Direkt zum Inhalt wechseln
|

Umbau der Bahnhofstraße ab 1. März – Straßenbahngleise sieben Monate nicht befahrbar

aus der Allgemeinen Zeitung von Michael Erfurth

Die nächste größere Straßensperrung naht. Am Aschermittwoch sollen die Arbeiten für die Neugestaltung der Bahnhofstraße zwischen Parcusstraße und Münsterplatz beginnen. Die Arbeiten tangieren ab 1. März bis Anfang Oktober vor allem den Bus- und Straßenbahnverkehr – denn mit rund 1300 Fahrzeugen und 50.000 Fahrgästen täglich handelt es sich um eine der wichtigsten ÖPNV-Trassen, so MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof.

„Hier schlägt das Herz des ÖPNV in Mainz“, sagt dazu Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) im AZ-Gespräch.

Betroffen ist aufgrund der Umleitungen der meisten MVG-Buslinien und des Schienenersatzverkehrs für die aus Hechtsheim kommenden Straßenbahnlinien über die Binger Straße aber auch der Indi­vi­­dualverkehr.

Die Achse Bahnhofstraße, Große Langgasse und Ludwigsstraße ist ein wichtiger Baustein in den Plänen zur Aufwertung der Innenstadt. Das Land hat 16 Millionen Euro an Fördermitteln zugesagt, mit denen die Neugestaltung der Bahnhofstraße und der Großen Langgasse umgesetzt werden kann. Los gehen soll es mit dem Umbau der Bahnhofstraße in einen „Boulevard“, wie Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) das Projekt gerne nennt.

Infopoint am Münsterplatz im ehemaligen Asia-Laden

Da ohnehin die Sanierung der Tramgleise ansteht, nutzen Stadt und MVG die Gelegenheit zur Neuordnung der Bus- und Straßenbahnhaltstelle am Münsterplatz und zur Schaffung eines großzügigen Fußgängerbereichs. Die ÖPNV-Trasse wird nach den Plänen des Landschaftsarchitekturbüros Bierbaum-Aichele um circa 2,5 Meter nach Südwesten in Richtung Sparkasse verschoben. Dadurch kann auf der „Post“-Seite der Straße der „Boulevard“ mit circa acht Metern Breite entstehen. Um die Bürger über den Stand der Arbeiten zu informieren, eröffnen Grosse und Eder am Donnerstagmittag einen Info­point am Münsterplatz im ehemaligen Asia-Laden.

Eder, als Dezernentin zuständig für die Verkehrsführung während der siebenmonatigen Bauzeit, hat mit der Baubetreuung eigens den städtischen Wirtschaftsbetrieb beauftragt. Denn es handele sich um einen besonders sensiblen Bereich. Da die Bahnhofstraße ohnehin aufgerissen werden muss, werden dort auch Versorgungsleitungen erneuert. Bis in eine Tiefe von 4,5 Metern wird gegraben, berichtet Matthias Weitzel, Projektleiter des Wirtschaftsbetriebs.

Einschränkungen für Durchgangsverkehr in der Innenstadt nicht so drastisch

Am 1. März geht es los mit der Baustelleneinrichtung und der Kampfmittelsondierung, am 6. März beginnen die Tiefbauarbeiten. Es wird Einschränkungen für die Anwohner und die Geschäfte im Gebiet der Bahnhofstraße geben. Die privaten Garagen sollen aber fast immer erreichbar bleiben. Der Fußgängerverkehr werde nicht behindert. Nach Aufhebung der Sperrung zum Tag der Deutschen Einheit werden noch einige Restarbeiten anstehen, so Weitzel.

Die Einschränkungen für den Durchgangs-Autoverkehr in der Innenstadt indes seien bei Weitem nicht so drastisch wie die für den ÖPNV, betont Udo Beck, Leiter der Straßenverkehrsbehörde. Sie betreffen die Parcusstraße, deren zwei Fahrspuren an der Ecke zur Bahnhofstraße in Fahrtrichtung Kaiserstraße etwas verengt werden. Die Binger Straße zwischen Alicenplatz und Münsterplatz wird von einer auf zwei Spuren erweitert, um den dort dann fahrenden Busverkehr aufnehmen zu können. Außerdem gilt hier Tempo 30. Stadtauswärts fällt dafür eine Fahrspur weg. Eine Verengung gibt es auch in der Großen Bleiche kurz vorm Münsterplatz. Da für die Nachtbuslinien auf der Alicenbrücke zwei provisorische Haltebuchten eingerichtet werden, wird hier von 23 bis 6 Uhr Tempo 30 ausgeschildert.