von Monika Nellessen (Artikel aus der Mainzer Allgemeinen Zeitung)
Die Tage ungestörten Chillens am Zollhafen neigen sich immer mehr dem Ende: Die CA Immo Deutschland GmbH, die gemeinsam mit der Stadtwerke AG das Wohn- und Gewerbequartier Zollhafen entwickelt, hat jetzt zwei Baufelder in der Neustadt gekauft. Als Investor will der Mitgesellschafter der Zollhafen GmbH ein bis zu 42 Meter hohes Bürogebäude an der Hafenspitze sowie eine – inklusive Kita und Lebensmittelmarkt – gemischt genutzte Immobilie an der Rheinallee errichten. Dies gaben Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne und der Vorstandsvorsitzende der CA Immo, Dr. Bruno Ettenauer, am Dienstagmorgen auf der Immobilienmesse MIPIM in Cannes bekannt. Zum Kaufpreis machten sie keine Angaben.
Dabei macht die CA Immo von einem Optionsrecht innerhalb des 2009 begonnenen Zollhafen-Joint-Ventures Gebrauch. Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne betonte im AZ-Gespräch, ein solches Immobiliengeschäft sei von Anfang an in der Zusammenarbeit von Stadtwerken und CA Immo (ehemals Vivico Real Estate) angelegt gewesen. CA Immo sei schließlich nicht nur ein erfahrener Quartiersentwickler, sondern auch für den Bau hochwertiger Bürogebäude bekannt. Bei den beiden Baufeldern handele es sich um attraktive Flächen, die jederzeit auch anderweitig vermarktbar gewesen wären.
In jedem Fall ist der Verkauf ein wichtiger Schritt, das Zollhafenprojekt voranzutreiben. Schließlich hat sich die Zollhafen GmbH darauf festgelegt, aus Lärmschutzgründen erst einen Gewerberiegel zum Industriegebiet hinzu zu errichten und die Bebauung zur Rheinallee hin fertigzustellen, bevor im nördlichen Teil eine weitere Wohnbebauung folgt. Dabei wird laut Höhne dem jetzigen Transfer zügig ein zweiter Grundstückskauf folgen. Bereits im April/Mai sei mit einem Vertragsabschluss mit einem anderen Investor für das Baufeld Rheinallee II zu rechnen.
Insgesamt 60 Bewerber
Auf dem Baufeld „Hafenspitze“ am nördlichen Rand des Hafenbeckens kann CA Immo ein elfgeschossiges Bürogebäude mit 12.000 Quadratmeter Geschossfläche errichten. Auf dem Baufeld „Rheinallee III“ ist auf einer Geschossfläche von 23.000 Quadratmetern eine gemischte Nutzung vorgesehen. Dazu gehören zum Hafen hin ausgerichtete Wohnungen und großflächiger Einzelhandel. Zudem ist auf diesem Baufeld die Kindertagesstätte geplant, zu dem sich die Zollhafen GmbH im städtebaulichen Vertrag verpflichtet hat.
Auch was die Gestaltung der Freiflächen des Zollhafens angeht, geht es voran. Am 18. März ist Abgabeschluss für 15 Büros, die aus insgesamt 60 Bewerbern ausgewählt wurden, um Entwürfe vorzulegen. Noch vor Ostern tagt das Preisgericht.