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Restaurant des Monats: Bergrestaurant Waldeck

Text: Michael Bonewitz
Fotos: Elisa Biscotti

Schon von der Autobahn (Mainz-Bingen) aus sieht man den Bismarckturm hoch oben über Ingelheim mit seinem fantastischen Blick über Rheinhessen bis in den Rheingau. Direkt daneben, am Waldrand inmitten von Weinbergen, liegt das Bergrestaurant Waldeck. Ein uriges Plätzchen, das bereits Generationen von Mainzern als Ausflugsziel dient – Gastronomie wird hier seit über 100 Jahren betrieben.
Seit 1989 haben Peter Schweikhard und seine Lebensgefährtin Monika Habel das kulinarische Zepter in der Hand. Und sie sind ein gutes Team: Er Metzgermeister, der sämtliche Fleisch- und Wurstwaren in seinem eigenen Fleischermeisterbetrieb herstellt, sie Küchenmeisterin, die besonders auf Hygiene und Qualität achtet und bodenständige, gutbürgerliche Gerichte zaubert. „Da ich selbst Allergikerin bin, lege ich ganz besonderen Wert darauf, möglichst ohne Zusatzstoffe zu kochen.“ Und sie hat neben der reichhaltigen Fleischkarte auch eine beachtliche vegetarische Auswahl wie Kümmel-Bratkartoffeln mit Bohnen (5,50 Euro) oder Schwäbische Spätzle mit Linsengemüse (6,50).

Übernachtung und regionale Küche

Bis zu 200 Gäste finden im Bergrestaurant Platz, wahlweise im Gastraum, einer Lounge, im Wintergarten oder auf der Terrasse. Und wer ganz entspannt in den Abend hinein schlemmen will, der kann sogar in einem der sieben Zimmer übernachten, sie sind liebevoll und komfortabel eingerichtet und wurden von der DEHOGA mit drei Sternen und dem Zusatzbonus Superior ausgezeichnet.
Die Speisekarte im Bergrestaurant ist eine abwechslungsreiche Mischung aus regionalen Spezialitäten und Gerichten aus aller Herren Länder. Vom klassischen Schweineschnitzel mit Pommes und Salat (11,50) bis zur Rinderroulade in pikanter Rotweinsoße (12). Vom Schwarzwälder Rahmsteak (12,50) bis zum Hähnchenbrustfilet in Cornflakes-Knusper-Panade mit Bananen-Curry-Soße und Wildreis.
Für den sensor-Geschmackstest hat Küchenchefin Monika Habel eine „Rose aus mild geräuchertem Lachs auf einem Salatbett mit hausgemachten Kartoffelspinattalern in Sesamkruste und dazu ein raffiniertes Preiselbeerchutney“ (9,10) zubereitet. Eine spannende fleischlose Abwechslung: schmackhaft und erfrischend mit einem interessanten Aromenspiel zwischen süß und pikant. Das Gericht ist übrigens laktose- und glutenfrei.

Tiger-Garten Waldeck

Wer vor oder nach dem Essen noch etwas Außergewöhnliches erleben will, der stattet dem direkt anschließenden Tigergarten einen Besuch ab. Sieben ausgewachsene Tiger – allesamt stattliche Exemplare – streifen hier durch ihr Gehege. Peter Schweikhard, der im Artenschutzverein aktiv ist, hält die vor dem Aussterben bedrohten Bengalischen Tiger nachweislich artengerecht und kennt die Raubkatzen seit ihrer Geburt.

Rezept
Rose aus mild geräuchertem Lachs mit Kartoffelspinattalern in Sesamkruste und Preiselbeerchutney (laktose-und glutenfrei)

Zutaten für 4 Personen:
400 g geräucherter Lachs, 1 Kopf Friseé-Salat, Zitrone, Dill, Obst zum Garnieren

Für die Spinattaler:
900g Pellkartoffeln, 200g gehackter Spinat (bei Verträglichkeit auch Rahmspinat), 2 Eier, 1 EL Salz, Pfeffer, Muskat, 100g Sesam ungeschält, 100-150g Kartoffelmehl, nach Geschmack oder Verträglichkeit 80g geriebener Gouda 100g Kartoffelmehl und 100g Sesam zum Ausrollen (Sesam-) Öl zum Ausbraten

Für das Chutney:
200g Preiselbeeren (eingedickt im Glas), 40g Tafelmeerrettich, 100ml roter, gesüßter Fruchtsaft (z.B. Kirschsaft)

Zubereitung der Spinattaler:
Die geschälten Pellkartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen, Eier dazugeben, außerdem 100g Sesam, Kartoffelmehl, Spinat, evtl. etwas geriebenen Gouda. Alles zu einem geschmeidigen Teig mischen und in Kartoffelmehl/Sesam in Taler-Form ausstechen (Durchmesser ca. 7,5 cm, 1 cm dick). Anschließend in (Sesam-) Öl ausbraten.
Zum Servieren den Lachs in Scheiben hintereinander legen und aufrollen, aufstellen und die oberen Spitzen aufklappen.
Für das Chutney: Die Preiselbeeren, Meerrettich und Saft mischen und vorm Anrichten über den Salat geben.