von Michael Jacobs (Artikel aus der Mainzer Allgemeinen Zeitung)
Die Mainzer Museumsnacht wird es ab 2014 nur noch alle zwei Jahre geben. Außerdem soll die Großveranstaltung, an der sich zuletzt mehr als 50 Kultureinrichtungen, Schau-Häuser und Galerien beteiligt hatten, konzeptionell überarbeitet und die Teilnehmerzahl reduziert werden. Der Zwei-Jahres-Rhythmus sei sinnvoll, weil in den vergangenen drei Jahren die Besucherzahlen von 15 000 (2009) auf knapp 10 000 (2012) zurückgingen, sagte Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD). Zudem sprudeln die Sponsorengelder weniger üppig, während bei 10 Euro pro Ticket die zumutbare Preis-Obergrenze erreicht sei.
Die ausschließlich über Sponseren- und Eintrittsgelder finanzierte Museumsnacht gehöre seit acht Jahren zu den erfolgreichsten Formaten im Kulturleben der Stadt, betonte Grosse. „Sie hat aber in ihrer bisherigen Größe und Form an Reiz eingebüßt“. Eine ähnliche Entwicklung sei auch in anderen Städten zu beobachten, die ebenfalls rückläufige Besucherzahlen verzeichneten. Bei der jüngsten Museumsnacht im Juni kamen insgesamt 67 000 Euro zusammen, davon 22 000 Euro von Sponsoren sowie aus dem Topf der Landeskulturförderung. Weitere 45 000 Euro erbrachte der Verkauf der Eintrittsbändchen. Die Fixkosten schlugen mit 36 000 Euro für Druck, Werbung oder Shuttlebusse zu Buche. Übrig blieben 31 000 Euro, die auf die 52 teilnehmenen Institutionen verteilt wurden und knapp 600 Euro pro Haus erbrachten. Zu wenig angesichts des immensen ehrenamtlichen Einsatzes der Mitarbeiter, findet Grosse.
Im kommenden Jahr soll am 15. Juni die Museumsnacht noch in gewohnter Manier stattfinden und dann auf den Zwei-Jahrestakt umschalten. Grosse erhofft sich davon nicht nur eine Entlastung der Mitarbeiter der Kulturabteilung, sondern auch mehr Spielraum für Vorbereitungen und Planungen der beteiligten Einrichtungen. Eine einjährige Vakanz könnte zudem nicht nur die Besucheranreize, sondern auch die Sponsorengelder erhöhen. Viele der befragten Institutionen hätten schon ihre Zustimmung signalisiert, auch der Kulturausschuss sei mit dem Biennale-Modus einverstanden.
Mit wie vielen Teilnehmern und mit welcher Struktur die Museumsnacht 2014 an den Start geht, ist noch offen. Denkbar, so Grosse, wären etwa thematische Schwerpunkte. Keinesfalls dürfe der städtische Schau-Parcours aber die Luken schließen. „Die Museumsnacht ist für Mainz unverzichtbar“.