
Das durch die Landesregierung ernannte Gremium setzt sich aus Denkmalpflegeorganisationen, der Hochschulen, der kommunalen Gebietskörperschaften, der Architekten- und Handwerkskammern, der Kirchen sowie der Eigentümer von Denkmalobjekten zusammen und berät das Land in aktuellen Belangen und grundlegenden Themen des Denkmalschutzes.
Auch die Öffentlichkeit kann sich in Denkmalschutzfragen an den Landesbeirat für Denkmalpflege wenden. Als Vorsitzende wählten die Sachverständigen den an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz tätigen Kunsthistoriker Professor Matthias Müller sowie die Landschaftsarchitektin Carola Schnug-Börgerding.
Wie Müller und Schnug-Börgerding betonten, sei es eine dringliche Aufgabe des neuen Landesdenkmalbeirats, sich eingehend mit den Folgen des Klimawandels für den Erhalt von Baudenkmälern und historischen Parkanlagen zu befassen. Ein besonderes Augenmerk gelte dabei den Herausforderungen des Denkmalschutzes im Ahrtal. Die im engen Tal in vielen Fällen bestehenden Interessenskonflikte zwischen Hochwasserschutz und Denkmalschutz erforderten dringend eine Gesamtbetrachtung der Situation und eine enge Abstimmung zwischen allen Akteuren. Nur so lasse sich sowohl der Schutz der Menschen bei erneuten Hochwasserereignissen als auch die Bewahrung des für das Landschaftsbild und den Tourismus wichtigen bauhistorischen Erbes sicherstellen. Wie wichtig eine solche Hochwasser- und Denkmalschutz gleichermaßen berücksichtigende Gesamtbetrachtung sei, zeige sich an dem Schicksal der Nepomukbrücke in Rech: Deren Abriss bedeute den Verlust eines 300 Jahre alten Denkmals der Bau- und Verkehrsgeschichte des Ahrtals.