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Kunstkraftsport KKSV-Finthen: Rheinland-Pfalz-Meisterschaft am 29. April

Turnerisch anspruchsvolle Darbietungen.

Ein doppelter Salto durch die Luft, ein Handstand auf einer hohen Pyramide, und bei jedem weiteren Sprung hält man den Atem an. Für die Kunstkraftsportler vom KKSV Finthen ist das Alltag. Schraube um Schraube wird im Training für die perfekte Vorbereitung auf Wettkämpfe gedreht. Und der steht in naher Zukunft für die jungen Sportakrobaten an – nämlich am 29. April. Da ruft die Rheinland-Pfalz- Meisterschaft in der Sporthalle des Otto-Schott-Gymnasiums in Mainz- Gonsenheim. Im Verein hoffen sie, das erfolgreiche Corona-Comeback vom letzten Jahr wieder neu auflegen zu können. Das Team ist zuversichtlich, auch dieses Mal die Halle wieder vollzubekommen, sagt Vorstandsvorsitzende Katja Klein. Und Jana Merle, die 2. Vorsitzende des Vereins, merkt an, dass Anmeldungen aus dem gesamten Bundesgebiet eingehen. Viel Konkurrenz auf Top-Niveau.

 

Einfach mal fallen lassen

Kombinierte Artistik
Der Formationsteamsport soll dabei auch wieder mehr Jugendlichen nähergebracht werden. Besonders junge Männer finden eher selten den Weg in den Verein. Doch was genau ist Sportakrobatik? Die Antwort fällt kurz und bündig aus: Artistik und Bodenturnen, kombiniert mit Choreografie und Tanz! Und ganz wichtig: Die passende Musik darf nicht fehlen. Paare, Trios und auch vereinzelte Vierer-Formationen turnen in verschiedenen Kategorien. Balance und Tempo sind zwei davon. Gehaltene Kraftelemente, wie zum Beispiel die Handstände, gibt es genauso wie dynamische Bewegungen, etwa den Salto. Jede Performance darf maximal 2 1/2 Minuten lang sein und wird nach einem international geltenden Regelwerk bewertet. Dabei fließen Ausdruckskraft und das tänzerische Vermögen der Sportler mit ein. Auf Perfektion kommt es an, doch noch wichtiger ist ein verlässliches Vertrauen in die Teamkollegen, wenn man durch die Luft gewirbelt wird.

Zusammenhalt großgeschrieben
200 Mitglieder zählt der KKSV, davon 120 aktive Sportler. Der Verein will den Standort Finthen ausbauen. 1954 gegründet und zunächst im Schwerathletikverband Rheinhessen angesiedelt, ging es für den KKSV steil nach oben: 70 deutsche Meisterschaften kann der Verein aufweisen. Architekt der 65-jährigen Erfolgsgeschichte war Frank Sickenberger, der auch nach seinem Tod 1997 immer noch geschätzt wird. Für einzelne Sportler ging es schon zur Europa- bzw. Weltmeisterschaft – drei Formationen des KKSV befinden sich aktuell im Bundeskader. Eine davon ist das „Meisterklassen-Trio“, bestehend aus Julia und Isabel Wiesbach sowie Helena Klein. Das Trainerteam um Landestrainer Galin Kiryakov kann entsprechend zufrieden sein. Der Erfolg ist heute genauso da wie unter dem Ex-Bundestrainer. Einzig die Ausführung hat sich mit der Zeit verändert: vom Kraftsport herkommend, gepaart mit turnerischen Elementen, liegt der Schwerpunkt heute auf dem Zusammenspiel von Choreografie und Musik.

Soziales Engagement
Auch abseits der Lüfte setzt sich der KKSV ein und engagiert sich bei den „Sternen des Sports“, dem „Run for Children“ oder „Mainz lebt auf seinen Plätzen“. Seit 2000 ist der Verein im Rheinhessischen Turnerbund organisiert, in der Hoffnung, dass der Sport olympisch wird. Bis dahin wird die Jugendförderung ausgebaut, sei es im Leistungs- oder Nachwuchsbereich. Und am 29. April hält man in der Sporthalle des Otto-Schott-Gymnasiums die Luft an, wenn über den Hallenboden geturnt wird. Wahrscheinlich steht dann auch bald wieder eine neue Trophäe in der Vitrine.

Text Leonard Rosch Fotos KKSV Finthen