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Staatstheater „Tal der Ahnen“ Premiere im Alten Postlager am 17. Juni

Da wo sonst Partys wummern, spielt das Staatstheater nun ein Gastspiel im alten Postlager am Hauptbahnhof. In einer Inszenierung von Niklaus Helbling lädt das Ensemble aus Oper und Schauspiel die Zuschauer an einen geheimen Ort ein: Im Tal der Ahnen findet der Stamm der Cherokee Zuflucht und Schutz vor seinen weißen Verfolgern. So erzählt es ein Bessy-Comic-Heft von 1967. Für viele Kinder waren diese Comics mit ihren fiktiven amerikanischen Ureinwohnern ein fast ebenso wichtiger Zufluchtsort wie das Tal für die Cherokee. (17.6.Premiere-bis zum 1.Juli)
Auch Franz Kafka war ein Leser von Trivialliteratur. In seiner Erzählung Wunsch, Indianer zu werden beschreibt er einen rasanten Ritt auf einem Pferd. Mit zunehmender Geschwindigkeit lösen sich Zaumzeug und Tier in Luft auf, so als transportierte die Bewegung den Reiter in eine nächste Dimension oder ins Nirwana. Eine düstere Ahnung kommt hier auf: Die amerikanischen Ureinwohner finden nicht nur Schutz in ihrem Tal, sie sind dort auch dem Verschwinden, vielleicht gar dem Tode geweiht.
Melancholie gehört zu ihren Geschichten ebenso wie der Impuls zum Kampf, zur Gegenkultur. Als Sinnbild dafür kann der Komponist und Bandleader Frank Zappa gelten, der in den späten 60er und frühen 70er Jahren zur Ikone der Hippiebewegung wurde.
Zappas Songs, Kafkas Erzählung und das Comic-Heft bilden die Fixpunkte dieses Abends, den Niklaus Helbling gemeinsam mit den Musikern Paul-Johannes Kirschner und Dominik Fürstberger kreiert hat. In ihrem Tal der Ahnen kann man nicht nur Häuptlingen begegnen und hören, wie ein vertontes Comic-Heft klingt. Man kann auch erleben, wie Opernsänger*innen und Schauspieler*innen zu Rockstars werden.