Die polizeiliche Bilanz für den diesjährigen Rosenmontag spiegelt in etwa das Niveau des Vorjahres wider. Geschätzte 500.000 Zuschauer standen entlang der Zugstrecke. Etwa 800 Beamte waren eingesetzt. Der Schwerpunkt der polizeilichen Einsatzkonzeption lag auf der Verhinderung von Gewaltdelikten und die Einhaltung der Bestimmungen des Jugendschutzes.
Im Vorfeld mussten nach Angaben von Elke Schmidt, der Leiterin des Amtes für Verkehrsüberwachung, 75 Fahrzeuge abgeschleppt werden. Die Autos parkten am Zugweg oder an den Aufstellungsorten der Zugteilnehmer.
Erwartungsgemäß kam es zu einer Vielzahl von Schlägereien, vor allem im Bereich der Veranstaltungsbühnen in der Innen- und Altstadt, was sich in der Nacht noch verstärkte und bis in die frühen Morgenstunden hinzog. Quasi im Minutentakt wurde die Polizei zu Streitereien, Schlägereien und Sachbeschädigungen gerufen. Vier Beamte wurden dabei leicht verletzt.
Die bisherigen Zahlen
- Körperverletzungen 33
- Ingewahrsamnahmen 26
- Sachbeschädigungen 5
- Vermisste Kinder 8 ( alle wieder wohlbehalten ihren Eltern übergeben)
- Urkundenfälschung 1
- Verstoß gegen das Betäubungsmittel Gesetz 10
- Diebstahl 4
- Platzverweise 152
- Jugendschutzkontrollen 544, dabei 174 Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz
- 120 Liter Alkohol vernichtet, die in Händen von Jugendlichen waren, obwohl sie hierfür nicht das nötige Alter hatten. Dies ist mehr als die dreifache Menge im Vergleich zum Vorjahr.
Wie die Bundespolizei berichtete kam es gegen 16.14 Uhr auf Gleis 4 im Bahnhof Römisches Theater zu einer Schlägerei wobei zwei junge Männer ins Gleis stürzten. Der Zugführer eines einfahrtenden Zuges musste eine Schnellbremsung einleiten, um das Erfassen der beiden Jugendlichen zu verhindern.
Bereits in der Anreisephase meldeten Zugfahrgäste der Bundespolizei etwa 15 bis 20 Randalierer, die ein Zugabteil verwüsteten (Sitzpolster aufgeschnitten und Scheiben beschädigt).
Gegen 16:20 Uhr ereignete sich vor einer Gaststätte in der Dagobertstraße ein Streit, bei dem eine männliche Person eine oberflächliche Schnittverletzung durch ein Messer im Brustbereich erlitt. Hintergrund war möglicherweise eine Beziehungstat.
Bis jetzt kam es zu 72 Strafanzeigen (113 in 2011), in der Mehrzahl wegen Körperverletzungsdelikten, Sachbeschädigungen und Diebstählen. Diese Zahl dürfte sich jedoch noch in den nächsten Tagen erhöhen, da erfahrungsgemäß noch im Nachgang einige Anzeigen bei der Polizei erstattet werden.