Direkt zum Inhalt wechseln
|

Berliner Büro gewinnt Wettbewerb um „Grünufer Nordmole“

Die Sieger des Freiraumwettbewerbs (wir berichteten) für das zukünftige Grünufer des Zollhafens stehen fest: Eine Jury wählte erneut das Büro „SINAI Landschaftsarchitekten“ aus Berlin als ersten Preisträger aus (SINAI gestalteten bereits den Rahmenplan zum Zollhafen, der für die Steinwüsten verantwortlich ist.)
Ist damit nun der Ausgleich mit etwas Grün auf der Nordmole gelungen? Wir finden: leider zu wenig. Der Entwurf sieht zwar einen Anteil an Grünflächen und Bäumen vor. Das Konzept zeichnet sich ansonsten durch Rampen, Stufen und Böschungen aus. Eine naturnahe Spielmöglichkeit und Naherholungsnutzung ist beschränkt und nur kleinflächig gegeben – Grillen ist überhaupt nicht vorgesehen.
Insgesamt ein schmaler Streifen Grün für die Bürger, der den komplett zugebauten Zollhafen und die Betonwüste „Südmole“ in nur geringem Maße rechtfertigt. Alarmierend vor allem die Wohnbebauung in direkter Nachbarschaft. Zoff ist vorprogrammiert.

Zu den weiteren Kernelementen gehören eine „Parkwiese“ als Liege- und Freizeitfläche, eine „Sportsbay“ mit Fitness- und Bewegungsangeboten, der „Stadtbalkon“ mit Aufenthaltsbereichen, ebenso wie ein Standortvorschlag für eine temporäre Gastronomie, die vermutlich den Investoreninteressen zum Opfer fallen wird.

Die Gesamtstruktur biete ein hohes Potenzial für Biodiversität im Stadtraum“, so die damalige Grün- und Umweltdezernentin Katrin Eder (Grüne), die in der Jury vertreten war.

Olaf Heinrich von der Geschäftsführung der auslobenden Zollhafen Mainz GmbH & Co KG und ebenfalls Mitglied des Preisgerichts, ergänzt: „Der Wettbewerb für die 10.000 qm große Grün- und Naherholungsfläche hat ein hervorragendes Ergebnis unter Beteiligung der Bürger dieser Stadt gebracht. Zahlreiche Vorschläge der Bürgerbeteiligung finden sich im SINAI-Entwurf wieder. Die Mischung urbaner und landschaftlicher Elemente wurde von der Jury als besonders gelungen herausgehoben. Auch der Umgang mit den historischen Funden und die Wahl des Standortes für den alten Kran wurde einhellig gelobt. Wir freuen uns auf die Konkretisierung der Planung in den kommenden Monaten.“ Neben dem Siegerentwurf wurde ein zweiter Preis an das Berliner Büro „Planorama“ vergeben. Mit einer Fertigstellung des Grünufers ist 2024 zu rechnen.

Die Zollhafen Mainz GmbH & Co KG wird über ihre Gesellschafter CA Immo und Mainzer Stadtwerke AG in die Gestaltung der Grün- und Erholungsraumes rund 7 Mio. Euro investieren.

Die weiteren Wettbewerbsteilnehmer waren:

  • Adler + Olesch Landschaftsarchitekten, Mainz
  • Bierbaum.Aichele.landschaftsarchitekten, Mainz
  • FSWLA Landschaftsarchitektur, Düsseldorf
  • Greenbox, Köln
  • Planorama, Berlin
  • Sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten, Berlin