von Carina Schmidt aus der Allgemeinen Zeitung:
Die Schere zwischen Arm und Reich geht in Deutschland immer weiter auseinander. Diesen bundesweiten Trend stellen auch die Mainzer Tafel sowie die Brotkörbe in Gonsenheim, Weisenau und Laubenheim fest. Bei einem gemeinsamen Treffen schildern die Leiter der Hilfsorganisationen, mit welchen Problemen sie konfrontiert sind. Denn die Systeme stoßen immer häufiger an ihre Grenzen, sodass Aufnahmestopps verhängt werden müssen.
„Im vergangenen Jahr haben wir 311 Menschen versorgt, in diesem Jahr sind es 369“, berichtet Pastor Thomas Acker, Leiter des Brotkorbs Gonsenheim. „Das entspricht einem Zuwachs von 15 Prozent.“ Acker macht für diese Entwicklung unter anderem die hohen Mietpreise in Mainz verantwortlich: „Für Menschen im unteren bis mittleren Einkommensbereich wird es immer schwieriger, über die Runden zu kommen.“
Wie Adolf Reuter, Vorsitzender der Mainzer Tafel, schildert, werde auch die Beschaffung von Lebensmitteln immer schwieriger: „Die Händler planen genauer, sodass weniger abfällt. Um die gleiche Menge an Waren einzusammeln, müssen die Märkte häufiger angefahren werden. Wir uns bedeutet das, rund 250 Fahrten pro Woche.“