So einiges interessantes passiert rund um den alten Mombacher Bahnhof an der Quellenstr. 20a: Zum Bahnhofsfest am 2. Juli kam die Mombacher Bevölkerung sowie viele Kunstinteressierte. Enthüllt wurde die restaurierte Bahnhofsuhr von 1958, mitfinanziert vom Verein „Schöneres Mombach“. Michael Recker – Initiator der Kunstaktion – führte in das Thema Zeit ein und die Freiluftgalerie „Schön, regt zum Nachdenken an“ tat ihr übrigens. Doch das war längst nicht alles…
Das Bahnhofsgebäude wurde von dem Team um Recker in Bezug auf die Haustechnik umfangreich instandgesetzt, wobei darauf geachtet wurde, dass Einbauten der Bahnhofsnutzung erhalten blieben. Das Äußere des Gebäudes wurde im Stile der Bauzeit von 1959 belassen. Die noch immer funktionsfähigen Fenster und Türen wurden überarbeitet und in Petrolblau- die Erstfassung von 1959, neu gestrichen.
Dazu haben internationale Kunstschaffende unter dem Thema „Zeit“ die große Giebelwand der Gewerbehalle des Bahnhofs mit einem Graffiti versehen. Die Urbane Kunstaktion entstand in Kooperation und in zeitlichem Zusammenhang mit „Meeting of Styles“ , das hauptsächlich in Mainz-Kastel stattfindet, jedoch auch einen Abstecher nach Finthen und Mombach machte.
Im Schaufenster, direkt neben der Passage, ist zudem eine Installation mit dem Thema „Zahn der Zeit“ noch bis Ende August zu sehen. Das Schaufenster ist von 21 bis 24 Uhr beleuchtet. Die geheimnisvolle Installation wurde von der Lorcher Künstlerin Annette Gut und von Michael Recker geschaffen und widmet sich dem Thema Verfall, aber auch der Hoffnung, in Form von an Tibetische Gebetsfahnen erinnernde gefärbte Stoffe.
Das Thema „Zeit“ wählte Recker, da durch die momentane „Zeitenwende“ in Sachen Klima, Energie, Krieg und Frieden die Zukunft des Projektes Mensch auf dem Planeten neu zu definieren sei. Daher auch der Wahlspruch auf dem Graffiti von Sophokles „Es braucht viel Zeit einen Kurzen Weg zu gehen“ Das Graffiti zeigt einen Lebens- und Zeitenbogen, wobei ein Engels- oder Feenwesen eine ablaufende Sanduhr hält. Über allen schwebt eine Taube mit dem Ölzweig. Die Taube ist eine Kopie des Renaissancemalers Giogio Vasari und erscheint auf einem Fresko von 1542 mit dem Titel „Allegorie der Hoffnung“.
Die Gebäude des Bahnhofs und die Güterhallen sind seit zehn Jahren im Besitz der B&R GbR (Thomas Bals und Michael Recker), die in den letzten Jahren umfangreiche Renovierungsarbeiten vorgenommen haben und auch schon 2018 ein Gemälde in der Passage angebracht hatten. Mit der Kunstaktion ist nun eine deutliche Verschönerung des Bahnhofsvorplatzes eingetreten.
Auch der ehrenamtliche Verein „Mombach hilft e.V.“ war vor Ort: „Wir freuen uns, dass so viele Mitbürger da waren, die mit uns unseren kreativen Bahnhof gefeiert haben, kräftig gegessen und getrunken haben“, erzählt Daniela Gönner, erste Vorsitzende von Mombach hilft e.V. Die Einnahmen aus dem Essen- und Getränkeverkauf fließen in Projekte von Mombach hilft e.V. Desweitern konnten durch eine Spendendose 200 Euro für den Mombacher Turnverein gesammelt werden. Der Verein hat die Spende auf 500 Euro aufgerundet.