Einen symbolischen Fördervertrag über 24.000 Euro für die Pfeilerkonservierung beim Römischen Bühnentheater in Mainz überbringt dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale Robert Sommer, Ortskurator Mainz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Das Areal gehört zu den über 300 Objekten, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale in Rheinland-Pfalz fördern.
Das Römische Theater am Hang zur Zitadelle oberhalb der Altstadt ist mit einem Fassungsvermögen von über 10.000 Zuschauern das größte antike Theater nördlich der Alpen. Nach ersten Entdeckungen beim Bau des früheren Südbahnhofs 1884 bzw. dem Bau einer Straße 1914/1916 wurde es ab 1997 ausgegraben. Erste Proberestaurierungen fanden vor 20 Jahren statt, während die wissenschaftliche Grabung vor über 10 Jahren abgeschlossen wurde.
Ein Expertengespräch zur Steinkonservierung 2018 führte zu einer Musterkonservierung der Pfeilerstümpfe im Jahr 2023. Diese wird nun konsequent umgesetzt und ist Gegenstand der Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, mit deren Hilfe auch bereits die archäologische Grabung durchgeführt werden konnte.
Das Theater hat einen Durchmesser von 116 Metern bei einer Bühnenbreite von 42 Metern. Es wurde in der Spätantike nach 310 n. Chr. unter Kaiser Konstantin erbaut. Da hatte man den Obergermanisch-Rätischen Limes auf der rechten Rheinseite bereits seit 50 Jahren aufgegeben. Seitdem bildete der Rhein wieder die äußerste Grenze des Römischen Reiches.
Die erhaltenen Fundamente und ein Gewölbegang des Römischen Theaters bestehen aus römischem Beton und sind mit Kalksteinquadern verkleidet. In regelmäßigen Abständen durchziehen Ziegelschichten zur statischen Sicherung den Betonkern, wobei gerade die Ziegel besonders witterungsanfällig sind. Selbst der in seiner Bedeutung für die römische Architektur und Zivilisation kaum zu unterschätzende Beton ist bei dauerndem Feuchtigkeitseintrag der Verwitterung ausgesetzt, sodass eine Konservierung dringend vonnöten ist.