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Alles Gute kommt von oben? – Ein Gedicht von Wolfi schwitzend unter der „Landebahn“ des Frankfurter Flughafens

Es ist so heiß, dass mein Hirn kocht,
mein Herz bis an den Hals pocht.
Jede einzelne Bewegung wird zur Qual,
du bist hilflos, hast keine Wahl.

Ventilatoren sind überall ausverkauft,
wollte noch einen kaufen, hatte gehofft.
Klimaanlagen kosten ein kleines Vermögen,
ohne hat man den Eindruck zu verblöden.

Hitze brennt einen unbarmherzig auf die Birne,
Sonnenbrand brennt sich ein auf die Stirne.
Man schwitzt sich feucht und stinkt nach Schweiß.
Hey, was ist dieser Sommer für ’nen Scheiß.

Sonne pur, klarer Himmel, schönes Blau,
oben am Himmel ein gewaltiger Stau.
Wie in einer aufgespannten Perlenreihe
kommen die Flieger, man hört Aufschreie.

„Der Höllenlärm muss endlich aufhören,
diese Billigflieger werden uns zerstören!“
Für wenig Geld fliegen sie die Leute fort:
„Hoffentlich regnet es im Urlaubsort…“

Wolkenlos und mit völlig freiem Blick,
sieht man das Kerosin fallen, ganz schick.
Sogar mit schönen Regenbogenfarben.
Wetten!? Da bleiben tiefe Narben.

Hoffnung naht mit einem langen Streik,
von mir hat Cockpit ein dickes Like.
24 Stunden Ruhe am Himmel: Traumhaft!
Nach dem Arbeitskampf Chaos: Grauenhaft!

Irgendwann sind die Grenzen erreicht,
es wäre Zeit, dass O’Leary sich schleicht:
Ihm verdanken wir manch schlaflose Nacht
sind viel zu früh schockiert aufgewacht.

Denn ohne Wolken sieht man den Grund,
dieses Blau macht mein Auge wund.
Und dieses schrille Pfeifen in den Ohren,
kommt mir vor wie in der Hölle schmoren.

Dieselben die im Winter einen heißen Sommer wollten:
„Jetzt unbedingt eine Klimaveränderung vermeiden sollten!“
Irgendwann spielt die Natur nicht mehr mit
und dann sind die Menschen nicht mehr fit.

Kommt wirklich alles Gute von oben?
Oder hat sich die Wahrnehmung verschoben?
Ja, wir warten auf den heiß ersehnten Regen.
Nachher gehen wir auf die Demo was bewegen.

Dass man endlich in Ruhe, gesund leben kann,
dieser Krach aufhört für Kind, Frau und Mann.
Leute wir müssen etwas tun gegen Lärm & Wandel:
„Yo, ich bin so stolz das ich endlich handel’!“

Leute, unsere Enkel zahlen die Preisdifferenz,
was für eine fürchterliche Impertinenz.
Für lumpige 9,90 € nach Venedig,
die Natur erweist sich noch gnädig.

Ich weiß und warte auf den Shitstorm,
aber die Industrie ist nicht in Form.
Leisere Motoren sollten möglich sein,
die halten den Verbrauch auch klein.

Ich gönne jeden seinen Urlaub und Reisen,
doch bremst, Leute geht in die Eisen!
Zwingt die Umweltsau endlich zu handeln,
sonst wird sich alles schnell wandeln.

Die Kerosinsteuer sollte weltweit kommen,
sonst ist am Boden bald alles zerronnen.
Seht euch um, wie das Wetter spinnt,
die nächste Hitzewelle bald beginnt…

Zeichnung: Markus Reinheimer