Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) öffnet am 17. April ihren Lehrbetrieb im Sommersemester 2023 wieder weitgehend in Präsenz. „Wir werden im Sommersemester unsere knapp 30.000 Studierenden auf dem Campus als Ort gemeinsamen Lernens und Forschens willkommen heißen und damit vor allem auch unseren Erstsemestern das gegenseitige Kennenlernen und den persönlichen Diskurs ermöglichen“, erklärt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch.
„Der Wandel hin zu nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensformen stellt eine, vielleicht die zentrale Herausforderung für gegenwärtige und kommende Generationen dar“, erläutert Prof. Dr. Stephan Jolie, Vizepräsident für Studium und Lehre der JGU. „Als Universität nehmen wir dabei eine Schlüsselfunktion in der Gesellschaft wahr. Damit sind wir auch in der Verantwortung, jungen Menschen Bildungsangebote zu machen, die ihnen ermöglichen, eine nachhaltige Zukunft souverän zu gestalten.“ Die JGU folgt diesem Anspruch insbesondere durch die Förderung und Koordination von Angeboten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Unter diesem Begriff bzw. seinem englischen Pendant (education for sustainable development) finden sich Lehrveranstaltungen, Projekte und Materialien zu Klima- und Nachhaltigkeitsfragen – etwa entlang der 2030 Goals der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals der UN) und der nationalen BNE-Strategie.
An der JGU wurden in Co-Creation von Lehrenden und Studierenden verschiedene Ansätze und Modelle entwickelt, die zur Verankerung von BNE in der Breite der Studien- und Lehrangebote beitragen: Neben dem „Zukunftsmodul“ fördert das Gutenberg Lehrkolleg auch die eng damit verbundene Entwicklung und Erprobung eines universitätsweiten Zertifikats für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Das „Zukunftsmodul“ war im Wintersemester 2022/23 mit einer Ringvorlesung unter dem Titel „Visions for Climate“ gestartet und stieß auf große Nachfrage an der Universität. Im Sommersemester können Teilnehmende ihre Kenntnisse und Fertigkeiten in innovativen Projektseminaren weiterentwickeln und dabei zugleich selbst Ideen und Lösungen für lokale Nachhaltigkeitsfragen erproben.
Die Universität ist zugleich ein lebendiger Diskursraum für Nachhaltigkeitsfragen. Das zeigt sich neben vielen kleinen Veranstaltungen etwa durch die studentisch organisierte und von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre (STIL) geförderte Konferenz „ClimateCON“ im Mai sowie die erste bundesweite Konferenz zu BNE in Schule und Lehrkräftebildung, die die teachers4future mit Unterstützung von BMBF und KMK im kommenden September auf dem Gutenberg-Campus ausrichten.
Energiemanagement der JGU
Die JGU betreibt seit über einem Jahrzehnt ein aktives Energiemanagement und konnte auf diese Weise beispielsweise den Wärmeverbrauch ihrer Liegenschaften seit 2011 bereits um rund 22 Prozent senken und den Stromverbrauch trotz der Inbetriebnahme neuer Gebäude und der Hochleistungsrechner MOGON I (2012) und MOGON II (2017) nahezu konstant halten.
„Mit Hilfe dieses bestehenden Energiemanagements kann die JGU auch die krisenbedingten Einsparverpflichtungen umsetzen, so dass weitergehende Einschränkungen im Lehrbetrieb beispielsweise durch Gebäudeschließungen, Absage von Lehrveranstaltungen oder Umstellung auf ausschließliche Online-Lehre nach wie vor nicht geplant sind“, erklärt Präsident der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch.
Infos für Studienanfängerinnen und Studienanfänger
Die Fächer und zentralen Beratungseinrichtungen ermöglichen den Studienanfängerinnen und Studienanfängern im Sommersemester 2023 eine Einführungswoche in Präsenz. Den Empfang der Erstsemester koordiniert die Zentrale Studienberatung der JGU und informiert auf ihrer Webseite über fachspezifische und fächerübergreifende Angebote (https://www.studium.uni-mainz.de/einfuehrungsveranstaltungen).
Informationen zu den ersten Schritten an der Universität geben bereits seit März digitale Vorträge der Zentralen Studienberatung und Fragerunden mit den Studienbotschafterinnen und ‑botschaftern. An diesen nahmen bereits rund 730 Erstsemester-Studierende teil und sind damit bestens auf den Start in die Einführungswoche vorbereitet. Die zentrale Erstsemesterbegrüßung mit dem Präsidenten der JGU findet in Präsenz am 12. April im Hörsaal RW1, Haus Recht und Wirtschaft, statt. Antworten auf Fragen rund um den Studienstart und Hilfestellung bei der Orientierung auf dem Campus erhalten Erstsemester durch die Zentrale Studienberatung von Dienstag, 11. April, bis Donnerstag, 13. April, jeweils 9:00 bis 14:00 Uhr an der roten Infobox auf dem Campus. In den fachspezifischen Einführungsveranstaltungen machen die Lehrenden und Fachschaften aller Fächer mit dem Fachstudium und dem Campus vertraut.
Knapp 30.000 Studierende im Sommersemester 2023
Insgesamt erwartet die JGU zum Sommersemester 2023 etwas weniger als 30.000 Studierende, was etwa dem Vorjahreswert entspricht (Sommersemester 2022: 29.756 Studierende). Die Zahl der Erst- und Neueinschreibungen ist gegenüber dem Vorjahr erneut leicht rückläufig. So rechnet die Universität mit 1.150 Einschreibungen in das erste Hochschulsemester (Vorjahreswert 1.210) und rund 2.500 Einschreibungen in das 1. Fachsemester (Vorjahreswert 2.684). Aktuell dauern die Einschreibungen noch an.
„Der Rückgang der Studienanfängerzahlen ist ein deutschlandweiter Trend, der die meisten Universitäten betrifft“, erklärt der Präsident der JGU. „Dabei ist aber festzuhalten, dass sich dieser Rückgang in den zurückliegenden fünf Jahren an der JGU im Vergleich zu anderen Hochschulen deutlich verlangsamt hat. Allerdings wirkt sich das über einen längeren Zeitraum niedrigere Niveau der Studienanfängerzahlen der JGU auf die Zahl der Gesamteinschreibungen aus. Ziel ist es, gemeinsam mit den Fachbereichen an der weiteren Steigerung der Attraktivität des Studiums an der JGU zu arbeiten. Dazu werden aktuell Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt.“
Studiengänge überwiegend frei zugänglich
Im Sommersemester 2023 ermöglicht die JGU die Einschreibung in insgesamt 296 Studiengänge. Hiervon sind 120 grundständige Studiengänge (Bachelor, Staatsexamen, Diplom, Magister theologiae, kirchl. Abschlüsse), 159 weiterführende Master- sowie elf weiterbildende und sechs Aufbaustudiengänge. Von diesen 296 Studiengängen sind insgesamt 78 zulassungsbeschränkt (einschließlich Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie). Die überwiegende Zahl der Studiengänge an der JGU ist frei zugänglich, also ohne Numerus clausus.
Der mit Abstand am meisten nachgefragte grundständige Studiengang mit örtlichen Zulassungsbeschränkungen ist der Bachelorstudiengang Psychologie (B.Sc., 28 Bewerbungen je Studienplatz). Ebenfalls stark nachgefragt sind die Staatsexamensstudiengänge Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie, deren Studienplätze bundesweit zentral durch die Stiftung für Hochschulzulassung vergeben werden. Bei der Stiftung für Hochschulzulassung haben sich im Sommersemester 2023 für den Studienort Mainz rund 14.317 Personen um einen der 225 Studienplätze in Medizin, rund 5.006 Personen um einen der 48 Studienplätze in Zahnmedizin und rund 1.868 Personen um einen der 46 Studienplätze in Pharmazie beworben. Bei den Masterstudiengängen führen die Rangliste der begehrtesten Studiengänge die Masterstudiengänge in der Psychologie (M.Sc.) mit 215 Bewerbungen in Psychologie – klinische Psychologie und Psychotherapie, 162 Bewerbungen in Psychologie der Kindheit und Jugend und 133 Bewerbungen in Psychologie – Human Factors an, gefolgt von den Mastern Management (92 Bewerbungen) und Accounting and Finance (84 Bewerbungen).
In den zulassungsfreien grundständigen Studiengängen sind – gemessen an den Einschreibungen im ersten Fachsemester – in den Ein-Fach-Bachelorstudiengängen Informatik (B.Sc., 69 Einschreibungen), im Lehramtsbachelor die Fächer Englisch und Deutsch (91 bzw. 83 Einschreibungen) und im Zwei-Fach-Bachelor die Fächer Philosophie und Kunstgeschichte mit 52 bzw. 44 Einschreibungen (Summe der Einschreibungen in Kern- und Beifach) am stärksten frequentiert. In den zulassungsfreien Mastern führen die Liste die Lehramtsmaster in Deutsch (77 Einschreibungen), Englisch (50 Einschreibungen) und Mathematik (48 Einschreibungen) an; die am stärksten nachgefragten zulassungsfreien Nicht-Lehramtsmaster sind die Master Physik (M.Sc., 19 Einschreibungen) und Chemie (M.Sc., 18 Einschreibungen).