Schiffe gibt es – fast – wie Sand am Meer: Containerschiffe und Tankschiffe, Passagierschiffe und Fähren. Es gibt Schleppkähne und Segelboote und … es gibt die MS Wissenschaft. Dieses Frachtschiff hat weder Kohle im Bauch noch Container an Bord. Es ist voll mit Wissenschaft. Mit einer Ausstellung zum Thema Nachhaltigkeit besucht es 36 Städte und lädt ein zum Ausprobieren und Mitmachen.
Wie wollen wir leben? Wie müssen wir wirtschaften? Wie können wir unsere Umwelt bewahren? Um diese Leitfragen des Wissenschaftsjahres 2012 geht es auch an Bord der MS Wissenschaft. Von Ende Mai bis Mitte Oktober 2012 ist das Schiff mit einer Ausstellung zum Thema Nachhaltigkeit unterwegs.
Rund 40 – meist interaktive – Exponate zeigen, woran Wissenschaftler forschen, damit unsere Kinder und Enkelkinder in einer intakten Umwelt und einer gerechten Gesellschaft mit einer funktionierenden Ökonomie leben können.
Die Ausstellung nimmt die Besucher mit auf einen Rundgang durch die Stadt, auf den Markt und auf den Spielplatz, ins Kaufhaus, ins Kino oder in den Park. An typischen Orten einer Stadt kann der Besucher erleben und erkunden, woran die Nachhaltigkeitsforschung arbeitet. Er findet nachhaltige Ideen fürs Wäschewaschen und im Einkaufskorb, kann Rohstoffe im Müll entdecken und Ackerbau im Hochhaus. Lichtverschmutzung und Wassermanagement sind ebenso Themen der Ausstellung wie Biodiversität, Klimawandel und nachhaltige Energieversorgung.
Die Exponate laden Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein, Themen und Ergebnisse der Nachhaltigkeitsforschung selbst zu entdecken und sich ein Urteil darüber zu bilden, welche Auswirkungen unser Handeln heute für künftige Generationen haben kann.
Auch Kinos gehören zur Stadt – im „Kino” der MS Wissenschaft laufen Filme aus der Reihe Global Ideas. Das Reportageprojekt der Deutschen Welle besucht Menschen und Projekte auf der ganzen Welt, die mit klugen Ideen gegen den Klimawandel mobil machen.
Gleich im Eingangsbereich finden Besucherinnen und Besucher eine alte Berlinerin – die Litfaßsäule. Sie bietet die Gelegenheit, selbst an der Ausstellung im Laderaum des Schiffs mitzuwirken. An der Säule werden Steckbriefe von Projekten gesammelt, die sich vor Ort mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Egal, ob Schule, Initiative oder Stadtverwaltung, alle sind eingeladen mitzumachen.
Die Ausstellung wird ergänzt durch die Veranstaltungsreihe „Dialog an Deck“, bei der Besucherinnen und Besucher selbst zu Wort kommen. Mit Experten aus Wissenschaft und Politik können sie über unterschiedliche Aspekte der Nachhaltigkeit diskutieren. Brauchen wir Kohle zum Atomausstieg? Welche Folgen hat Preisdumping für die Landwirtschaft? Dies sind zwei der Themen, die dabei zur Sprache kommen. Insgesamt gibt es acht Veranstaltungen in unterschiedlichen Städten.