Am heutigen Dienstag brach der 1. Vorsitzende des Vereins „Armut und Gesundheit in Deutschland“, Prof. Dr. Gerhard Trabert, erneut in die Ukraine auf. Er wird während der Woche Aufenthalt mehrere Projekte besuchen, die der Verein seit über einem Jahr unterstützt; in Kyiv wird er einen Oberrabbiner treffen, in Irpin den „Verband der Köche der Ukraine“, im stark zerstörten Charkiw den Gouverneur der Region sowie ärztliche Kollegen. Außerdem wird er ein durch Spendengelder finanziertes Dermatom (ein medizinisches Gerät zur Hauttransplantation bei Verbrennungen und Verletzungen) sowie 1.000 Tourniquets (Aderpress-Kompressionsmanschetten zum Stoppen von Blutungen) an das Militärkrankenhaus in Charkiv übergeben und zwei weitere Kliniken besuchen. Gerade im Zusammenhang mit dieser Ukraine-Reise ist es Trabert wichtig, auf den gestrigen Tag der Kriegsdienstverweigerung aufmerksam zu machen:
„Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht und dieses muss für alle Nationen gelten. Verweigerer und Deserteure, insbesondere aus Russland, Belarus und auch der Ukraine, müssen geschützt werden und ihr Recht auf Asyl wahrnehmen können.“
Erhebungen zeigten, dass sich mehr als 150.000 militärdienstpflichtige russische Männer zwischen 18 und 65 Jahren den Rekrutierungen durch eine Flucht ins Ausland entzogen haben. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge lehnt entsprechende Asylanträge in der Regel ab. Dies kritisieren wir scharf!
Die nach Schätzungen von Connection e. V. und #ObjectWarCampaign etwa 170.000 Ukrainer im militärdienstpflichtigen Alter, die in andere europäische Länder geflohen sind, erhalten hier befristet einen humanitären Aufenthalt.
In der Ukraine werden Kriegsdienstverweigerer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Prof. Dr. Trabert wird das Recht auf Kriegsdienstverweigerung in der Ukraine bei seinen Gesprächen in Kyiv und Charkiw thematisieren. Und er fügt hinzu: „Ich habe selbst noch in den 70er Jahren den Kriegsdienst verweigert und leistete meinen 16-monatigen Zivildienst im Krankenhaus. Gerade diese Erfahrungen motivierten mich, Medizin zu studieren.“
Rückblick/Hintergrund
Direkt nach Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges des russischen Militärs auf die Ukraine im Februar 2022 machte sich Prof. Dr. Gerhard Trabert mit einem Team im Arztmobil auf an die ukrainisch-polnische Grenze, um Fliehende medizinisch zu versorgen. Vor ziemlich genau einem Jahr reiste er quer durch die Ukraine, um verschiedene Einrichtungen zu besuchen, Hilfsgüter zu überreichen, weitere Hilfsbedarfe zu ermitteln und zukünftige Kooperationen zu initiieren.
Spendenmöglichkeit
Wir danken allen Menschen, die durch Ihre Spende möglich machen, dass unser Verein die Initiativen und Kliniken vor Ort weiterhin finanziell unterstützen kann.
Unser Ziel ist es, diese Projekte so lange wie nötig weiterlaufen zu lassen.
Denn gerade in unberechenbaren Krisenzeiten wie diesen ist es für die Betroffenen natürlich besonders wertvoll, wenn sie nicht nur einmalig unterstützt werden. Wir wollen unseren Kooperationspartnern gerne beständige Hilfe zusichern können.
Jede Spende mit dem Betreff „Ukraine“ kann also weiterhin gut gebraucht werden und wird unzähligen Menschen zugutekommen.
Spendenkonto: Armut und Gesundheit in Deutschland e.V. Mainzer Volksbank IBAN: DE24 5519 0000 0001 9190 18