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Mainzer Markthäuser an Hamburger Nobel-Investor verkauft

Aus der Allgemeinen Zeitung von Alexandra Eisen

Mit dem Namen Quantum verbinden sich bekannte Projekte wie die 44 exklusiven Eigentumswohnungen in der Hamburger Elbphilharmonie, Mietwohnungen in neuen Hamburger und Düsseldorfer Stadtquartieren sowie Einzelhandel, Büro- und Geschäftshäuser wie die Stadthöfe und die Kaisergalerie in Hamburg und die Dern’schen Höfe in Wiesbaden. Jetzt gehen die Hamburger Immobilienexperten erstmals in Mainz vor Anker. Die Quantum Immobilien Kapitalverwaltungsgesellschaft hat die Markthäuser für einen Immobilienfonds erworben. Das haben Wohnbau Mainz als bisherige Eigentümerin und Quantum am Mittwoch mitgeteilt.

Seit Jahren will sich die Wohnbau von den 2008 fertiggestellten Markthäusern mit den historisierenden Fassaden zur Marktseite und dem daran angebauten modernen Büro-, Wohn- und Geschäftskomplex des italienischen Architekten Fuksas trennen. Schon lange stehen das Untergeschoss und ein Teil der Läden im Erdgeschoss leer, weil Zuschnitt und Architektur für den Handel als unattraktiv gelten.

86 Prozent der Flächen sind vermietet

Was die vorbeischlendernden Passanten aber nicht sehen: Immerhin 86 Prozent der 4.000 Quadratmeter Mietfläche sind vermietet – darunter die 17 hochwertigen Wohnungen, Praxen, Büros, die Gastronomie (Wilma Wunder) sowie die Flächen von Sparkasse und der Boutique Bailly Diehl. Unter Wert musste die Wohnbau deshalb nicht verkaufen, das hat Franz Ringhoffer immer betont. Über den Verkaufspreis wurde jedoch Stillschweigen vereinbart. Investiert wurden in den Neubau der Markthäuser damals 30 Millionen Euro.

„Wir freuen uns sehr, diesen langfristig orientierten Käufer gefunden zu haben“, sagt Wohnbau-Geschäftsführer Franz Ringhoffer. Quantum passe zu diesem besonderen Objekt. Die Erlöse wolle das kommunale Wohnungsbauunternehmen in den Wohnungsbau investieren, betont Geschäftsführer-Kollege Thomas Will. Ein Grund, warum sich auch Oberbürgermeister Michael Ebling und Sozialdezernent Eckart Lensch, Aufsichtsratsvorsitzender der Wohnbau Mainz, besonders über das Geschäft freuen. Die Wohnbau könne sich nun noch stärker darauf konzentrieren, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Für der Geschäftsführer der Kapitalverwaltungsgesellschaft, Philipp Schmitz-Morkramer, sind die Markthäuser „eine attraktive Ergänzung“ für das Portfolio. Das Projekt wurde für einen Immobilienfonds erworben, der bei der Bank BNP Parisbas REIM Germany aufgelegt ist.

Künster haben noch Vertrag bis Ende Juni

Wie es nun konkret in den Markthäusern weitergeht, wurde am Mittwoch noch nicht bekannt. Die Mieter haben ihre Verträge, zum Teil auch langfristig. Die aktuellen Zwischennutzer der leer stehenden Ladengeschäfte entlang der Korbgasse – Künstler aus Mainz und der Region – haben laut Ringhoffer allerdings nur noch bis Ende Juni einen Vertrag. Was danach mit den Flächen passiert ist unklar.

In der Vergangenheit war immer die Rede davon, dass nur ein zugkräftiger Großmieter, der Unter- und Erdgeschoss belegt, die kleine Passage beleben könne, die von den Mainzern nie richtig angenommen wurde. Die weitere Vermietung und die Zukunft der Markthäuser liegen nun in den Händen von Quantum.

Foto: Harald Kaster