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2×5 Interview dieses Mal mit: Tobias Huch


Interview: David Gutsche
Foto: Ramon Haindl

Sie sind Anteilseigner an mehreren Firmen, Geschäftsführer der Huch-Medien und beteiligt an mehreren Unternehmen. Wie behalten Sie den Überblick?

Es sieht immer nach viel aus aber vom Personal her sind wir überschaubar. Am meisten Spaß machen mir die Huch-Medien. Da bin ich im Hintergrund tätig im PR und Social-Media-Bereich. Das ist schon das Spaßigste. Einmal produzieren wir eine CD, dann eine Website, oder bringen irgendwen bei Facebook groß raus.

Sie sind auch im Erotik-Bereich tätig und im Aufdecken von Sicherheitslücken im Internet.

Unser PO Magazin hat nur einen Erotikanteil von 10 Prozent und ist mehr Lifestyle. Wir hatten es für Männer geplant, haben aber 70 Prozent Frauen als Leser. Scheinbar schaffen wir es nicht vulgär zu sein und verbinden daher anständige Erotik mit sachlichen Inhalten. Das mit den Sicherheitslücken ist mein Hobby. Beim Justizministerium hatte ich mich über eine Äußerung eines Staatssekretärs geärgert und mir gedacht, wenn ihr doch so fit seid mit euren Internetspezialisten wie eure Server, dann wollen wir doch mal sehen. Und es war erschreckend einfach.

Neben der Erotik-Zeitschrift stellen Sie auch Altersschutzsysteme für Porno-Webseiten her. Wie passt das zusammen mit Ihrem Engagement in der FDP?

Da gibt es kein Problem. Das ist alles legal. Wenn manche Moralisten oder Gutmenschen meinen, das ist nicht so, dann sollen sie das Magazin nicht kaufen. Vielleicht werde ich bei der FDP jetzt auch aktiver auf Landesebene. Hier in Rheinland-Pfalz braucht es dringend Nachwuchs. Das Ergebnis der Landtagswahlen ist unnatürlich. Das war beeinflusst durch Japan. Aber es hat auch sein Gutes. Die FDP muss sich dringend personell neu aufstellen. Die Partei ist überaltert und man hatte immer ein Misstrauen gegenüber den Jungen. Wenn man uns jetzt nicht ran lässt, dann hat die Partei ein Problem.

Sie hatten bei Facebook eine Pro-Guttenberg Seite mit Millionen Fans eingerichtet. Stehen Sie heute noch dahinter?

Ich würde sie wieder genauso machen, weil es eine Jagd war. Wie bei Silvana Koch-Mehrin, da gibt es noch nicht einmal Beweise. Natürlich muss man es prüfen, aber was da abgegangen ist, das war eine Treibjagd. Sowohl aus der Medienlandschaft, aber zum größten Teil aus der Opposition.

Gibt es auch einen privaten Tobias Huch?

Es sind fließende Übergänge. Ich habe das Privileg, dass ich beruflich mache, was mir Spaß macht. Teilweise übertreibe ich schon. Ergebnis waren bisher zwei Hörstürze und öfters geht der Kreislauf runter, aber trotzdem mache ich immer weiter. Es heißt von den Ärzten, schalte einen Gang runter, machen Sie mal Urlaub. Ich versuche es nicht oft.

Womit verbringen Sie gerne Ihre Freizeit und können entspannen?

Entweder gehe ich mit Freunden was Trinken oder schaue eine DVD. Oder ich fahre über das Wochenende irgendwo hin. Das sind so spontane Sachen, das kommt sehr selten vor.

Welches Tier wären Sie gerne?

Ein Weißkopfseeadler in den USA. Dann würde es mir ziemlich gut gehen, denn ich wäre geschützt. Die Adler sehen schön aus, haben den Überblick und man kann ihnen nichts tun. Die werden nicht gejagt, das wäre eine Straftat. Das ist ja das Wappentier von Amerika.

Was würden Sie tun, wenn Geld für Sie keine Rolle spielen würde?

Ich würde alles genauso machen. Geld interessiert mich nicht sonderlich. Ich finde es schön, wenn man über Geld verfügt, weil man dann eine gewisse Freiheit hat. Aber ich richte mich nicht nach dem Geldverdienen, das wäre schlimm. Dafür ist das viel zu unwichtig. Wenn ich alles hätte, dann wäre die Arbeit wahrscheinlich noch viel mehr. Da gibt es dieses Buch „Eine Billion Dollar“. Da hat die Person eine Billion geerbt, sie hat also alles, aber dann fängt der Ärger erst so richtig an.

Wie bringen Sie andere Menschen zum Lachen?

Indem ich über mich selbst Scherze mache, mich verarsche. Das ist das Effektivste. Lachen im Sinne von Scherzen. Es gibt aber auch das Lachen im Sinne von Freude, wenn man anderen hilft. Das sind zwei Arten von Lachen.

Haben Sie ein Lebensmotto?

Ich habe verschiedene Sprüche, die ich mag. „Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss.“ Das ist Faust II von Goethe. „Solch ein Gewimmel möcht ich sehen, auf freiem Grund mit freiem Volke stehn.“ Das ist Teil des Zitats. Der Zeitpunkt, wo Faust stirbt, wo er erkennt, was das wichtigste ist: Die Freiheit.