damit 2,2 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Trotzdem lag die Zahl der Kirchenaustritte im Bistum Mainz 2015 bei 6.981. Die Austrittszahlen sind nach dem Spitzenwert von 2014 mit 8.885 Austritten um rund 2.000 gesunken. Allerdings ist der Wert im Vergleich zu früheren Jahren immer noch überdurchschnittlich.. 500.000 Euro aus dem Gesamtergebnis steckt das Bistum in den Flüchtlingsfonds der Diözese. Das Geld wird für die Integrationsarbeit in den Pfarreien des Bistums Mainz verwendet. Der Jahresüberschuss wird unter anderem den verschiedenen Versorgungsrücklagen des Bistums zugeführt und für die Bauerhaltung  kirchlicher Gebäude und Immobilien genutzt.

Die Bilanzsumme für das Bistum Mainz und den Bischöflichen Stuhl zu Mainz liegt in 2015 bei 891,5 Mio. Euro (Vorjahr: 837,6 Mio. Euro). Ausgewiesen sind ein Bistumskapital von 103,4 Mio. Euro sowie Rücklagen von 263,8 Mio. Euro, die im Wesentlichen der Altersversorgung und der Bauerhaltung von Bistumsbauten und Pfarreiimmobilien dienen. Größter Aktivposten ist das Anlagevermögen von 841,2 Mio Euro, dem aber erhebliche Verpflichtungen insbesondere aus Altersversorgung und Bauerhaltung gegenüberstehen. Die Rückstellungen bilden mit 467,1 Mio. Euro den größten Anteil der Passiva. Noch nicht berücksichtigt wurde das Sachanlagevermögen, das vor der Umstellung auf die Doppik, das heißt vor 2012, zugegangen ist (insbesondere Immobilien und technische Anlagen), und dessen Bewertung im laufenden Jahr 2016 abgeschlossen werden soll.

Giebelmann weist auf die Gemeinwohlorientierung des kirchlichen Engagements hin: „Schulen, Kindertagesstätten, Altenheime und Krankenhäuser, Unterstützung und Integration von Flüchtlingen sowie die zahlreichen Beratungsangebote und auch das vielfältige Leben in unseren 300 Pfarreien stehen ja nicht nur Katholiken offen. Das sind die Orte, wo unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirche ein Gesicht geben – und dieser Einsatz verdient noch öfter als bisher positive Schlagzeilen.“
Giebelmann bekräftigt, dass die Kirche auch weiterhin den Kontakt zu Menschen sucht, die sich von ihr abwenden. „Sofern das möglich ist, bemühen wir uns in den Pfarreien um ein Gespräch oder schreiben einen Brief, damit deutlich wird, dass der Kirche der Verlust eines Mitglieds keineswegs gleichgültig ist“, sagt der Diözesanadministrator. „Es gibt jederzeit die Möglichkeit, den Kirchenaustritt wieder rückgängig zu machen.“

Illustration: Raimund Frey