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„Mainz leuchtet“-Festival: voller Erfolg

Am Wochenende ging ein Wow durch Mainz. Ziemlich fantastisch, was die Hochschule Mainz in Kooperation mit der Stadt (mainzplus) da auf die Beine gestellt hatte: Spektakuläre Licht-Installationen beleuchteten bekannte Mainzer Bauwerke entlang der „Lichtermeile“ von der Rheingoldhalle bis zum Schillerplatz mit Videoprojektionen: vom Jockel-Fuchs-Platz, der wie ein Rundgang auf dem Mond wirkte, über die Rheingoldhalle mit einem bunten Zauberpilzwald, runter den Brand mit Schönheiten am mainz STORE, dem Dom, bis zum Staatstheater und Schillerplatz, die in Lichtermeeren schwelgten. Das Ganze bei bestem Wetter mit Vollmond: https://www.mainz-leuchtet.de/

So erstrahlen die verschiedenen Bauten und Plätze in beeindruckenden visuellen Darstellungen, die die Vielfalt des Lebens, den ständigen Wandel und die Vergänglichkeit aller Dinge verkörpern und die historischen und ikonografischen Gebäude der Stadt auf magische Weise zum Leben erwecken. Das Spektrum reicht von bewegten Projektionen über interaktive Installationen bis hin zu typografischen Inszenierungen, die von emotionaler Musik begleitet werden.

Die Leute staunten – selbst Gäste aus dem Ausland – dies könnte zum Exportschlager werden, wenn nicht zumindest zu neuem Renommee führen, sind doch die Initiatoren um Pascal Kulcsar von der Hochschule Mainz hier bei uns ansässig und mittlerweile Experten auf dem Gebiet. Erst Sein Können und Kurs an der Hochschule haben den Anstoß für dieses Festival gegeben, was als Ersatz für die „Mainzer Sommerlichter“ gehandelt wird. Zum ersten Mal nicht nur ein Sauf- und Fress-Event, sondern etwas mit Anspruch, was man so nicht allerorten zu sehen bekommt.

Die Video-Projektionen und Licht-Installationen in der City waren frei zugänglich und an den Veranstaltungstagen von 20 bis 23 Uhr zu betrachten. Entlang der Hauptachse zwischen Rheingoldhalle und Schillerplatz nahmen außerdem zahlreiche Betriebe aus den Bereichen Hotellerie, Gastronomie, Einzelhandel und Kultur an der Veranstaltung teil und boten Angebote zum Thema „Licht“ in ihren Häusern an – teilweise wurden auch die eigenen Fassaden und Schaufenster beleuchtet. Die Gastronomie im Umkreis jedenfalls war rappelvoll.

Am Samstag hatten zudem einige Betriebe im Rahmen einer „Langen Nacht“ bis 22 Uhr geöffnet. Die Betriebe entlang der „Lichtermeile“ wurden in das Veranstaltungskonzept mit einbezogen.

Um ein umfassendes Erlebnis vor Ort zu erhalten, boten mainzplus und der Gästeführerverband Mainz e.V. exklusive Führungen an. Zu erfahren gab es Wissenswertes zur Altstadt, aber auch zu den gezeigten Videoprojektionen.

Als weiteres Highlight entwickelte die Hochschule Mainz als Teil des Gesamtprojekts „Mainz leuchtet“ die „Traveling Lights“: Ein mit mehreren Großprojektoren ausgebautes „Rollendes Kino“ fuhr durch die Stadt und strahlte Fassadenprojektionen nach außen auf die Fassaden der City.

Parallel zum Festival präsentierte die Hochschule Mainz im LUX Pavillon einen Blick hinter die Kulissen, der die Entstehung des Gesamtprojekts nachvollziehbar macht – von der ersten Idee über die kreative Ausarbeitung bis hin zur technischen Umsetzung. Zu der Ausstellung gehören auch digitale und dreidimensionale Modelle, mit denen die Projektionen immer wieder getestet wurden. Gleichzeitig war der LUX Pavillon während des Events auch Anlaufstelle für alle, die Informationen zum Event benötigten sowie Treffpunkt für die Festival-Veranstalter, um jeden Abend Verbesserungen und Feedback zu besprechen: Dies reicht von dem Wunsch nach Toiletten, über das Bedürfnis nach mehr Essensständen, bis hin zu der Überlegung ein anderes Sicherheitskonzept zu fahren. Denn die Menschenmassen waren überwältigender als gedacht: An allen 3 Tagen waren gesamt an die 200.000 Menschen unterwegs. Ein Glück, dass es zum überwiegenden Teil friedlich blieb – ein Festival, das nach Fortsetzung schreit!

Die Stationen und Projektionen im Einzelnen

Jockel Fuchs Platz
„Über mir das All“
Auf elliptischen Bahnen gleitet ein Tänzer mit seinem Lastenrad über den unwirtlichen Platz, eine funkelnde Spiegelkugel auf der Ladefläche. Darüber, ein leuchtender Orbis, der den Raum in Sternenlicht taucht. Eine Performance über die stille Einsamkeit im Kosmos, die Schönheit des Verlorenseins und unsere winzige Präsenz in der Unendlichkeit.

Rheingoldhalle (Südfoyer)
„Magical Forest“
Der Wald steckt voller Wunder, die im Alltag vieler Menschen nicht mehr wahrgenommen werden. In dieser Installation können die Besucherinnen und Besucher durch eine teils überdimensionale Version eines Waldes wandeln und ihre Neugier für diesen außergewöhnlichen Lebensraum wiederbeleben.

Am Brand
„Hereinspaziert“
Der Name der Projektion ist Programm. Es erscheinen Formen auf dem Boden, die die Besucherinnen und Besucher einladen, Teil der Installation zu werden und miteinander in Kontakt zu treten.

mainz STORE
„Mainz alive“
Mainz wird in dieser Projektion durch eine außergewöhnliche Collage seiner ikonischen Gebäude zum Leben erweckt. Kinder aus Mainzer Schulen und Freizeiteinrichtungen wurden eingeladen, Malvorlagen von Mainzer Gebäudefassaden mit ihren kreativen Ideen zu gestalten. Die aus dieser Aktion resultierenden Stadtcollagen werden abwechselnd mit einem Wimmelbild präsentiert, das von Studierenden der Hochschule Mainz kreiert wurde. Bespielt wird die Fassade sowohl in Richtung Brand als auch Markt.

Dom St. Martin (Ostchor)
„Panta Rhei – Everything flows”
„Alles fließt, nichts bleibt“, so Heraklit. Frei nach dieser Lehre bauen sich Muster und Formen auf dem Ostchor des Mainzer Doms auf und zerfallen wieder. „Alles fließt und nichts bleibt; es gibt nur ein ewiges Werden und Wandeln.“ Die Projektion der Animationen, Formen und Farben auf dem Dom soll die Vielfalt des Lebens veranschaulichen. Neben einigen Elementen, die immer wiederkehren und einen Rahmen geben, symbolisiert die breite Gestaltungspalette eine ständige Veränderung sowie Vergänglichkeit und Erneuerung allen Seins.

Staatstheater Mainz
„Woyzeck-Kanone“
Am Staatstheater setzt die „Woyzeck-Kanone“ den Fokus auf den aktuellen Spielplan. Sie projiziert typografisch gestaltete Ausschnitte und Dialoge aus dem Stück „Woyzeck“ direkt auf die Fassade des Gebäudes. Zur vollen Stunde tritt das Moving Projektion Vehicle mit den „Traveling Lights“ in Dialog mit der „Woyzeck-Kanone“. Im Anschluss fährt das Moving Projektion Vehicle wieder seine „Traveling Lights“ Promotion-Tour durch die nächtliche Stadt.

Deutsche Bank
„Aura“
Die Projektion auf der Fassade verändert sich interaktiv durch die Positionen der Besuchenden auf dem Vorplatz. Dadurch entsteht ein dynamisches Abbild der Beziehung zwischen Licht, Gebäude und Mensch.

Osteiner Hof
„Mainz Mashup“
Der Osteiner Hof erwacht zum Leben. Doch die anfängliche Ruhe könnte von einer Weintraube bedroht werden. Diese Projektion sorgt für ein visuelles Feuerwerk. Verschiedene zentrale Elemente, die das Leben in Mainz charakterisieren, werden visuell aufbereitet und in einer dramaturgisch eskalierenden Collage an die Wand projiziert. Das Ganze wird von treibender Musik untermalt.

Kirschgarten
„Flow“
Täglich ist es an unserer Seite: Wasser. Oftmals nehmen wir gar nicht wahr, wann und wo es uns im Alltag begegnet. Es besitzt die Fähigkeit, beruhigend und sanft zu wirken, kann jedoch ebenso kraftvoll und mächtig auftreten. In dieser Fassadenprojektion wird die Dynamik und Vielfältigkeit des Mediums aufgegriffen und in ein audiovisuelles Erlebnis verwandelt.
Die Video-Projektion am Kirschgarten wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Fa. Schué.

LUX Pavillon
„Making of“
Während des „Late Night Festivals“ öffnet der LUX Pavillon der Hochschule Mainz seine Türen und präsentiert den Entstehungsprozess des Projekts „Mainz leuchtet“. 3D-Modelle, Making of-Videos und die Zeichnungen der Mainzer Schülerinnen und Schüler werden im Ausstellungsraum der Hochschule Mainz präsentiert und geben einen Einblick in die Vorbereitungen auf das Festival.

Traveling Lights
Das Moving Projection Vehicle der Hochschule Mainz verbindet als mobile und fahrende Projektion die Orte der Großprojektionen miteinander. Das fahrende Lichtspiel weckt so das Interesse an „Mainz leuchtet“ und ist gleichzeitig ein Highlight, das Bürger fasziniert. Abfahrts- und Zielstation ist jeweils zur vollen Stunde das Theater. Interessierte können hier eine inhaltliche Verbindung mit der „Woyzeck-Kanone“ am Staatstheater erleben. Die Mitnahme von Fahrgästen ist zum Zeitpunkt des Festivals nicht möglich, ist aber für Folgeprojekte geplant.

Hintergrundinformationen zu „Mainz leuchtet – Das Late Light Festival“
„Mainz leuchtet – Das Late Light Festival“ ist ein Projekt der Stadt Mainz, mainzplus und der Hochschule Mainz. Das Gesamtprojekt „Mainz leuchtet“ wurde von der Stadt Mainz (Hauptamt / Amt für Öffentlichkeitsarbeit) eingebracht und erfährt Unterstützung im Rahmen des Förderprogramms „Innenstadt-Impulse“, das vom Land Rheinland-Pfalz und der Stadt Mainz initiiert wurde, um durch Events, Aktionen und Kampagnen die Innenstädte und deren Betriebe zu stärken.

Für die Planung und Umsetzung der Veranstaltung „Mainz leuchtet – Das Late Light Festival“ zeichnet mainzplus verantwortlich. Die künstlerische Konzeption erfolgt durch die Hochschule Mainz. Die Projekte des Festivals wurden von Studierenden des Studiengangs Zeitbasierte Medien in drei verschiedenen Kursen entwickelt. Die künstlerische und organisatorische Leitung liegt bei den Professoren Tjark Ihmels, Daniel Seideneder, Pascal Kulcsár und Olaf Hirschberg.

Die teilnehmenden Studierenden des Studiengangs Zeitbasierte Medien sind Meike Schalk, Maryna Komisarova, Patrick Wild, Malte Kropp, Luca Mancari, Janik Damrau, Julian Breuer, Felix Mensching, Tom Braunschedel, Florian Johannes Alliger, Jonas Winkler, Christoph Farwig, Jan Weidenfeller, Alicia Karatus und Antonio An.